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© Xavier Coiffic / unsplash.com

24.07.2023 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Joachim Bär

Dafür stehe ich mit meinem Namen

Meint Gott es gut mit mir? Eine kleine Aussage aus einem Psalm zeigt: Ja, und er meint es ernst. Eine Andacht.

„Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Mit diesem Satz hat der Unternehmer Claus Hipp die deutsche Werbelandschaft geprägt. Ich erinnere mich noch gut an den einen oder anderen Fernsehabend, an dem ich den sympathischen, älteren Mann mit grauem Haarkranz am Feldesrand stehen sehe, wie er über seine Produkte spricht. Die Kühe sind glücklich, das Baby auch, schöne Werbewelt.

Interessant ist, dass Claus Hipp den Bio-Gedanken in seinen landwirtschaftlichen Betrieb eingeführt hat, als der Zeitgeist ein völlig anderer war. Effizienz und Ertrag mithilfe von Düngemitteln und Chemie, das war und ist oft die Devise. Hipp setzte auf eine andere Karte: Milch von ausgesuchten Höfen, das Beste aus der Natur, ohne Chemie, beste Bioqualität. So das Versprechen.

Mit seinem abschließenden Satz „Dafür steh ich mit meinem Namen“ wollte Claus Hipp der schönen Werbewelt seiner Babynahrung eine Garantie mitgeben: Ich sorge persönlich dafür, dass wir gesunde Babynahrung herstellen. Ich stehe mit meinem Namen dafür ein. Es geht um meinen Ruf, um meinen Namen – und wenn es nicht so ist wie versprochen, trage ich persönlich die Verantwortung.

Der gute Weg liegt nicht an mir

Mich erinnert das an den 23. Psalm aus der Bibel, einer meiner liebsten Texte. Da heißt es in Vers 3: „Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“

Mir geht es um diesen kleinen Zusatz: Um seines Namens willen. Diesen Abschluss braucht die Aussage des Verses eigentlich nicht. „Er führet mich auf rechter Straße“ würde ausreichen, die Aussage ist klar.

Für den Autor des Psalms war damit aber nicht alles gesagt. Es folgt, ähnlich wie bei Hipp, die Verstärkung und das Versprechen: „Ich, Gott, meine es persönlich. Ich stehe dafür persönlich ein. Ich führe dich auf einem guten Weg, auch im dunklen Tal. Ich sorge persönlich dafür!“

Der Name Gottes steht für seine Eigenschaften: Seine Macht, seine Treue und Liebe zu mir sind die Grundlage dafür, wie er mich auf dem Weg führt. Daher liegt es nicht zuerst an mir, ob Gott mich auf gutem Weg führt. Gott will mich schlicht aus seinem ureigenen Wesen heraus gut führen – nicht, weil ich es verdient hätte oder alles richtig mache. Mein guter Lebensweg entsteht, einfach, weil Gott so ist, wie er ist.

Gott meint es ernst

Dass dieser Weg nicht nur über grüne Auen führt, sondern auch durchs dunkle Tal (Vers 4), macht den Psalm für mich umso glaubwürdiger. Gottes Weg führt nicht durch das perfekte Leben, nicht durch die perfekte Werbewelt. Wohl aber geht es um das Versprechen: Selbst dann, in dunklen Stunden, bin ich, Gott, bei dir. Auch dann sorge ich für dich.

Der 23. Psalm erinnert mich immer wieder: Da ist einer, der mich liebevoll führt. Mitten in den unsicheren Zeiten, in der Dunkelheit, in den Herausforderungen. Zugegeben, gerade dann ist das nicht leicht zu glauben. Dass Gott mich jedoch um seines Namens willen führt, zeigt mir: Gott meint es ernst.

Deshalb will ich heute vertrauen: Gott, du führst mich einen guten Weg. Auch wenn ich ihn vielleicht gerade nicht sehe. Denn dafür stehst du, Gott, mit deinem Namen.

 Joachim Bär

Joachim Bär

Joachim Bär war Unit Lead von erf.de und hat die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF koordiniert. Er ist Theologe und Redakteur, verheiratet und hat zwei Kinder.

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Kommentare (1)

Magdalena M. /

Es hat einmal jemand dieses prägnanten Satz gesagt: "Wir sind (von Gott) geführter als wir denken und wir sind geliebter als wir meinen".
Das ist doch wunderbar:-). Da kann man nichts hinzufügen.

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