„Lieber Gott, sei bitte bei meiner kleinen Tochter. Bewahre sie vor allem Bösen. Und bitte begleite meine Frau durch den Tag. Besonders, wenn sie Auto fährt, damit ihr nichts passiert!“ – So oder so ähnlich muss das Gebet des Mannes geklungen haben, der an Gott glaubt und darauf vertraut hat, dass dieser es gut mit ihm meint. Fünf Stunden später sind seine Frau, seine Tochter und seine Mutter tot. Sie sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Warum? Er hat doch gebetet! Er hat getan, was in der Bibel steht. Hat er „falsch gebetet“, nicht genug geglaubt, oder schlimmer: Hat Gott gepennt oder sich die Ohren zugehalten, weil er keinen Bock hatte? Oder war es ihm einfach scheißegal, was aus dem vierjährigen Mädchen und seiner Mutter wird?
Gott scheint weit weg
Der Mann ist Jerry Sittser, Autor des Buches „Wenn Gott dein Gebet nicht erhört“. Besonders seit dem Unglück hat er sich intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, warum Gott manche Gebete nicht erhört: „Wir beten um Heilung, aber der geliebte Mensch stirbt. Wir beten, dass die Ehe sich bessert, aber sie endet doch in Scheidung. Wir beten um Essen, müssen aber hilflos mit ansehen, wie Menschen verhungern.“ Wir beten um Dinge, von denen wir überzeugt sind, dass Gott sie auch will, aber es tut sich nichts: „Manchmal scheint Gott so kalt und unerreichbar zu sein, wie eine weit entfernte Galaxie.“ Am falschen Gebet, einer falschen Motivation oder einer unzureichenden Wortwahl kann es nicht liegen. Denn ein Gebet ist keine Zauberformel, die bei richtigem Gebrauch „funktioniert“. Und wenn wir erst perfektes Beten erlernen müssten, um mit Gott zu reden, könnten wir es gleich vergessen. Nein, spontane, von Herzen kommende Gebete kommen bei Gott an.
„Und wenn wir erst perfektes Beten erlernen müssten, um mit Gott zu reden, könnten wir es gleich vergessen. Nein, spontane, von Herzen kommende Gebete kommen bei Gott an.“
Gebet als Nebensache?
Ein Pharisäer und ein Zöllner beten im Tempel. Der Pharisäer kehrt selbstgefällig heruas, was er selbst erreicht, was er selbst für Gott getan und welche Riten und Pflichten er selbst eingehalten hat.
Der Zöllner wagt kaum den Blick zu heben und sagt nur: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“
Vielen Menschen in der westlichen Welt geht es eigentlich auch ohne Gebet ganz gut. Voller Kühlschrank, Job, vielleicht ein Häuschen im Grünen. Nein, auf Gebete sind Viele nicht angewiesen. Wenn auf ein Gebet hin nichts passiert, wenden wir uns achselzuckend der nächsten Sache zu. Erst wenn es um Leben und Tod geht, beten wir aus tiefer Not und Verzweiflung. Nicht umsonst heißt es „Not lehrt beten“. Aber oft verlieren wir schnell wieder den Blick auf Gott und schauen stolz auf das, „was wir selbst erreicht haben“.
Wir alle brauchen Gott, ob wir es fühlen oder nicht. Wir brauchen ihn wie Luft, Wasser und Nahrung. Ohne Gott sind wir geistlich tot, obwohl wir vermutlich alle munter umherspringen. Selbst wenn unser Verstand das bejahen würde, kommt das in keinem Gebet zum Ausdruck.
Die Verzweiflung fehlt. Sie kommt hinzu, wenn es wirklich um Leben und Tod geht! Wenn wir mit der Diagnose Krebs oder AIDS konfrontiert werden. Wenn das Geld nicht ausreicht, um über die Runden zu kommen. Wenn ein geliebter Mensch stirbt. Immer da, wo wir nicht weiterwissen, wollen wir, dass Gott zu unseren Gunsten eingreift. Natürlich sind das Extrembeispiele, aber sie verdeutlichen, dass wir geneigt sind, kleinere Probleme möglichst selbst zu lösen, obwohl Gott möchte, dass wir ihm alles anvertrauen.
