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© Toon Lambrechts / unsplash.com

20.03.2023 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Mehr als nur Broterwerb

Arbeit hat für Gott einen hohen Stellenwert, das Ansehen unseres Jobs nicht.

„Und, was machst du so?“ Die Frage nach dem eigenen Job ist eine, die oft im Smalltalk fällt und doch kein leichtes Smalltalk-Thema ist. Viele Menschen definieren sich über ihre Arbeit. Wenn mir jemand von seiner Arbeit erzählt, sortiere ich denjenigen ungewollt in eine Schublade ein. Geistige Arbeit genießt häufig einen höheren Stellenwert als körperliche Arbeit, Engagement für das Gemeinwohl oder bei Christen Einsatz in christlichen Unternehmen oder Missionswerken gilt als ehrenhafter, als in der freien Wirtschaft tätig zu sein.

Bei Gott ist das anders. Er bewertet uns nicht danach, ob wir Buchhalter sind oder Redakteurin, ob wir als Missionar in Afrika Menschen von ihm erzählen oder in Deutschland ein Unternehmen leiten. Mehr als das Was unserer Arbeit zählt für ihn das Wie. In Kolosser 3,23 heißt es in der Lutherbibel: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Noch treffender formuliert es die Neue Genfer Übersetzung: „Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn.“

Gott als Arbeitgeber

Wie ich meinen Job ausübe, ist für Gott viel entscheidender als, ob mein Job besonders geistig, prestigeträchtig oder anspruchsvoll ist. Ihn interessiert, ob ich respektvoll mit meinen Kolleginnen und Kollegen umgehe, ob ich zuverlässig und verantwortungsvoll meine Arbeit erledige, ob man mir vertrauen kann. Selbst Output und Erfolg sind dabei zweitrangig. Meine Aufgabe ist es, durch die Art, wie ich meine Pflichten erledige, auf Gott hinzuweisen. Er will auch auf der Arbeit mein oberster Chef sein, und zwar unabhängig davon, ob ich in einem christlichen Unternehmen tätig bin oder nicht.

In meinen Kopf will das nicht immer rein: Ich empfinde meine Arbeit als Redakteurin als sinnvoller als die meines Mannes, der im Endeffekt nur dafür sorgt, dass es in Flugzeugen Trennwände und Flugzeugküchen gibt. Aber spätestens beim nächsten Flug merke ich: Auch dieser Job ist wesentlich.

Gestalten statt To-Does abarbeiten

Neben der Frage, wie wir unsere Arbeit ausüben, interessiert Gott auch, welches generelle Verständnis wir von Arbeit haben. Ist mein Job nur ein notwendiges Übel zum Broterwerb oder sehe ich darin meine Chance, die Welt mitzugestalten? Schon im ersten Auftrag, den Gott den Menschen in 1. Mose 1,28 gibt, klingt an, welche Gestaltungsmöglichkeiten er uns gibt: „Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz!“ 

„In Besitz nehmen“ – damit ist mehr gemeint, als To-Does abzuarbeiten. Gott freut sich, wenn wir unsere Arbeitszeit nutzen, um etwas zu entwickeln, zu gestalten, kreativ zu sein. Wir sind eingeladen, diese Welt durch unsere Arbeit zu einem besseren Ort zu machen. Ob nun dadurch, dass wir Menschen mit Andachten ermutigen oder dafür sorgen, dass im Flugzeug der Tomatensaft kühl bleibt.

Traurig wäre nur, wenn wir diese Chance verstreichen lassen, indem wir unser gottgegebenes Potenzial nicht heben. Wo könnte Gott Sie herausfordern, Ihre Begabungen und Fähigkeiten in Ihrer Arbeit noch besser zu nutzen?
 

Auch wenn Gott uns nicht danach bewertet, ob wir mit unserem Job direkt oder indirekt für ihn arbeiten, freut er sich doch über jeden, der seine Arbeitszeit bewusst in den Dienst seiner Sache stellen will. Wenn es Sie interessiert, in die weltweite Medienmission unseres internationalen Partners TWR einzusteigen, hier finden Sie Jobmöglichkeiten für Interessierte. Schauen Sie gerne, ob etwas zu Ihren Begabungen passt.
 

 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Rebecca Schneebeli ist Literaturwissenschaftlerin und arbeitet nebenberuflich als freie Lektorin und Autorin. Die Arbeit mit Büchern ist auch im ERF ihr Steckenpferd. Ihr Interesse gilt hier vor allem dem Bereich Lebenshilfe, Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungspflege. Mit Artikeln zu relevanten Lebensthemen möchte sie Menschen ermutigen.

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