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10.07.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Timo König

Gemeinschaft braucht Versöhnung

Jesus ruft uns auf, Probleme zu klären. Denn er liebt ungetrübte Gemeinschaft.

Wo Menschen aufeinandertreffen, da „menschelt“ es. Es scheint zum Menschsein dazuzugehören, dass bei jeder Form des Zusammenseins früher oder später Konflikte auftreten. Auch Kirchen und Gemeinden sind davon nicht ausgenommen. Schließlich sind Christen auch nur Menschen und haben die gleichen Schwächen wie alle anderen. Aber eigentlich wollen wir doch gerne in Frieden zusammen leben. Was können wir also tun, wenn es wieder einmal kracht?

Jesus weiß genau, was Sache ist

Jesus sagt: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matthäus 18,20). Dieser Vers wird in vielen Gottesdiensten zitiert, um daran zu erinnern: Wir treffen uns nicht umsonst. Für Jesus ist Gemeinschaft besonders wichtig. Ein Treffen von zwei oder drei Leuten reicht aus, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Obwohl ich diesen Satz schon lange kannte, war ich total erstaunt, als mir zum ersten Mal bewusst wurde, in welchem Kontext Jesus ihn sagt. Er ist kein weltfremder Träumer, der alles durch die rosarote Brille sieht. Er ist realistisch. Denn Jesus spricht hier über Situationen, in denen die Gemeinschaft gestört ist.

„Wenn dir ein Bruder Unrecht getan hat…“ (Matthäus 18,15). So beginnt der Sinnabschnitt. Hatte ich schon einmal das Gefühl, dass mir Unrecht getan wird? Natürlich. Manchmal ist es nur verletzter Stolz, manchmal geschieht aber wirklich Unrecht. Was rät Jesus in dieser Situation? Es mit gleicher Münze heimzahlen? Schlecht über den anderen reden? Den Frust in sich hineinfressen? Oder dem anderen einfach aus dem Weg gehen? Einiges davon kenne ich von mir selbst. Aber alle diese Reaktionen helfen nicht weiter. In vielen Familien gibt es unausgesprochene Verletzungen: Bitterkeit, Frust, Enttäuschung. In der Schule, am Arbeitsplatz in der Gemeinde. Wie Wurmfraß nagt das an unserer Seele.

Probleme aktiv anpacken

Was rät Jesus uns also, um mit solchen Situationen umzugehen? „Geh zu ihm und weise ihn auf seinen Fehler hin. Wenn er auf dich hört und seine Schuld zugibt, hast du ihn zurückgewonnen.“ (Matthäus 18,15). Jesus macht deutlich: Mit Schweigen und so tun als wäre nichts gewesen, kommen wir nicht weiter. Er fordert uns auf: Klär es! Verletzungen und Unrecht sollen angesprochen werden.

Ich soll Versöhnung suchen. Gar nicht so leicht, aber anders lassen sich Konflikte nicht aus der Welt schaffen.

Falls das Gespräch schief geht, rät Jesus, zwei oder drei Vermittler mitzunehmen und es noch einmal zu versuchen. Bei Christen kann als letzter Schritt auch die ganze Gemeinde nach einer Lösung suchen. Erst wenn nach allen Anläufen mein Gegenüber nicht bereit ist, sein Verhalten zu hinterfragen, rät Jesus, den Kontakt vorläufig abzubrechen. Solange einer von beiden sich nicht für eine Lösung interessiert, ist der Weg zum Frieden verbaut. Das setzt natürlich voraus, dass ich auch selbst jederzeit bereit bin, mich zu fragen: Wo könnte ich einen Fehler gemacht haben?

Jesus selbst will mit dabei sein

Gerade für solche Konfliktsituationen gilt die Zusage Jesu ganz besonders: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Denn auch wenn wir Menschen uns gerade miteinander schwertun, ist Jesus da. Er ist unser Vermittler und möchte uns helfen, unseren Zwist zu klären.

Denn er liebt echte Gemeinschaft. Er möchte bei uns eine Gemeinschaft schaffen, in der Probleme geklärt und nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ich möchte mir selbst und Ihnen daher Mut machen, aktiv den Frieden zu suchen und Konflikte ehrlich anzusprechen. Denn Jesus hat versprochen, auch in solchen Situationen dabei zu sein! 

 Timo König

Timo König

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Kommentare (1)

Roland P. /

Immer dasselbe: Wir brauchen Mut und Demut.Von Gott bekommen wir das wenn wir ihn darum bitten ! Sich selbst verleugnen !

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