„Wir alle brauchen Gott, ob wir es fühlen oder nicht. Wir brauchen ihn wie Luft, Wasser und Nahrung.“
Alles Illusion?
Aber was ist, wenn Gott ein verzweifeltes Gebet trotzdem nicht erhört? Wenn wir aus Verzweiflung zu Gott kommen und trotzdem nichts passiert – ausgerechnet dann, wenn wir am verletzlichsten sind – dreht Gott uns dann eine lange Nase? Dass wir dabei frustriert werden und Wut, Enttäuschung, Trauer, Bitterkeit und Hass hochkommen ist nur natürlich und verständlich. Schreien und um sich schlagen, Gott dabei treffen wollen ist sogar erlaubt, ja erwünscht! Die Bibel rät uns, diese Gefühle Gott entgegenzuschreien, ihn anzuklagen und alles bei ihm abzuladen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Psalmen: Das sind Gebete von Menschen, in denen sie ihre Gedanken und Gefühle Gott entgegenschleudern und ihm ihr Herz ausschütten. Gott hört zu, auch wenn wir sauer auf ihn sind. Hauptsache, wir sind ehrlich.
„Schreien und um sich schlagen, Gott dabei treffen wollen ist sogar erlaubt, ja erwünscht! Die Bibel rät uns, diese Gefühle Gott entgegenzuschreien, ihn anzuklagen und alles bei ihm abzuladen.“
Selbst Jesus klagte und schrie zu Gott. Er bat, dass, wenn möglich, er nicht gekreuzigt werden wollte – wenn Gottes Wille dies zulasse. Gott hörte, aber erhörte das Gebet seines eigenen, einzigen Sohnes nicht. Denn Gott wusste, Jesus würde leiden und sterben, aber er würde auch auferstehen! Zum Glück, denn so wurde unsere Sünde, unsere Verfehlungen und bösen Taten gesühnt und bezahlt. Ohne Jesus gäbe es keine Vergebung. Ohne Jesus gäbe es keine Versöhnung und keinen echten Frieden mit Gott. Sogar den „Himmel“ könnte man »in die Tonne treten«. Das Christsein gäbe es nicht, denn ihm wäre die Grundlage entzogen, hätte Gott damals das Gebet seines Sohnes erhört.
„Das Christsein gäbe es nicht, denn ihm wäre die Grundlage entzogen, hätte Gott damals das Gebet seines Sohnes erhört.“
Und Jesus bringt noch am Kreuz seine Not zu Gott: Eines seiner letzten Worte am Kreuz ist der Anfang von Psalm 22 mit den Worten „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Der Psalm selbst geht weiter mit: „Warum hilfst du nicht, wenn ich schreie, warum bist du so fern? Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich um Hilfe, doch du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe“. Dann lädt der Autor des Psalms seinen Frust vor Gott ab und beschreibt seine Situation. Er beschwert sich bei Gott, weil dieser nichts tut. Doch dann fordert er ihn zum Eingreifen auf: „Bleib nicht fern von mir, Herr! Du bist mein Retter, komm und hilf mir!“ Dieser Aufforderung folgt eine Gewissheit, dass Gott handeln und helfen wird. Und auch der Dank fehlt in diesem gebet nicht, denn der Autor des Psalms stellt fest: „Herr, du hast mich erhört! Darum danke ich dir, Herr, vor der ganzen Gemeinde.“ Wie Gott hilft, lässt er aber offen, denn Gott greift nicht immer so ein, wie wir uns das vorstellen – weshalb es oft so aussieht, als ob Gott nichts täte.
Kein Erfolgsgarant für unsere Wünsche
Im Fall von Jesus war das nicht erhörte Gebet ein Geschenk Gottes an die Menschen. Sicher haben unsere abgelehnten Wünsche nicht solche Auswirkungen, aber auch für uns wäre nicht jede Gebetserhörung wirklich gut. Obwohl wir das in dem Moment natürlich nie so sehen würden. Wir beten oft für unseren eigenen Vorteil und unsere Interessen, auch wenn wir aus der Not heraus beten. Wir wollen unsere Lebensumstände erhalten, wollen „was uns zusteht“ – ein glückliches und angenehmes Leben – nicht hergeben. Wir begrenzen uns auf unsere individuellen Sorgen und deswegen beten wir egoistisch. Das macht unser Gebet unaufrichtig. Aber auch das können wir wiederum als Gebet vor Gott bringen. Gott hört zu!
