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04.12.2007 / Leid / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Elke Janßen

"Der »liebe Gott« ist tot!"

Warum das Leid? Diese uralte Frage stellt sich immer wieder neu, im Angesicht von Katastrophen, Krieg, Krankheit, eigenem schmerzhaften Verlust, Zerbruch und Tod. Und damit stellt sich auch die Frage nach und an Gott: Warum lässt Du das zu, lieber Gott? Bist Du nicht allmächtig? Wo bist Du in all dem Leid und Elend in dieser Welt? Warst Du in Stalingrad lieb, lieber Gott? Wann hast Du dich jemals wirklich um uns gekümmert?

Warum das Leid? Diese uralte Frage stellt sich immer wieder neu, im Angesicht von Katastrophen, Krieg, Krankheit, eigenem schmerzhaften Verlust, Zerbruch und Tod.

Und damit stellt sich auch die Frage nach und an Gott: Warum lässt Du das zu, lieber Gott? Bist Du nicht allmächtig? Wo bist Du in all dem Leid und Elend in dieser Welt? Warst Du in Stalingrad lieb, lieber Gott? Wann hast Du dich jemals wirklich um uns gekümmert?


Peter Hahne stellt sich in seinem kleinen, kompakten Buch konsequent diesen Fragen und kommt im ersten Teil zu einer herausfordernden Feststellung:
Der „liebe“ Gott ist tot! Es hat ihn nie gegeben! Das ist die Wirklichkeit!

Der „liebe“ Gott mit langem Bart, der hilflos vom Himmel herabschaut, verharmlost als Weihnachtsmann oder auch als pädagogisches Instrument missbraucht auf die Anklagebank gesetzt wird, ein solcher Gott ist eine Karikatur und letztendlich machtlos.

Aber Gott ist nicht harmlos, sondern heilig. Das heißt für den Autor konkret: Gott will kein Leid. Er hat die Erde gut geschaffen, die ursprünglich frei war von Leid, Ungerechtigkeit, Blut und Tränen.

Aber Gott wollte uns nicht am Gängelband haben, sondern ein Gegenüber und hat uns so Entscheidungsfreiheit geschenkt. Doch letztendlich haben wir uns gegen Gott entschieden – Christen nennen das den Sündenfall.

 

 

  Die Konsequenz:
Das Verhältnis des Menschen zur Welt ist genauso gestört, wie das zum Mitmenschen. Und das gilt auch für Christen. Abkehr und Rebellion gegenüber Gott führte letztendlich zu Tod, Chaos, Ungerechtigkeit, Krieg, Unfrieden und Leid. So die klare Aussage von Hahne. Den Erfolg auf unser Konto zu buchen und Leid, Ungerechtigkeit, Blut Gott in die Schuhe zu schieben, ist für Hahne nicht legitim.

Aber der Autor bleibt bei dieser Feststellung nicht stehen. Denn Gott hat uns nicht verlassen und uns selbst überlassen. In einem zweiten Teil widmet sich Hahne der Frage nach dem persönlichen Leid.
  • Warum trifft das Leid mich?
  • Warum leiden auch Unschuldige? Anhand von eindrücklichen Geschichten zeigt Hahne, wie Gott ganz unterschiedlichen Menschen im Leid begegnet ist, sie tröstet, Geborgenheit und eine Perspektive geschenkt hat. Das ist aber nur möglich, da Gott uns nahe gekommen ist in unserem Leid.

    Gott ist nicht der „Liebe Gott“, sondern der „Liebende Gott“!

    Er weiß genau, was wir empfinden und hat selber zutiefst Leid erfahren in Jesus:
    Unehelich geboren, ausgegrenzt, ständig auf der Flucht, arm, verraten, verspottet, missbraucht, gefoltert, alleine gelassen von Freunden, ans Kreuz genagelt schreit Jesus selber hinaus: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?
    Doch seine Auferstehung an Ostern hat uns gezeigt, dass Gott gegen allen Augenschein uns doch nicht verlassen hat. Der ohnmächtige, mit uns leidende Jesus am Kreuz ist auch gleichzeitig der allmächtige Gott, der den Tod überwunden hat.


Ein solcher Glaube an die Allmacht Gottes bewahrt und befreit uns nicht vor Leid, aber er hilft uns, mit unserem Leid und Fragen zu Gott zu kommen – auch wenn wir nicht alles erklärt bekommen. Eine Erklärung tröstet auch wenig, wenn jemand im Leid steckt – aber Gott will nicht erklären, er will richtig trösten. Er hat uns nicht verlassen, schenkt uns Trost, Zukunft und Kraft zum Weiterleben und er wird einmal alle Tränen abwischen. (Offenbarung 21,4)

Damit endet dieses schmale, nur gut sechzig Seiten umfassende Buch. Manche Fragen können nur sehr knapp beantwortet werden. Einige Beispielgeschichten wirken wegen ihrer Kürze recht idealisierend. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch, dass herausfordert, sich gründlicher der Frage nach dem Leid zu stellen und sich intensiver damit auseinander zu setzen.

 

 

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