Ein grausames Piepen reißt mich aus den Träumen. Eigentlich wollte ich heute Morgen beten. Doch die Müdigkeit gewinnt, ich hau' auf die Snooze-Taste und drehe mich wieder um. Das Ganze wiederholt sich einige Male. Irgendwann merke ich: Jetzt schnell raus, sonst komme ich zu spät auf die Arbeit.
Dann ist der Tag vorbei. Erschöpft falle ich ins Bett, will den Tag noch mit Gott besprechen. Doch es werden keine drei Sätze, schon erfüllt ein gleichmäßiges Atmen den Raum.
Auch die Jünger von Jesus schlafen, in der Nacht im Garten Gethsemane. Kurz vor seinem Tod bittet Jesus seine Jünger, für ihn zu beten. Während Jesus seine grausamste Stunde erlebt und mit Gott ringt, fallen die Jünger jedoch erschöpft in den Schlaf. Zu groß ist ihre Angst vor der Zukunft und zu groß die Enttäuschung, dass Jesus das Land nicht mit einer großen Revolution befreit. Als Jesus seine Freunde schlafend wiederfindet, fordert er sie auf: „Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!“ (Matthäus 26,41) Jesus sagt das nicht nur für diesen einen, kritischen Moment im Leben seiner Nachfolger, sondern auch für ihre Zukunft. Er weiß, wie wichtig es ist, gerade in den schweren, herausfordernden Momenten in engem Kontakt zu Gott zu stehen. Sonst kann es passieren, dass die Umstände einen überrollen und der Glaube daran zugrunde geht.
Drei Tipps für ein waches Gebetsleben
Wie ist das bei mir? Bin ich richtig wach für Gott und nehme mir bewusst Zeit für ihn und sein Reden – oder gewinnt doch meistens die Müdigkeit? Ich habe mir drei Punkte überlegt, wie ich diesen Spruch im April (und hoffentlich darüber hinaus) umsetzen kann:
- Date mit Gott: Ich habe jede Woche ein Date – und zwar mit Gott. Und damit das nicht vergessen wird, trage ich es dick und fett als Termin in meinen Kalender ein.
- Auf ausreichend Schlaf achten: Ich will darauf achten, dass ich früh genug ins Bett gehe, um morgens auch ausreichend fit zu sein, um auf Gott zu hören, zu beten oder in der Bibel zu lesen.
- Erinnerungsband: Ich will den dauernden Kontakt mit Gott im hektischen Alltag noch besser einüben. Dafür nehme ich ein schönes Band, das ich zur Erinnerung am Handgelenk trage. Immer wenn ich es sehe, will ich kurz mit Gott sprechen.
Ich bin gespannt, wie das klappt und ob sich bei mir etwas verändert. Vielleicht ist bei den Tipps auch etwas für Sie dabei, das Sie in ihrem Alltag umsetzen können, um der Gebetsmüdigkeit ein Schnippchen zu schlagen?
Ihr Kommentar
Kommentare (5)
Ich weiß nicht, ob überhaupt noch jemand meine Antwort zu einem Beitrag von vor über drei Jahren liest.
Aber ich muss sagen, ich finde es sehr schön, abends beim Gespräch mit Gott einzuschlafen. Das … mehrist für mich so, wie wenn ich mich im Bett noch mit meinem Mann unterhalte und irgendwann merke, da kommt keine Antwort mehr - man fühlt sich so sicher mit seinem Bettnachbarn, dass man in seiner Gegenwart einschlafen kann. Ein schönes Gefühl.
Ich habe gerade das gleiche Thema beim Wickel,um es mal salopp zusagen.Danke für die Tipps.Gruss Dorena
In Hoffnung freuet euch; in Trübsal harret aus; im Gebet haltet an;
Römer 12,12
Beharret im Gebet und wachet in demselben mit Danksagung.
Kolosser 4,2
Zu diesem Thema habe ich kürzlich ein … mehrinteressantes "Büchlein gelesen":
Autor: Mark Littleton
Titel: Espresso Beten
EAN/ISBN: 9783865914095
Verlag: Gerth Medien
Das sind Gedanken, die mir auch immer wieder kommen. Der Wille zum Gebet ist da, aber das Fleisch ist schwach.
Finde die Idee mit dem festen Termin für das Gebet gut. Habe auch wo gelesen, daß man … mehrsich 5 Minuten jeden Tag einplanen soll für das Gebet zischendurch.
In der Fastenzeit hilft es da noch Zeit frei zu schaufeln, wenn ich bewußt den Fernsehkonsum runterschraube.
Das mit dem Erinnerungsband ist eine praktische Idee. Hatte das auch schon mal zeitenweise.
Danke für den praktischen und hilfreichen Artikel.
Auch mir passiert es, dass ich abends einfach einschlafe, u.z. beim Gebet - das finde ich manchmal unmöglich, denn ich habe den ganzen Tag über so wenig Zeit und Gelegenheit um mit Gott zu reden, … mehrdass es doch nicht sein kann, dass ich abends vom Schlaf übermannt werde. Allerdings habe ich angefangen morgens vor der Zeitung meine Losung zu lesen und stille Zeit zu halten, aber ich möchte auch abends den Tag an Gott zurückgeben und zwar bewusst. Mittlerweile habe ich auch versucht während dem Autofahren zu Gott zu reden, das klappt eigentlich ganz gut. Ihre Zeilen haben mir sehr gut getan und ich möchte mir den Monatsspruch "April" an meinen Bildschirm im Büro hängen, um immer daran erinnert zu werden.
Waltraud Weber