„Wir begrenzen uns auf unsere individuellen Sorgen und deswegen beten wir egoistisch. Das macht unser Gebet unaufrichtig. Aber auch das können wir wiederum als Gebet vor Gott bringen. Gott hört zu!“
Es geht nicht um uns
Aber Gott ist kein Wunscherfüllungsautomat, der mit Gebeten funktioniert. Beim Beten geht es nie um uns. Es geht allein um Gott. Gott ist Dreh- und Angelpunkt des Gebets. Gott ist unser wahres Zuhause und der eigentliche Grund, warum wir beten. Gebet stellt eine Beziehung zu Gott her, die nicht nur dann besteht, wenn man etwas will. Gebet zeigt, dass mir Gott als Person etwas bedeutet, dass ich ihn besser kennenlernen möchte. Beharrliches Gebet verändert mich, so dass ich beginne zu überlegen, wofür ich bitte und was ich eigentlich möchte. Ich mache mir Gedanken darüber, was ich will und was Gott will, woraufhin sich mein Gebet verändert. Ich lerne, Gott zuzuhören und in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist unsere eigentliche Bestimmung – und Gott hat versprochen, dass das auch Auswirkungen auf unser Leben haben wird, um das wir uns solche Sorgen machen: Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt, und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen.
„Gebet stellt eine Beziehung zu Gott her, die nicht nur dann besteht, wenn man etwas will. Gebet zeigt, dass mir Gott als Person etwas bedeutet, dass ich ihn besser kennenlernen möchte.“
Neue Perspektive
Gebet soll nicht unsere Situation sondern unseren Blickwinkel, ja uns selbst verändern. Beten nach dem Willen Gottes geht über eigene Bedürfnisse hinaus. Der Autor Henri Nouwen schreibt: „Beten heißt, eine falsche Sicherheit aufzugeben, und nicht länger nach Argumenten zu schauen, die dich beschützen, wenn du in eine Ecke gedrängt wirst, nicht länger deine Hoffnungen auf ein paar schöne Momente zu setzen, die dein Leben dir bieten könnte. Beten heißt, von Gott nicht mehr die beschränkte Geisteskraft zu erwarten, die du in dir selbst entdeckt hast.“
„Gebet soll nicht unsere Situation sondern unseren Blickwinkel, ja uns selbst verändern. Beten nach dem Willen Gottes geht über eigene Bedürfnisse hinaus.“
Ein unbeantwortetes Gebet zerbricht uns, lässt uns reifer werden und formt uns so, dass wir letztendlich zu einer größeren geistlichen Erkenntnis gelangen. Diese Erfahrung ist besonders schmerzhaft, wenn sie mit Trauer und Not einher kommt. Gottes Geschenk ist kein glückliches und leichtes Leben, sondern sein Heiliger Geist. Dieser Geist verändert unser Leben, genauso wie er das Leben der Jünger Jesu verändert hat. Sie taten große Dinge durch ihr Gebet. Gott veränderte sie, wirkte Wunder in ihnen und nahm durch sie Einfluss auf die Welt – und das alles durch die Kraft des Geistes. Aber sie mussten Entbehrungen und Verfolgung hinnehmen und die meisten starben den Märtyrertod.
