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© Philip Strong / unsplash.com

26.07.2021 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Ellen Hörder-Knop

Pyrrhus-Siege

Der Traum vom Sieg – Schein oder Sein?

Olympiade – ein spannender Kampf um sportliche Leistungsstärke. Welche Nation wird die meisten Medaillen nach Hause tragen? Welche Sportler können ihren Traum verwirklichen, auf der Siegertreppe zu stehen? Ich fiebere mit um hundertstel Sekunden. Ich freue mich über Erfolge und juble über sensationelle Glanzleistungen.

Schon mal was von König Pyrrhus gehört?

Die Gleichung des sportlichen Wettbewerbs lautet unmissverständlich: Siegen heißt gewinnen! „Das sehe ich anders!“, behauptet König Pyrrhus. „Manchmal heißt siegen auch verlieren!“ Pyrrhus lebte von 319 bis 272 v.Chr. Als griechischer Herrscher und Heerführer war er außerordentlich erfolgreich. Mit seinem Heer errang er viele kleine und große Siege. Bei seinen Triumphen hatte er allerdings große Opfer unter seinen Leuten zu beklagen.

Nach einem sehr verlustreichen Sieg über die Römer soll er gesagt haben: „Noch so ein Sieg und wir sind verloren.“ Seitdem spricht man von Pyrrhussiegen. Das sind Scheinsiege, die unter zu hohem Einsatz und unter zu großen Opfern errungen werden. Siege, die kein Gewinn, sondern Verlust sind. Erfolge, die keine Medaille und keinen Pokal einbringen, sondern Scherben und Schutt zurücklassen.

Da bezahlt einer seinen übermäßigen beruflichen Einsatz mit dem Verlust seines Familienlebens. Bei dem anderen bleibt im erbarmungslosen Streben nach Erfolg die Gesundheit auf der Strecke. Und dem Kampf um uneingeschränkte Selbstverwirklichung, ist schon manche zwischenmenschliche Beziehung zum Opfer gefallen. Das Motto der olympischen Spiele „höher, schneller, stärker“ hat im persönlichen Wetteifer keinen Gewinn, sondern Verlust gebracht. Der Preis war zu hoch! Der scheinbare Sieg hat am Ende nichts genutzt.

Was bringt`s?

Ob Jesus an solch einen Pyrrhussieg dachte, als er seine Nachfolger mit einer Frage herausforderte? Denkt doch mal darüber nach: „Was nützt es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren?“ (Matthäus 16,26). Die Worte Jesu an seine Jünger damals und an uns heute kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger. Sie helfen mir, mich nicht selbst zu Grunde zu richten.

„Augen auf! Ich möchte dich vor Gewinnen schützen, die am Ende den Verlust echten Lebens bedeuten! Finanzielle Absicherung, Karriere und Komfort, Wellness und Fitness – schön und gut! Aber was bringen sie dir, wenn du dabei dein Leben verlierst?“

Ich kann einen Spitzenverdienst haben und trotzdem ein unerfülltes Leben führen. Reich sein reicht nicht. Ich kann von Tausenden bewundert und bejubelt werden und doch im Herzen einsam und unglücklich sein. Kann trotz Erfolg innerlich leer, ausgebrannt und ohne Hoffnung sein. Das, was zwar äußerlich blitzt und blinkt, ist nicht in der Lage, meinem Leben Liebe, Frieden und Ewigkeit zu geben.

Das bringt`s!

Barmherzig und fürsorglich lädt Jesus mich ein: „Richte deinen Blick auf das, was ein echter Gewinn für dein Leben ist.“ Den Frieden mit Gott für mein unruhiges Herz. Die Heilung für meine verwundete Seele. Vergebung für belastende Schuld. Versöhnung in zerrütteten Beziehungen. Die Hoffnung auf ewiges, vollkommenes Leben. Ein Leben, das nicht mit dem Sterben verloren geht, weil Jesus Christus durch seine Auferstehung den Tod endgültig besiegt hat.

Das ist kein Sieg, von dem ich nur träumen kann. Es ist auch kein Scheinsieg. Es ist ein echter Sieg. Durch ihn gewinne ich das Leben. Nicht kärglich und knauserig, sondern in Fülle (Johannes 10,10). Auch in meinem Leben mit Jesus wird es Herausforderungen geben.

Mein Weg wird nicht nur mit Erfolg gepflastert sein. Es wird auch Stolpersteine geben. Aber Jesus geht mit. Er richtet mich auf, wo ich falle. Er zeigt mir einen Weg, den ich gehen kann. Er wird zu seinem Ziel mit mir kommen.

Bei ihm bin ich nicht der Pechvogel, der am Ende in Tränen aufgelöst „rausfliegt“. Jesus erwartet mich mit seinem Siegespreis, dem ewigen Glück bei ihm (Philipper 3,14). Deshalb will ich mein Leben nicht mit Scheinsiegen erkämpfen. Ich möchte es gewinnen im Vertrauen auf Jesus Christus. Er schenkt mir erfülltes, ewiges Leben. Grund genug zu feiern und zu jubeln – schon jetzt!

 

 Ellen Hörder-Knop

Ellen Hörder-Knop

  |  Redakteurin

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