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© Felix Koutchinski / unsplash.com

04.08.2014 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Theresa Folger

Singt dem Herrn – muss das sein?

Warum es nicht auf den richtigen Ton ankommt, um Gott Lieder zu singen.

„Sing mir doch mal etwas vor!“ Wenn ich meine vierjährige Nichte dazu auffordere, kommt sie mit strahlendem Blick meiner Bitte nach. Frage ich hingegen meine erwachsenen Freunde, reagieren die meisten mit Verlegenheit. „Ich kann nicht gut singen“, heißt es dann.  

In der Bibel werden wir gerade dazu aufgefordert. In 1. Chronik 16,23 steht: „Singt dem HERRN, ganze Erde! Verkündet von Tag zu Tag sein Heil!“ Auch in vielen anderen Büchern der Bibel spielt das Singen eine gewaltige Rolle – denken wir nur an die Psalmen. Warum aber sollen wir singen?

Singen als Gebet und als Bekenntnis

Zum einen sollen wir „dem Herrn“ singen. Offensichtlich freut sich Gott, wenn ich für ihn singe. Bin ich fröhlich, kann ich ihn mit Liedern loben. Bin ich traurig oder einsam, kann ich im Singen meine Sehnsucht nach Gott ausdrücken. Die Musik verstärkt meine Gefühle und drückt sie besser aus als ein gesprochener Text. Wenn mir beim Beten die Worte fehlen, kann ein Lied eine Brücke zu Gott bilden. Oft fühle ich mich Gott ganz nah, wenn ich für ihn singe – als ob er dadurch mein Herz berührt.

Singen ist aber nicht nur etwas Persönliches zwischen Gott und mir. Seit eh und je dichten Menschen Loblieder auf ihre Helden und Könige, um von deren großen Taten zu berichten. Warum sollten wir das dann nicht auch für Gott tun? Darauf geht der zweite Satz des Bibelverses ein. Da heißt es: „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!“ Heil bedeutet Rettung.

Ich soll also anderen erzählen: Gott ist ein Gott, der rettet. Er befreit uns durch Jesus von unserer Schuld und rettet uns vor der Hölle. Nichts anderes bedeutet der Name Jesus: Gott rettet. Was für eine Zusage. An mich und an mein Umfeld. Diese Botschaft können wir in fröhlichen Liedern ausdrücken, damit es möglichst viele hören. Je mehr wir fröhliche Lieder über Gott singen, desto mehr können andere Menschen davon erfahren.

Wichtiger als die Tonlage ist die Herzenseinstellung

Aber was ist, wenn ich nicht gut singen kann oder das zumindest meine? Will Gott dann immer noch, dass ich singe? Ich kann im Vers aus 1. Chronik keine Einschränkung bezüglich der Gesangsqualitäten lesen. Wichtiger als die exakte Tonlage ist Gott meine Herzenseinstellung: Meine ich, was ich singe?

Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich Texte mitsinge, die ich in meinem Alltag nicht umsetze. „Ich kann nicht anders, als von dir zu erzählen.“ – Ist das so? Wann habe ich denn das letzte Mal von Gott erzählt? Oder „Du bedeutest mir mehr als alles.“ – Wirklich? Oder sind mir andere Dinge gerade viel wichtiger als Gott? Wenn ich diesen Widerspruch bemerke, halte ich bei den betreffenden Zeilen inne und spreche ein leises Gebet. Bei der nächsten Liedwiederholung singe ich die Sätze dann bewusst als Wunsch mit: Gott, ich möchte, dass du mir mehr als alles bedeutest. Ich will von dir weiterzählen.

Mit dieser Herzenshaltung freut sich Gott noch viel mehr über meine Lieder – unabhängig davon, ob ich schief singe oder nicht. „Singt dem Herrn, alle Länder der Erde!“ Das gilt auch für mich. 

 Theresa Folger

Theresa Folger

  |  Redakteurin

Theresa Folger ist Diplomkulturwirtin und erfahrene Redakteurin Bereich mentale Gesundheit. Sie ist überzeugt: Persönlicher Glaube und Persönlichkeitsentwicklung gehen oft Hand in Hand. Daheim hört sie den Messias von Händel und probiert nebenbei Vollwert-Backrezepte aus.

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Kommentare (1)

Margrit T. /

Die Foto vom kleinen Sänger ist sehr berührend. Auch mit dem Text gehe ich einig.
Vielen Dank!

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