„Gott veränderte sie [die Jünger], wirkte Wunder in ihnen und nahm durch sie Einfluss auf die Welt – und das alles durch die Kraft des Geistes. Aber sie mussten Entbehrungen und Verfolgung hinnehmen und die meisten starben den Märtyrertod.“
Jerry Sittser schreibt über sein eigenes unbeantwortetes Gebet am Morgen des Unfalls: „Ich habe drei Familienangehörige verloren. Dieser Verlust konnte nicht rückgängig gemacht werden, und ich will ihn auch nicht schönreden. Der Schmerz ist einfach zu groß. Ich habe weder einfache noch rationale Erklärungen für diese Tragödie. Ich habe auch keine magische Salbe, die die bleibenden Wunden sofort heilt, auch nicht nach all diesen Jahren. Schmerz bleibt Schmerz, ob wir dagegen ankämpfen oder nicht, davor fliehen oder uns ihm ausliefern. Mein Gebet wurde aber auch erhört, doch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Anscheinend funktioniert das Gebet auf diese Art. Nur selten schießt es einen Pfeil direkt auf das Ziel ab; statt dessen schießt es einen Pfeil ab, der Kurven dreht und abprallt. Aber zum Schluss trifft er das Ziel, doch auf eine Art und Weise, die niemand hätte voraussagen können. Schließlich schreibt das Gebet eine Erzählung, keine Kurzgeschichte.“
Ihr Kommentar
Kommentare (23)
Wenn ich es nicht überlesen habe: eine wichtige Motivation zu beten, ist, Gott zu d a n k e n . Hier entfällt die Möglichkeit, dass unser Gebet nicht erhört wird und wir enttäuscht werden, prinzipiell.
Hallo Rosel M., ich bin Asperger Autist. Ich habe deswegen Probleme beim Beten. Ich erlebe Gott als immer weit weg. Ich habe das Problem, dass ich das Gefühl habe, in einen leeren Raum zu beten. Ich … mehrerzähle dass, weil ich vermute, dass Ihre Aspergerautismus Tochter ähnliche Probleme haben könnte. Ich habe Seelsorge hier auf ERF in Anspruch genommen. (https://seelsorge.erf.de). Vielleicht kann Ihnen und Ihrer Tochter dort auch geholfen werden.
Bislang bin ich durch mein großartiges Leben immer ohne Beten zum Ziel gekommen. Denn Gebete bleiben und sind unerhört!! Ein aufrechter Mensch braucht keine Gebete!
Seit Jahren bete ich, nicht nur für mich, es gibt so viel Leid weltweit
Ich bete um Trost, um körperliche Kraft (die mir die Depression raubt, infolge von schweren Erlebnissen in meinem Leben, die … mehrimmer noch anhalten) und um Heilung...Unsere Tochter, die das Asperger-Syndrom hat ist durch eine Ärztin verwirrt worden...Diese Ärztin hat ihr eingeredet, sie hätte in Kindheit und Jugend Paternalismus erlitten...Alle die uns kennen, wissen, dass das völlig unwahr ist...
Meine Kraft lässt nach, ich muss aufhören....
Als Kind betete ich in der Hoffnung aus einer mich beschämenden Situation herausgeholt zu werden. Ich musste sie durchleben. In meiner Ehe fühlte ich mich nicht wohl und selbst im Traum konnte ich … mehrmich aufgrund des entstandenen Gottesbildes, nicht davon befreien. Ich wachte jedesmal auf. Ich wusste, da stimmt was nicht mit meinem Glauben, ich fand jedoch jahrzehntelang keine Lösung. Eines wusste ich allerdings, dass ich das Kind nicht mit dem Bade ausschütten wollte. Ich wollte glauben - anders! Das war ein langer Weg. Er ging über die Verantwortung mir selbst gegenüber, über Beratungsstunden (>20 Std.) einer liebevollen Beratein, bis ich soweit war, wirklich die Risiken dieses Lebens auf mich zu nehmen. Sehr hilfreich war mir ein Buch von Anselm Grün. Er überzeugte mich, dass Gott in mir ist und ich ihn deshalb nie verlieren könnte. Wenn ich ihn nicht spüre, dann gehe ich nach innen. Diesen Weg gehe ich jetzt seit Jahren. Meine Gebete erfahren viel Erhörung. Gerade die letzten Jahre, in denen ich durch tiefe Täler ging, haben mich besonders ins Vertrauen gebracht. Im vergangenen Jahr bekam ich die Diagnose "Krebs". Auf dem Heimweg sang ich Loblieder. Ich vertraute, dass Gott mich da durchbringt, tot oder lebendig, denn Sterben ist ja sowieso vorprogrammiert. So erlaubte ich keiner Angst, von mir Besitz zu ergreifen. Ich erlebe den Frieden, der höher ist als alle Vernunft als wunderbares Gottesgeschenk. Ich bin gespannt, was noch Gutes in meinem Leben geschieht.
