Nach einem hektischen Arbeitstag, einem Lerntag oder einem langen Tag mit Kindern sehne ich mich oft danach, zur Ruhe zu kommen. Doch dies gestaltet sich gar nicht so einfach. Oft gehen mir noch Gedanken durch den Kopf, was ich noch alles erledigen muss. Meine To-Do-Liste scheint endlos zu sein. Wie ist es möglich, einen Zustand von Gelassenheit und Ausgeglichenheit zu erreichen?
Hier kommen 7 Tipps, wie ich zur Ruhe finden und entspannen kann…
1. Ruhe durch Zufriedenheit
Zufriedenheit erreiche ich, wenn ich mich daran erinnere, was ich geschafft habe, statt daran zu denken, was ich theoretisch alles noch hätte erreichen können. Sei es die letzte Klausur, die ich bestanden habe, ein erreichtes Ziel bei der Arbeit oder ein Buch, das ich meinem Sohn am Abend zum zwanzigsten Mal vorgelesen habe, weil es ihn so freut. Wenn ich mich an die kleinen Dinge im Leben erinnere, die mich freuen, kann mir das Zufriedenheit geben, wie z.B. mein Cappuccino am Morgen, meine schöne Pflanze auf dem Balkon oder der Sonnenuntergang, den ich beobachten kann.
2. Ruhe durch konsequente Entscheidungen
Offene Entscheidungen können sich negativ auf mein inneres Gleichgewicht auswirken. Es ist darum ratsam, dass ich wichtige, aber auch unwichtige Entscheidungen nicht unnötig lange aufschiebe, damit mich diese Gedanken nicht mehr belasten. Dies gilt auch für Entscheidungen, die wichtig, aber noch nicht dringend sind. Seien es Gedanken über die Gäste, die zum Kindergeburtstag eingeladen werden sollen oder welcher Arzttermin jetzt gemacht werden muss. So gelingt es eher, am Abend einen freien Kopf zu haben.
3. Ruhe durch Auflösen negativer Glaubenssätze
Negative Glaubenssätze können uns davon abhalten, Ruhe zu finden. Wenn ich z.B. nach einem anstrengenden Arbeitstag oft denke, dass ich ein Versager bin und mein Bestes nicht ausreicht, sollte ich diese Gedanken hinterfragen. Bin ich wirklich ein Versager oder einfach nur erschöpft? Wenn ich mich allein und einsam fühle, weil ich das Gefühl habe, dass mir soziale Unterstützung fehlt, kann ich an die Menschen denken, die mich umgeben und lieben. Das Umdenken kann helfen, um innere Ruhe zu finden.
4. Ruhe in der Natur
Anstatt am Abend das Smartphone in die Hand zu nehmen, kann ich eine Runde im Feld spazieren gehen. In der Natur lässt es sich gut abschalten. Stille, Momente ohne Lärm, die es z.B. als Mutter selten gibt, können guttun. Am Wochenende kann ich – auch mit Kindern – Zeit für Wanderungen einplanen, um die Landschaft zu genießen und mich zu entspannen. Ruhephasen sind wichtig, damit Körper und Seele sich ausreichend erholen können.
5. Ruhe durch ausreichend Schlaf
Wer nicht genug schläft, bringt seinen Hormonhaushalt durcheinander. Der Blutkreislauf muss genug Zeit haben, um im Ruhemodus zu arbeiten. In dieser Zeit können Herzfrequenz und Blutdruckwerte absinken. Es kann mir guttun, wenn ich nicht bis nach Mitternacht aufbleibe und meine abendliche Sendung hin und wieder ausfallen lasse. So bekomme ich ausreichend Schlaf, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Dies reduziert Stress, macht mich belastbarer und ich kann eher gute Leistungen erbringen.
6. Ruhe durch Ernährung
Um zur Ruhe zu kommen und gut schlafen zu können, ist es wichtig, dass ich mich richtig ernähre. Wenn ich vor dem Schlafengehen Alkohol trinke oder zu viel esse, kann dies zu Ein- und Durchschlafstörungen führen. Auch wenn ich über den Tag verteilt zu viel Koffein zu mir genommen habe, kann dies zu schlaflosen Nächten führen. Daher sollte ich Kaffee, schwarzen Tee und Cola nur in Maßen trinken.
7. Ruhe durch Bewegung
Wenn ich mich zu wenig bewege, kann es sein, dass ich verspannte oder steife Muskeln bekomme, meine Durchblutung nicht gut funktioniert und ich Schmerzen bekomme. Diese Schmerzen hindern mich dann daran, mich zu entspannen. Ich muss nicht jeden Tag Ausdauer- oder Kraftsport treiben, aber gegen einen kleinen Spaziergang am Abend oder ein kleines Workout in der Wohnung spricht nichts.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die mir helfen können, zur Ruhe zu finden. Wenn ich Gedanken an Dinge bewege, die ich nicht vergessen darf, kann es mir helfen, aufzuschreiben, was mich beschäftigt. Dabei kann ein Notizzettel, eine Todo-Liste oder ein Tagebuch hilfreich sein. Mehr Momente der Entspannung kann ich finden, wenn ich mir immer immer wieder folgende Fragen stelle: Wie fühle ich mich? Welche Gedanken rasen mir durch den Kopf? Was lässt mich unruhig werden? Was kann ich anders machen?
In der Bibel wird beschrieben, dass auch Gott einen Ruhetag brauchte. Inwieweit wir uns einen Ruhetag gönnen, ist uns überlassen, doch Gott lädt uns dazu ein, an der Ruhe nach dem Tun teilzuhaben:
„Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir“ (1. Mose 1,2).
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Kommentare (2)
Das kann ich alles nur unterstreichen: besonders Nr. 3: das denken an gute Momente, Erfolge, sein sie noch so klein, nette Komplimente egal wie alt, oder freundlich zugewandte Menschen, kann ähnlich … mehrwie beim Musik hören, schlagartig das Selbstwertgefühl heben...und helfen den Tag zu überstehen, und damit auch zur Ruhe zu finden.
Ich finde, manchmal beurteilt man Situationen zu oberflächlich...ein genaues Hinsehen bringt Klarheit, auch Ruhe in manchen Gedankengang!! Vielen Dank für diesen Artikel
Vielen Dank für den Artikel, Sie haben es genau auf den Punkt gebracht und sehr gut erklärt. Besonders der zweite Aspekt "Entscheidungen treffen und nicht weiter vor sich herschieben" war für mich wichtig.