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© Jordan Whitfield / unsplash.com

06.05.2019 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer

Frisches Wasser

Wenn wir unsere Lebenskraft von Gott beziehen, werden wir widerstandsfähig gegen schwierige äußere Einflüsse.

Am Rande der Wüste

Ich bin in der westafrikanischen Sahelzone aufgewachsen. So nennt man den Landstrich südlich der Saharawüste. Wasser gab es drei Monate lang in Hülle und Fülle. Das restliche Jahr war von Trockenheit geprägt. Heiße, eintönige und sehr staubige Trockenheit.

Aber überall dort, wo es stehendes oder fließendes Wasser gab, säumten Bäume und Büsche die Flussufer und Wasserstellen. Daran habe ich denken müssen, als ich Psalm 1 heute gelesen habe. Im Liederbuch der Bibel, den Psalmen, wird nämlich auf eine ähnliche Situation Bezug genommen. In Psalm 1, Vers 3 steht:

Der Gerechte ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.

Ich finde es bemerkenswert, dass die Bibel diesen Vergleich bemüht, wenn sie von einem gerechten Menschen spricht. In einem dürren und lebensfeindlichen Umfeld gedeiht der Gerechte, weil seine Wurzeln – bildlich gesprochen – Zugang zum Wasser haben. Sonne und Hitze können einem Baum, der dicht am Wasser steht, wenig anhaben. Im Gegenteil: Der Baum gedeiht. Ja, er bringt sogar Früchte hervor, trotz klimatisch herausfordernder Verhältnisse. 

Genauso wird es dem Gerechten gehen, sagt die Bibel. Weil er seine Lebenskraft von Gott bezieht, ist er widerstandsfähig gegen schwierige äußere Einflüsse. Das wünsche ich mir und Ihnen: So, wie es der Psalmbeter sagt, Zugang zu frischem Wasser haben.

Zugang zu frischem Wasser 

Vielleicht fragen Sie sich, wie man das anstellt. Um im Bild von Psalm 1 zu bleiben: Wie bekommt man Zugang zu frischem Wasser? Ich mache das so: Ich nehme mir einen Moment Zeit. Gehe bewusst Offline (bin also für nichts und niemanden erreichbar) und fokussiere mich auf einen Bibeltext. Dann frage ich mich: Was heißt das für mich? Wie kann ich der Gerechte werden, der, wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, seine Frucht bringt zu seiner Zeit?

Nach diesem Moment der Einkehr bitte ich Gott um seinen Beistand, damit ich diesen Tag gut meistern kann. Machen Sie es doch einfach genauso. Und danach tun Sie das, was nur Sie tun können: Leben und handeln Sie als ein gerechter Mensch. Nutzen Sie den Ihnen anvertrauten Handlungsspielraum und Einfluss zum Wohle aller.
 

Darf ich Sie zu einem kurzen Gebet einladen? Wenn Sie möchten, können Sie es in der Stille zu Ihrem Gebet machen:

Allmächtiger Gott, durch Jesus Christus komme ich zu dir. Danke für das Gute in meinem Leben. Bitte zeige, wie ich andere daran teilhaben lassen kann. Ich möchte so sein, die der Baum, von dem in Psalm 1 die Rede ist. Amen.
 

 Wolf-Dieter Kretschmer

Wolf-Dieter Kretschmer

Der Theologe, Autor und Redakteur war Pionier und Gründer der Fernsehabteilung des ERF. Er leitete die Redaktion Theologie und das Seelsorgeteam. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Ihr Kommentar

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Kommentare (1)

G.W. /

Danke für diese Gedankenanstöße. Notwendig in unserer Zeit, diese Hinweise ernst zu nehmen und für sich einzuüben.

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