Wenn Gott Liebe ist, sollte er uns nicht so quälen. Deswegen schwindet mein Glaube an das ewige Leben ohne Leid bei Ihm. Ich beobachte ständig, wie Er Menschen, die an Ihm nicht glauben und in der … mehrNot nach Ihm rufen, sofort Hilfe ohne Grenzen bekommen. Ist Er der Gerechte Gott?
Deshalb so viele Gläubige wenden sich von Gott ab.
Positive Ateisten erhalten vom Leben nach der Not auch wieder gute Tage.
Genauso wie Ina dies beschreibt, ist es mir auch ergangen, wenn ich betete, ging es leider oft berg-
ab. Könnte ein Buch darüber schreiben, leider mit
sehr vielen erschreckenden Beispielen, eines … mehrwill
ich erzählen. Ich bat Gott meinem Sohn bei der Chemie-Abi-Klausur beizustehen. Als er nach
Hause kam, erzählte er mir, dass er im Kopf völlig
verwirrt war und zum Entsetzen des Lehrer vieles
was er eigentlich konnte, völlig verdreht hatte. Danach bekam ich Angst und schrecke immer
wieder vor einem Gebet zurück. Nein, sage ich
mir dann, bete nicht, dann wird es gut, sonst ver-
kehrt es sich zum Schlechten, leider, tut mir selber
weh, so etwas zu schreiben. Bat Gott 25 Jahre um
einen Mann, aber erst als ich die Gemeinde verließ
und aufhörte zu beten, bekam ich den besten Mann, besser als ich mir vorstellen konnte und bin nun seit 8 Jahren verheiratet. Er ist gläubiger Katholik und nicht so schwierig und kompliziert
wie die Freikirchler, die Menschen oft nur bevor-
munden und kontrollieren wollen, leider.
Ich betete für meinen Bruder, der mit seiner Frau den Teufel selbst ins Haus gelassen hat. Ich wusste immer, dass sie ihn ins Grab bringt, wenn er nicht von ihr weg kommt. Jetzt ist es wirklich … mehrpassiert. Ich denke das Schlechte ist stärker als das Gute. Lügen haben keine kurzen, sondern sehr lange Beine.
Seit Jahren bete ich um Beendigung einer schlimmen Lüge, die Beziehungen zerstört....und auch etwas mehr körperliche Kraft brauche ich....Gerade bin ich an einem Tiefpunkt und suche Hilfe
Es liegt in der Menschennatur, eine Sehnsucht nach ewigem Leben. Aber wir waren alle ja ewig nicht da. Wir sind durch unsere Eltern einmal auf diese Welt gezwungen worden. Wären wir nicht da, ginge … mehres auch voll ohne uns. Und genau so ist es wieder nach dem Tode. Das Problem ist nunmal, der Mensch will nicht kapieren, daß mit dem Tode wieder alles vorbei ist und das haben ganz kluge und weise Männer schon vor tausenden von Jahren erkannt und haben mit Religionen und dem Märchen von einem lieben Gott gute Geschäfte gemacht. Ich persönlich bin fest davon überzeugt, daß mit dem Tode wieder jegliches Leben vorbei ist. Der Tod führt den Mensch wieder in den Zustand zurück von dem er gekommen ist, so wie es war vor der Geburt oder vor seiner Zeugung.
Es kommt mir so vor, als hätten alle nur ganz schlechte Erfahrungen mit dem Glauben und Beten gehabt. Auch meine Gebete werden und wurden nicht immer erhört, jedoch habe ich die Flinte nicht ins Korn … mehrgeworfen. Denn ich habe auch unglaubliche Gebetserhörungen erlebt, z.B. wurde bei der Oma einer Freundin, der zuvor dignostizierte Krebs direkt vor der geplanten OP nicht mehr gefunden. Die OP fand nicht statt. Die Oma ist inzwischen in hohem Alter, nach erfülltem Leben gestorben.
