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© Annie Spratt / unsplash.com

03.06.2019 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Hannah Thielmann

Worte wie Honig

Über die Macht meiner Worte und wie ich sie für Gutes nutze.

Ein junges Paar: Beide studieren und müssen jedes Semester Klausuren schreiben. Das gehört nun einmal dazu, ist aber immer sehr stressig. Sie müssen in kürzester Zeit unglaublich viel lernen und dann in den Prüfungen abrufen können. Die Nerven liegen in dieser Phase blank. Trotz des ganzen Stresses darf ein Ritual nicht fehlen: Vor jeder Prüfung sprechen sich die Partner Mut machende Worte zu. Das geschieht entweder ganz altmodisch durch kleine handgeschriebene Zettelchen.

Die werden heimlich in der Jackentasche oder dem Mäppchen versteckt, so dass der Partner die lieben Worte kurz vor seiner Klausur findet. Oder der eine Partner schreibt kurz vor einer Prüfung dem anderen Partner eine aufbauende Nachricht über das Handy. Egal für welche Variante sie sich entscheiden: Dem Paar geht es darum, sich vor großen und kleinen Herausforderungen gegenseitig Mut zu machen. Die beiden jungen Menschen möchten sich aufbauen, stützen und stärken. Und wie sollte das besser funktionieren als mit lieben Worten?

Worte heilen Seele und Körper

Bereits König Salomo wusste, wie wohltuend Worte sein können. Er regierte vor knapp 3.000 Jahren das Volk Israel. In Sprüche 16,24 schreibt er: „Freundliche Worte sind wie Honig – süß für die Seele und gesund für den Körper.“ Salomo misst den Worten sehr viel Macht bei: Sie tun nicht nur der Seele gut, sondern heilen sogar den Körper. Salomo hat erkannt: Liebe Worte sprechen Mut zu, wo Hoffnungslosigkeit herrscht. Sie trösten, wenn sich Trauer breit macht. Und sie loben, wenn es Grund zur Freude gibt.

Das tut jeder Seele gut. Und auf diese Weise kann auch der Körper geheilt werden. Denn wenn ich beispielsweise vor Kummer kaum noch esse, können Worte mich trösten. So bekomme ich neuen Lebensmut. Vielleicht schaffe ich es dann, meine Mahlzeiten wieder regelmäßig zu mir zu nehmen.

Liebe Worte sprechen Mut zu, wo Hoffnungslosigkeit herrscht. Sie trösten, wenn sich Trauer breit macht. Und sie loben, wenn es Grund zur Freude gibt. Das tut jeder Seele gut.

Wie eng die seelische Gesundheit mit der körperlichen zusammenhängt, hat auch David erfahren. Er war Salomos Vater und hatte einige Fehler gemacht. In einem seiner Lieder berichtet er: „Als ich meine Schuld verschwieg, begannen meine Glieder zu schmerzen. Da stöhnte ich den ganzen Tag“ (Psalm 32,3).

Auch in solch einem Fall können freundliche Worte helfen: In Gottes Wort – der Bibel – lese ich beispielsweise davon, dass Gott mir meine Schuld vergibt, wenn ich sie bei ihm ablade. Sein Wort ist in solch einem Fall nicht anklagend, sondern befreit mich von Schuld (1. Johannes 1,9). Das hat auch David erlebt. Gottes freundliche Zusage, sein Wort, war für ihn wie Honig.

Meine kleine Zunge hat eine große Wirkung

Welche Macht meine Worte haben, verdeutlicht ein Vergleich im Jakobusbrief im Neuen Testament. Der Brief ist vermutlich von Jesu Bruder Jakobus verfasst worden. In dem Schreiben wird die Zunge bzw. das Wort mit einem winzigen Ruder verglichen. Trotz seiner geringen Größe lenkt das Ruder ein großes Schiff. „Genauso ist die Zunge nur ein kleines Glied des Körpers. Dennoch tut sie ganz groß“ (Jakobus 3,5).

Jakobus fordert daher dazu auf, mit Worten sorgfältig umzugehen. Sie sollen für gute Dinge eingesetzt werden. Meine Worte haben also eine große Macht. Ich kann und soll mit ihnen Gutes vollbringen.

Vom Meister der Worte lernen

Wie ich meine Worte zum Positiven einsetze, kann ich lernen – und zwar vom Meister der Worte: von Gott. Er hat mit Worten die Welt erschaffen – mit dem Ergebnis: „Es war sehr gut“ (1. Mose 1,31). Und auch Gottes Sohn, Jesus Christus, wusste Worte zu nutzen. Das erkannten die Menschen.

Ein Hauptmann, der um Heilung für seinen kranken Diener bat, sagte daher zu Jesus: „Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.“ Dieses Vertrauen auf Gottes mächtiges Wort wünsche ich mir auch. Gleichzeitig möchte ich selbst anderen heilende Worte zusprechen. Gott hilft mir dabei jeden Tag. Mit seiner Kraft werden meine Worte zu Honig.

 Hannah Thielmann

Hannah Thielmann

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