Der britische Autor und Philosoph C. S. Lewis hat es auf den Punkt gebracht: „Wenn das Christentum falsch ist, ist es bedeutungslos. Wenn es wahr ist, ist es von unendlicher Bedeutung. Eines kann es nicht sein: Mittelmäßig bedeutsam.“ Als J. Warner Wallace anfing, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen, stellte sich ihm die Frage: Wie sollte er herausfinden, ob es wahr ist oder nicht? Wallace ist ein amerikanischer sogenannter Cold-Case Detective. Er löste Mordfälle, die für Jahrzehnte rätselhaft blieben. Sein ganzes Leben dreht sich um Beweise.
Als Wallace eines Tages mit dem Fall „Jesus“ konfrontiert wurde, erwachte sein Ermittler-Instinkt. „Wir würden bei einer Gerichtsverhandlung niemals vor die Geschworenen treten und sagen: ‚Wir haben schon viele kriminelle Typen gesehen und der hier ist ganz bestimmt einer von der Sorte. Wir wissen einfach, dass er ein Mörder ist.‘ Man braucht sehr gute Beweise, um ein Verbrechen wie Mord jenseits eines begründeten Zweifels zu belegen. Für mich war klar: Wenn ich mein ganzes Leben für den Glauben an Jesus hingeben soll, brauche ich genauso gute Belege dafür.“ In unserem ersten Artikel hat Warner Wallace seinen Weg zum Glauben beschrieben. Im zweiten Artikel haben wir uns einige seiner Ermittlungsmethoden beispielhaft angeschaut. In diesem abschließenden Artikel stellen wir weitere Erkenntnisse des Cold-Case Ermittlers vor. Am Schluss formuliert Wallace einen dringenden Appell.
Wenn ich mein ganzes Leben für den Glauben an Jesus hingeben soll, brauche ich genauso gute Belege dafür. – Cold-Case Ermittler Warner
Widersprüche in den Evangelien?
Nach intensiven „Ermittlungen“ war Wallace überzeugt, dass die Evangelien von Zeitgenossen Jesu geschrieben wurden. Aber hatten diese Männer vielleicht einfach nur eine blühende Fantasie? Oder noch schlimmer: Führten die Evangelisten ihre Mitmenschen wissentlich hinters Licht? Früh fiel Wallace auf, dass die Evangelien nicht in allen Punkten miteinander übereinstimmten. Ausgerechnet diese scheinbaren Widersprüche gaben ihm den ersten Anhaltspunkt für die Glaubwürdigkeit der Berichte. „Wenn mir zwei Leute genau die gleiche Geschichte erzählen, ist das verdächtig. Das heißt, dass sie sich abgesprochen haben. Vielleicht für den Zweck, mir Sand in die Augen zu streuen.“
Einmal fuhr Wallace zu einem Tatort und musste mit Entsetzen feststellen, dass die Beamten die Zeugen in ein Polizeiauto gesetzt hatten, weil es begonnen hatte zu regnen. Dieser Akt der Freundlichkeit hätte Wallace‘s Fahndung ruinieren können, denn so hatten die Zeugen Zeit, ihre Beobachtungen untereinander abzugleichen. Selbst wenn dahinter kein böser Wille steckt, ist das für den Ermittler eine Katastrophe. Er möchte die chaotischen, puren und unbeeinflussten Eindrücke der Zeugen hören. Scheinbare Widersprüche fußen auf den unterschiedlichen Perspektiven der Augenzeugen (sowohl räumlich als auch persönlich). Und das ist sogar gut: „Die Ungereimtheiten liefern mir wichtige Anhaltspunkte“, erklärt Wallace.
Evangelien fügen sich wie ein Puzzle zusammen
„Echte, verlässliche Augenzeugenberichte greifen ineinander wie die Teile eines Puzzles“, sagt Wallace. Oft komme es vor, dass ein Zeuge etwas erzählt, was scheinbar keinen Sinn ergibt. Erst der Bericht eines anderen Zeugen fügt etwas hinzu, das die Lücke ausfüllt. Wallace nennt das unbewusste Augenzeugenbestätigung („unintentional eye-witness support“).