In 2 anderen Situation hat Gott nicht eingegriffen, jedoch bin ich mir sicher, dass es diesen beiden in der Ewigkeit gut geht und ich sie wiedersehen werde. Das Leben hier auf der Erde ist nicht das, was wir super toll finden müssen. Die Gemeinschaft mit Gott darf in der Ewigkeit uneingeschränkt sein und schon hier auf Erden gepflegt werden. Außerdem ist beten nicht nur "ich will dies", "gib mir das"; beten ist Gespräch mit Gott.
ICH WILL MICH NICHT VON GOTT TRENNEN, DENN ER IST DER BESTE VATER, FREUND UND MEIN RETTER!
Sehr berührt haben mich die Kommentare v. Sally, Steve, Steven u. Ina. Die Ursache f. "das nicht erhört werden," liegt einzig in den Religionen selbst! Die Welt hat ihren zurechtgelegten "Gott" so … mehrmassiv u. "erfolgreich" verkauft, dass unter diesem das Leben zu leiden hat, dieser angeblich prüfenden Gott, ein ständiges Joch - dem Leben - auferlegt, dem man letztlich nie genug sein kann. Dass, ist die Macht des bösen, dessen Werkzeug der Mensch, z.B. über die Religion ist , dieses Bild-Gott, "von dem man ja ein Bild hat...," als evident abvzuverlangen.
Des Menschen Herrschaftsanspruch, Macht über die Gläubigen! Nur darin, ist der wahrhaftige ALLMÄCHTIGE GOTT nicht zu finden. Religion ist ein Quadrat im Kreis, als hätte das Leben schuld daran, sich zu leben, man lehrt ihm ja ständig, seine Schuld. Und so begann d. Mensch gequält zu beten...anstatt wie das Kind, im vertrauen - mit der LIEBE GOTTES zu sein.
Sich Sorgen zu machen ist bescheuert. Es ist der Zwang des krankhaften Systems, dich in der einzigen Lüge gefangen zu halten, dass dir andauernd beizubringen versucht, sich im Leben sorgen zu müssen. Es ist, als würde man Wasser heiß aufkochen u. dazu einladen, um satt zu werden. Glaube nichts, was du nicht selbst darin bist - ein System! Du bist Leben! Geschaffen mit allen von GOTT gegebenen Fähigkeiten!
Denk dich frei! Loslösung v. d. Religion, ist d. 1. Schritt.
Denn was ihrem widernatülichen entspricht, ist nicht die widernatürliche Auslese, der du entsprechen musst.
Ich habe auch satt von Gottes Prüfungen. Wenn er mir bei meinen Examen nicht hilft, werde ich ihn und seine Verheißungen in die Tonne kloppen. Wenn er gut und mächtig ist, warum hilft er dem … mehrVerzweifelten nicht sondern muss mit ihm weinen und leiden? Ich bete zu allen Mächten in der unsichtbarer Welt, wenn nötig auch den Teufel um Hilfe für meine in paar Tagen Examen. Ich halte diese schreckliche Ausbildung nicht mehr aus. Denn auf Gott allein kann ich mich nicht mehr verlassen.
Ein Träumer, der das alles verfasst hat.
@mebo: Deine Geschichte ist natürlich schlimm, und ich kann verstehen, dass Du Dich fragst, warum Gott nicht eingegriffen hat. Ich frage mich immer wieder mal: Wann ist ein (persönliches) Leid so … mehrschlimm, dass Gott eingreifen müsste und wann nicht? Er sollte doch sicher alle Kriege beenden, alle Hungernden retten, schlimme Unfälle wie bei Sittser (oder andere unzählige Katastrophen) verhindern, alle Flugzeugabstürze, alle Bus- Zug und Schiffsunglücke, alle Erdrutsche, alle Lawinenunglücke, alle Selbstmordattentate, alle Terroranschläge, alle Gewalttaten, alle Missbrauchsübergriffe, usw. Demütigungen in der Schule von Lehrern und von Kindern untereinander, Mobbing, Fahrradstürze, Sportunfälle, schlecht bewertete Arbeiten, durchgefallene Prüfungen. Und so weiter. JEDER, der von irgend einem dieser genannten Unglücke betroffen ist, fragt, warum Gott nicht eingegriffen hat. Und jede einzelne dieser Fragen hat ihr Recht und ist verständlich. D.h.: Es müsste bitte ALLES Leid und Unglück aufhören.
