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03.12.2007 / / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Elke Allaert

"Stoffwechsel"

„Ich hab die Stoffwechselkrankheit“ erzählt mir eine liebe Bekannte und strahlt, „ich habe meine Schwäche für Boutiquen entdeckt – und jetzt kann ich's mir auch leisten“. Sprachs und hatte eines ihrer alten Lieblingskleider an...

„Ich hab die Stoffwechselkrankheit“ erzählt mir eine liebe Bekannte und strahlt, „ich habe meine Schwäche für Boutiquen entdeckt – und jetzt kann ich's mir auch leisten“. Sprachs und hatte eines ihrer alten Lieblingskleider an...

Beneidenswert, wenn jemand erfährt, dass er adelig wurde und über ein beachtliches Vermögen verfügt. Und wohl dem, der zumindest die entsprechenden Manieren schon vorher gelernt hat: Nie mehr heimlich in der Nase bohren oder mit den Fingern etwas aus der Schüssel naschen, geschweige denn sich genüsslich irgendwo kratzen – na ja, jeder weiß was gemeint ist.

Mal abgesehen von der neuen Gesellschaft in der sich ein geadelter bewegt, gibt es viel Neues zu lernen. Stichwort: Etikette.
Wie verhalte ich mich, wenn eine gehobene Persönlichkeit den Raum betritt?
Wie rede ich sie an?
Wer gibt wem zuerst die Hand?
Wie benehme ich mich bei Tisch?
Was wird erwartet?
Was ist noch angemessen und was schickt sich nicht mehr?

Dieses Geschehen rundum „Neureiche“ wurde oft in der Literatur oder m Film aufgegriffen. In „Pretty Woman“ – nur als Beispiel – trifft Bordsteinschwalbe auf feinere Gesellschaft. Meist werden die „Pannen“ zu Lachszenen und das arme, vermeintliche Opfer steht ziemlich dumm da, weil alles so neu ist. Aber das soll ja unterhaltend sein.

W. Barber berichtet im HEROLD 12/05 über zwei Bedeutungen des Wortes „neu“ im Griechischen.
Neós bedeutet einfach „neu“. Dasselbe noch einmal - bloß ohne Alterserscheinungen. Aber nicht anders, wie ein „neues“ Auto.
Kainós heißt qualitativ anders, etwas noch nie Dagewesenes, wie eine vollkommene Neuentwicklung, wie das neueste Gerät – Handy, GPS-Navigation, Geld- und Versichertenkarte, multiple Fernbedienung und diverse Autoschlüssel in einem.

Kainós beschreibt den neuen Status eines Menschen, der Jesus Christus als seinen persönlichen Retter in sein Leben einlädt.
Das Alte ist vorbei, etwas völlig Neues hat begonnen hat begonnen“ – in 2. Korinther 5,17 steht das Wort Kainós!

Der Mensch hat begriffen, dass er vom zum Tode Verurteilten zum Königskind geworden ist, weil Jesus ihm das durch seinen Tod am Kreuz ermöglicht hat. Wen Jesus rettet, der ist geadelt (1. Petrus 2,9) und hat Anspruch auf ein himmlisches Erbe – zudem gelten für ihn rund 8000 (!) Versprechungen, die in der Bibel stehen.

Das Königskind darf zu der göttlichen Majestät – mit allem Respekt – „Papi“ sagen, sich symbolisch auf dessen Schoß setzen, mit ihm kuscheln und ihm alles erzählen, ohne sich vorher einen Termin geben lassen zu müssen.

Und zu diesem neuen Leben gehört auch ein „Stoffwechsel“.

Das alte Leben mit seinen zerstörerischen Gewohnheiten und egoistischen Süchten, aber auch seiner Hochmut, Jesus nicht nötig zu haben und das Leben allein zu schaffen, wird nach und nach abgelegt – wie ein alter Mantel. Das Leben am Hofe verlangt nach einem königlichen Outfit.

Das geschieht nicht von jetzt auf gleich. Das geht Stück für Stück. Manchmal fällt es schwer sich von seiner Lieblingsjacke zu trennen und sie landet doch erst einmal wieder im Kleiderschrank. Wie viele Erinnerungen stecken doch darin... Was haben wir nicht alles zusammen erlebt... Wenn die Ärmel erzählen könnten...

Dennoch kommt der Tag, an dem man merkt: Sie passt nicht mehr in meine neue Welt. Sie ist unbequem für das was ich jetzt mache. Und plötzlich ist es ganz leicht sie wegzugeben.

Wer verstanden hat, was dieser Tausch bedeutet, will nie wieder zurück.

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