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© Clayton Webb / unsplash.com

19.06.2023 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Steffen Brack

Beten. Fragt sich nur was. (2)

Mein Gespräch mit Gott neu lebendig machen.

Das Beten, das Reden mit Gott – das kann manchmal ganz schön zäh werden. Zum Glück finden wir in der Bibel Gebete, die uns helfen können. An denen wir uns orientieren können wie an guten „Vorlagen“.
 

Danken. Aber mal ein bisschen anders.

Tatsächlich gibt es in der Bibel eine ganze Reihe von Gebeten, an denen wir uns orientieren können. Für unsere eigene Zeit mit Gott. Damit wir (wieder) entdecken, für was wir alles beten können. Im ersten Teil dieser Andacht habe ich dazu ein konkretes Beispiel genannt. Nämlich das Gebet aus dem Brief an die ersten Christen im Großraum Ephesus. Da schreibt der Handwerker, Theologe und Gemeindegründer Paulus:

„Das ist auch der Grund, warum ich mich so über euch freue. Seitdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Christen erfahren habe, höre ich nicht auf, Gott dafür zu danken. Jedes Mal wenn ich bete, denke ich auch an euch.“ (Epheser 1,15-16).

Zuallererst dankt Paulus für seine Mitchristen in Ephesus und Umgebung. Wofür genau? Für ihren Glauben an Jesus. Das ist für Paulus offensichtlich nicht selbstverständlich: dass ein Mensch an Jesus glaubt. Das habe ich im ersten Teil weiter ausgeführt.
 

Liebe. Gar nicht selbstverständlich.

Aber es gibt noch mehr, wofür Paulus Gott dankt. Wofür er von Herzen dankbar ist. Er schreibt dazu: „Und ich habe von eurer Liebe erfahren – von eurer Liebe zu allen Christen“ (Epheser 1,15). Auch das ist ganz offensichtlich nicht selbstverständlich für Paulus. Nämlich, dass Christen ihre Mitchristen lieben. Und weil die Christen im Großraum Ephesus das tun, ist Paulus so dankbar. 

Über Liebe gibt es heute so viele Missverständnisse. Liebe meint in Gottes Augen nicht so sehr ein Gefühl. Nein. Liebe zeigt sich in dem, was jemand tut. Was er für andere tut. Ein Beispiel: Im Brief an die Christen in der Region Galatien heißt es: „Wo Menschen mit Jesus Christus verbunden sind, zählt nicht, ob jemand beschnitten ist oder nicht. Sondern es zählt der vertrauende Glaube, der sich in tätiger Liebe auswirkt.“  Der Glaube an Jesus zeigt sich in „tätiger Liebe“.

Das heißt also, dass Liebe, wie Gott sie meint, auch immer zu ganz konkreten Taten führt. Und die Christen in Ephesus und Umgebung tun genau das. Und deshalb dankt Paulus Gott dafür.
 

Danke für die Liebe meiner Mitchristen.

Für mein Beten heißt das: Ich fange auch an und danke Gott für das, was meine Mitchristen aus Liebe tun. Ich habe einmal einem Arbeitskollegen dafür gedankt, dass er etwas für mich erledigt hat. Jemand anderes hat das mitbekommen und meinte: „Dafür musst du dich nicht bedanken. Das ist sein Job.“ Ich teile diese Einstellung nicht.

Jedes Mal, wenn jemand etwas für mich erledigt, dann bin ich dankbar. Gott gegenüber und dem Menschen gegenüber, der mir geholfen hat. Und ich nehme es nicht als selbstverständlich. Ich meine, das ist die Haltung, die Paulus hier vorlebt.

Noch ein Beispiel: Wenn ich mich an Paulus’ Gebet orientiere, dann danke ich Gott auch für das, was meine Frau alles tut. Aus Liebe zu mir und unseren Kindern. Auch das ist doch nicht selbstverständlich. Und ich bin Gott dankbar dafür. Und hoffentlich werde ich dadurch auch dankbar gegenüber meiner Frau. Und sage ihr das auch immer wieder.


Es gibt noch viel mehr, wofür Paulus im Brief an die Epheser betet. Und wofür er Gott bittet. All das finden Sie im Epheserbrief 1,15-19.

 Steffen Brack

Steffen Brack

  |  Coach Evangelisation & Follow-Up

Theologe und Redakteur, verheiratet, drei Kinder. Begeistert von Gottes unerschütterlicher Liebe.

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