Navigation überspringen
© Tamas Pap / unsplash.com

07.03.2022 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Heike Knauff-Oliver

Fasten statt frusten

Bewusster Verzicht befreit – körperlich und seelisch.

Alles zu viel. Sauer, oder ich habe es satt. Übergewichtig. Unzufrieden mit sich selbst und mit allem was so derzeit in der Welt geschieht. Das sind Gedanken und Gefühle; die viele Menschen in diesen Tagen bewegen und zu Frust führen. Wir schleppen viel zu viel Ballast mit uns und herum, seelisch wie körperlich.

Um das Leben etwas zu versüßen, neige ich selbst in Zeiten der Unzufriedenheit zu Süßigkeiten. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit. Schnell lande ich dann in einem Teufelskreis. Der Körper übersäuert. Deshalb schloss ich mich im Januar einer Fastengruppe an. Eine Woche lang Basenfasten wirkte wahre Wunder – seelisch wie körperlich. Ich ernähre mich seit dem bewusster und habe mein Konsumverhalten geändert.

Seit Urzeit ein bewährtes Mittel

Fasten ist seit Urzeiten ein bewährtes Mittel zur Lebensverbesserung für Körper, Geist und Seele. In der Bibel ist Fasten ein großes Thema, das heutzutage viel zu wenig Beachtung findet. Johannes Chrysostomos, er galt als einer der größten Prediger des 4. Jahrhunderts, wusste schon: „Der Herr hat vierzig Tage lang gefastet und uns damit ein Heilmittel zu unserer Genesung gezeigt.“

Er sagt auch: „Das Fasten ist die Speise der Seele. Wie die körperliche Speise stärkt, so macht das Fasten die Seele kräftiger und verschafft ihr beweglichere Flügel, hebt sie empor und lässt sie über himmlische Dinge nachdenken, indem es sie über Lüste und die Freuden des gegenwärtigen Lebens erhaben macht. Wie leichte Fahrzeuge das Meer schneller durchqueren, schwerbelastete aber untergehen, so macht das Fasten die Gedanken leichter.“

Ja, auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, nachdem er im Jordan getauft wurde. Für ihn ist die Haltung, das Motiv wichtig. In der Bergpredigt gibt Jesus eine praktische Anweisung, mit welcher Herzenshaltung wir fasten sollen.

In Matthäus 6,16-18 lesen wir:

Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so, dass keiner etwas von deinem Verzicht merkt – außer deinem Vater im Himmel. Denn er ist auch da, wo niemand zuschaut. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.

Jesus macht klar, worauf es Gott ankommt: Nicht auf Äußerlichkeiten oder einen bestimmten Akt kommt es an. Für ihn ist das Fasten etwas sehr Persönliches, etwas Intimes zwischen einem selbst und Gott. Es kommt nicht auf das Leiden im Verzicht an sondern, dass wir bewusst verzichten um Entlastung zu gewinnen.

Was ich mir vorgenommen habe

Meine eigene Fastenerfahrung möchte ich mit mehr Menschen teilen. Mit dem Angebot unter dem Motto „Fasten statt frusten“, möchte ich mit der Gemeinde durch die diesjährige Passionszeit gehen. In diesem Jahr ganz bewusst mit unseren katholischen Brüdern und Schwestern. Uns alle verbinden die Belastungen dieser Welt aber auch der Glaube an Jesus Christus.

Es ist ein Fastenangebot verschiedenster Art. Es geht darum Dinge die uns belasten lassen. Das eigene Konsumverhalten überdenken. Alles was uns abhängig macht, wie: Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten oder Fernsehen und sonstige Medien. Ich habe erfahren, dass bewusster Verzicht befreit, körperlich, wie seelisch. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal: Fasten statt frusten!

 Heike Knauff-Oliver

Heike Knauff-Oliver

  |  Freie Mitarbeiterin

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Das könnte Sie auch interessieren