Merkt Ihr was? Wir sehnen uns nach dem Paradies. ALLE! Wir erleben den Zustand einer Heil-Losen Welt. Und daran ist NICHT Gott schuld. Gott ist in diese Welt gekommen, um die Todesmächte grundsätzlich zu besiegen in der Auferstehung von Jesus. Unser Gebet müsste eigentlich immer sein: Dein Reich komme – bald. Denn dort wird es kein Leid mehr geben. Und auf dem Weg dorthin begleitet Gott uns durch schwere Situationen. Diese Welt kann und wird nie ein Leid- und Unglücksfreier Ort sein.
In der Schule, als Kind und als Jugendliche, hatte ich so oft Angst, weil ich Sachen manchmal nicht kapierte und Angst vor Strafe hatte. Es war ein kommunistisches Land. Die Lehrer … mehrdurftenPrügelstrafe anwenden. Manchmal konnte ich vor Angst nachts nicht schlafen. Da ich sehr christlich erzogen wurde, betete ich, immer wieder und glaubte daran. Immer wieder. Es passierte nichts. Ich erinnere mich an Prügelstrafen von Lehrern, nur weil ich Aufgaben nicht lösen konnte. Ich hielt das alles aus, weil ich dachte, Gott will mich prüfen. Wohlgemerkt, ich schreibe hier von Kindheitserinnerungen, die ich noch lebhaft spüre. Es passierte nichts an Hilfe. Ich saß manchmal über Hausaufgaben, die ich nicht lösen konnte und betete um Hilfe. Es passierte nichts. Ich weinte und dachte, ich sei nicht brav genug. Und versuchte noch braver zu sein. Es war wahnsinnig anstrengend. Ich litt wie ein Schweinchen vor der Schlachtung und dachte immer, Gott will es so, du musst es nur lang genug aushalten. Ich weinte so oft und wartete. Unzählige Male. Und die Zeit verging. Immer wieder andere leidvolle Situationen. Inzwischen sind schon paar Jahrzehnte vergangen, beruflich könnte ich mich mit harter Arbeit voranbringen, Heirat und wieder Scheidung..., und immer wieder: Gott, warum schweigst du? Ich machte eine Therapie, weil ich wissen wollte, wo der Fehler liegt. Im Nachhinein hat’s mir auch nix gebracht. Ich habe fertig.
Naja, sagen wir so, also, ich find auch, das es irgendwie blöd ist, wenn Gott zwar da ist, aber nicht hilft! also, wenn man betet, und es passiert das Gegenteil (wie bei dem Jerry Sittser), das is … mehrschon krass. Da krieg ich ja schon fast Angst, zu beten! dann bet ich lieber gar nicht, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden.
Weil, Gott ist ja auch allmächtig, oder nicht? Warum leidet er dann auch noch selber (is ja auch schlimm für ihn) und hilft nicht?
Also, der Jerry bittet um Schutz für seine Frau und Kinder, und Gott lässt zu, dass sie alle sterben, und Jerry ist voll traurig und Gott leidet dann mit Jerry mit. Ist doch blöd! Gott hätte sie auch beschützen können und Jerry hätte sich gefreut und Gott könnte sich mit ihm mitfreuen. Is doch viel besser! Gott könnte total viel Gutes tun und sich daran freuen!
Zu Sally, Steven, Steve und Ina:
Das klingt gerade so, als ob Gott das Leid verursacht und uns auflastet, um uns zu erziehen. Ich verstehe, dass man das so sehen kann. Es blendet aber eine … mehrwesentliche Tatsache aus:
Gott ist überhaupt nicht der Urheber des Bösen. Gott leidet am Bösen wie Hund. Er leidet daran, dass wir in dieser Welt in den „Fängen“ des Bösen sind, in zerstörerische Zusammenhänge verstrickt.
