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© Scott Broome / unsplash.com

29.01.2024 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Theresa Folger

Der Preis des Glücks

Von bedingungsloser Liebe, die verändert. Eine Andacht.

Würdest du gerne mit jemandem zusammenleben, der blendend aussieht, dir jeden Wunsch von den Augen abliest und sich nie über deine Launen und schlechten Angewohnheiten ärgert? Und der von seinen ganzen Eigenschaften her der perfekte Partner für dich ist? Es gäbe nur einen Haken: Dein Gegenüber wäre ein humanoider (menschenähnlicher) Roboter.

Mit dieser Frage setzt sich die Wissenschaftlerin Alma in dem Film „Ich bin dein Mensch“ auseinander. Drei Wochen lang soll sie für eine Studie das Zusammenleben mit dem humanoiden Roboter Tom testen, der ihr den Ehepartner ersetzen soll.

Anfangs sträubt sie sich gegen dieses perfekte Computerwesen, das optisch nicht von einem Menschen zu unterscheiden ist. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass sie Gefühle für Tom entwickelt, der ihr in ihrer Einsamkeit begegnet und sie trotz ihrer kühlen und verletzenden Art bedingungslos akzeptiert.

Wunschlos glücklich durch Technik?

Der Film beschäftigt mich auch Wochen später noch. Denn er wirft existenzielle Fragen auf, zum Beispiel: Wie weit lassen sich menschliche Begegnungen durch die Interaktion mit perfekten Algorithmen ersetzen? Was wäre dann noch der Antrieb, sich mit „normalen Menschen“ zu umgeben? Sich hinterfragen zu müssen, Konflikte auszuhalten, sich zu verändern? Wären wir glücklich, wenn wir, umgeben von Technik, doch zuletzt alleine wären?

Einen ersten Vorgeschmack geben auch jetzt schon die verfügbaren KI-Programme, mit denen man sich sogar unterhalten kann. Und meine Kinder wachsen mit dem Bewusstsein auf, dass sich im Internet fast alles bestellen lässt, was sie sich wünschen. Doch zufriedener macht sie das nicht.

Meine Kinder wachsen mit dem Bewusstsein auf, dass sich im Internet fast alles bestellen lässt, was sie sich wünschen. Doch zufriedener macht sie das nicht.

Glück liegt in Gemeinschaft

Ich bin überzeugt, dass sich echtes Glück nur in der Gemeinschaft mit Gott und anderen Menschen finden lässt. Darauf deutet zum Beispiel die rätselhafte Dreieinigkeit Gottes hin. Oder die Tatsache, dass er im Garten Eden nach Adam und Eva sucht (Genesis 3,8-9). Obwohl Gott perfekt ist, sehnt auch er sich nach Gemeinschaft.

Die gute Nachricht ist, dass Gott uns – ähnlich wie der humanoide Roboter Tom – zunächst einmal so aushält, wie wir sind. Wir dürfen uns bedingungslos angenommen und geliebt wissen.

Doch der Unterschied ist: Bei Gott werden wir nicht so bleiben, wie wir sind. Die Beziehung zu ihm hat nachhaltige, transformative Auswirkungen auf unser Leben. In Epheser 4,22-24 wird das mit folgenden Worten ausgedrückt: „Legt also eure frühere Lebensweise ab! Ja, legt den ganzen alten Menschen ab, der seinen Begierden folgt! (...) Lasst euch in eurem Denken erneuern durch den Geist, der euch geschenkt ist. Zieht den neuen Menschen an, den Gott nach seinem Bild geschaffen hat und der gerecht und heilig lebt aus der Wahrheit Gottes.“

„Lasst euch erneuern!“ – das schenkt uns Gott. „Zieht den neuen Menschen an!“ – das ist unsere Aufgabe. Diese Bibelstelle ermutigt also dazu, uns aktiv von schlechten Gewohnheiten und Verhaltensweisen abzuwenden, die nicht im Einklang mit dem Willen Gottes stehen. Diese Veränderungen werden sich positiv und nachhaltig auf unser Leben auswirken.

Lasst euch erneuern! – das schenkt uns Gott. Zieht den neuen Menschen an! – das ist unsere Aufgabe.

Glück liegt im Warten

All das ist ein Prozess. Doch das Glück liegt auch im Warten, im Sich-Sehnen und Sich-Ausstrecken nach einem Ziel. Wer einen Berg selbst erklimmt, ist am Ende viel zufriedener mit der Aussicht als jemand, der sich bequem mit der Gondel hochfahren lässt.

So ist es auch mit dem Leben: Nicht die ständige und sofortige Bedürfnisbefriedigung bringt das Glück, sondern die Bereitschaft, sich Stück für Stück erneuern zu lassen. Denn das eröffnet die Chance, das Glück echter Begegnung mit Gott und Menschen zu erleben – ganz unabhängig von aller Technik.
 

 Theresa Folger

Theresa Folger

  |  Redakteurin

Theresa Folger ist Diplomkulturwirtin und erfahrene Redakteurin Bereich mentale Gesundheit. Sie ist überzeugt: Persönlicher Glaube und Persönlichkeitsentwicklung gehen oft Hand in Hand. Daheim hört sie den Messias von Händel und probiert nebenbei Vollwert-Backrezepte aus.

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Kommentare (1)

Monika R. /

DANKE VOM HERZEN FÜR IHREN
BEITRAG. WERTVOLL******

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