Er hält das mit uns aus. Er leidet mit uns daran, vermutlich sogar mehr als wir. Ihm blutet das Herz, wenn seine geliebten Geschöpfe leiden. Deshalb hat er sich seinen Sohn vom Herzen gerissen und ihm die größte Last aufgelegt, die es gibt: die absolute Gott-Verlassenheit; gleichbedeutend mit der Hölle, der absoluten Leb-losigkeit. Jesus ist durch die Hölle gegangen – stellvertretend für uns.
Es ist uns an keiner Stelle ein leid-freies Leben versprochen; nicht mit Gott und sicher auch nicht ohne Gott. Aber es ist uns versprochen, dass wir in keinem Leid allein sind, und dass Gott uns in eine neue Welt einlädt, die dann OHNE Leid, Schmerz, Krankheiten Kriege, Hunger, und Nöte sein wird.
"In der Welt HABT Ihr Angst, aber seid getrost, denn ich habe die Welt bereits besiegt." (Johannes 16,33)
Krasse Kommentare!
Aber ich bin momentan auch gerade an so einem Punkt: Enttäuscht von Gott, noch gehe ich zu ihm und erzähle ihm das; aber ich spiele auch oft mit dem Gedanken, das Christsein … mehrhinter mir zu lassen und Gott einen lieben Mann. Habe keine Lust mehr auf seine Prüfungen, auch nicht auf die "Erhörungen" meiner Gebete nach SEINEM Gusto. Ich empfinde ihn als schrecklich unpädagogisch und wenn ich einem fünfjährigen Kind ein theologisches Buch schenke, obwohl es sich einen Teddybären gewünscht hat, brauche ich mich nicht wundern, wenn es spätestens bei der dritten solchen Erfahrung nichts mehr von mir wissen will bzw. mich nicht mehr um Geschenke bittet. (Insofern kann zu viel Leid einfach auch das Aus der Beziehung Gott-Mensch bedeuten)!
Ist das der Sinn von "Reifung", dass man einfach Gott um nichts mehr bittet, weil Gott sowieso gibt, was er will und er uns das auch nicht erklärt? Was heißt "Reifung" und wo will uns Gott denn haben und warum? Und auch gegen unseren Willen?
Wie recht Steve und Ina haben!
Mir erging es genau auch so! Je stärker ich mich Gott zuwandte, desto mehr Leid musste ich in meinem Leben erfahren. Auch ich war mehrmals dem Suizid nahe! Ich könnte … mehrhier ein Buch darüber schreiben, das genau so dick würde wie die Bibel, doch ich will den Rahmen nicht sprengen - die Worte von Ina und Steve bringen es auf den Punkt und sagen alles.
Nun arbeite auch ich stark daran, mich von den Fesseln von Gott zu lösen, was gar nicht so einfach ist, wenn man Jahrzente als Christ durch das Leben ging...
Und... ich habe den Glauben aufgegeben, dass im Tod das Paradies auf mich wartet...
ich kann mich da Ina nur anschliessen. Jahrzehnte war ich gläubiger Christ und je mehr ich gebetet habe, umso schlechter erging es mir. Ich war mehrmals am Boden, gebrochen und dem Suizid nahe! Erst … mehrals ich es endlich geschafft habe, mich von den Fesseln von Gott zu lösen und mein Leben nach meinem Gusto zu leben, und nicht nach irgendwelchen Büchern, wie der Bibel, wendete sich alles zum Guten.
Von meinem Kommentar oben fehlt über die Hälfte!
aha .....
Dies alles hatte ich auch einmal geglaubt ....
Und von dem an wurde mein Leben immer schlimmer und schlimmer ....
Dann kam eine kurze Zeit, wo sich alles zum Guten wendete, genau da, wo … mehrich aufhörte zu beten ....
Trotzdem wollte ich meinen Glauben nicht ganz verlieren und suchte wieder die Nähe Gottes ...
Von da an wieder nur Probleme, Depressionen und Familiedrama ohne Ende ....