Ein Beispiel aus den Evangelien: Matthäus berichtet in seinem Evangelium wie Jesus vor Kaiaphas verhört wird. Die Hohenpriester und Mitglieder schlugen ihm ins Gesicht: „Dann spuckten sie Jesus ins Gesicht und schlugen ihn mit den Fäusten. Und einige prügelten auf ihn ein mit den Worten: „Prophezeie uns, du Christus! Wer hat dich gerade geschlagen?“ (Mt 26,68) Wieso sollte Jesus „weissagen“, wer ihn schlug? Sie standen doch direkt vor ihm und Jesus hätte nur auf den Angreifer zeigen müssen. Matthäus ist wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass er ein wichtiges Detail vergessen hat. Erst durch den Parallelbericht aus dem Lukasevangelium ergibt die Szene Sinn: „Sie verbanden ihm die Augen, dann schlugen sie ihn und fragten: ‚Nun, du Prophet, wer hat dich wohl gerade geschlagen?‘“ (Lukas 22, 64) Jesus konnte nichts sehen, weil ihm die Augen verbunden waren. Hätten wir nur das Matthäusevangelium, würde diese Stelle verwirrend bleiben (viele erste Christen hatten zunächst tatsächlich nur das Matthäusevangelium).
Ein anderes Beispiel: Alle vier Evangelisten berichten von einem Ereignis, bei dem Jesus auf wundersame Weise 5000 Menschen mit nur fünf Gerstenbroten und zwei Fischen satt bekommen haben soll. Jesus wandte sich zuvor mit einer Frage an die Jünger. Nur Johannes benennt den konkreten Jünger, den Jesus ansprach: „Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?“ (Johannes 6,5) Warum wendet sich Jesus an den sonst eher unbeteiligten Philippus? Warum fragt Jesus nicht einen der üblichen Wortführer wie zum Beispiel Petrus? Und wieso mischt sich Andreas in die Szene ein und versucht eine Antwort zu geben? Auch hier hätte es profiliertere Jünger wie zum Beispiel Jakobus gegeben. Für eine Antwort müssen wir uns zwei weitere Stellen anschauen, die in Kombination das Rätsel lösen. Lukas erwähnt anders als Johannes nicht, wer die Frage stellte. Er versorgt uns aber mit einem anderen Detail, nämlich, wo Jesus und seine Jünger sich zu diesem Zeitpunkt aufhielten: „Er zog mit ihnen in die Nähe der Stadt Betsaida.“ (Lukas 9,10).
Das reicht immer noch nicht. Erst ein drittes Puzzleteil bringt Licht ins Dunkel. Johannes erwähnt an einer anderen Stelle, die nichts mit dem Wunder zu tun hat, dass Philippus und Andreas beide aus Betsaida stammten. Jetzt ergibt es Sinn: Jesus wendet sich konkret an sie, weil sie die Gegend kannten und wussten, wo die besten Einkaufmöglichkeiten liegen. Die verschiedenen Berichte fügen sich zusammen wie ein Puzzle, ohne dass die Schreiber dies beabsichtigten. „Das ist charakteristisch für glaubwürdige Zeugenaussagen“, erklärt Wallace. Später bemerkte er, dass er nicht als erstes diese Entdeckung gemacht hatte. Schon im 19. Jahrhundert hatten scharfsinnige Bibelkenner wie zum Beispiel J. J. Blunt hunderte solcher „unbewussten Übereinstimmungen“ in der Bibel gefunden.
Antike Quellen bestätigen die Evangelien
Über diese interne gegenseitige Bestätigung hinaus suchte Wallace nach externer Bestätigung für die Evangelien. Wallace erklärt das so: „Ich muss bei jeder Ermittlung nach irgendeiner Art unabhängiger Bestätigung für die Zeugenaussagen suchen. Wenn jemand sagt ‚Ich sah, wie er sich auf die Theke stützte‘ und ich dann einen Handabdruck auf der Theke finde, bestätigt das zumindest einen Teil der Aussage.“ Gibt es außerbiblische Quellen, die Teile der Evangelien bestätigen? Wallace wurde auf den antiken jüdischen Historiker Josephus Flavius aufmerksam. Er lebte ca. 37 bis 100 n. Chr. Und schrieb: „[...] dass zu der Zeit ein Mann war, der Jeschua genannt wurde, einen guten Lebenswandel aufwies und als tugendhaft bekannt war und viele Leute von den Juden und von anderen Völkern als Jünger hatte. Pilatus hatte ihn zur Kreuzigung und zum Tode verurteilt, aber diejenigen, die seine Jünger geworden waren, gaben seine Jüngerschaft nicht auf und erzählten, dass er ihnen drei Tage nach der Kreuzigung erschienen sei […].“
Josephus war kein Christ und legte Wert darauf, sich von christlichen Positionen zu distanzieren. Trotzdem bestätigt er einige Schlüsselaussagen der Evangelien. Wallace: „Aus seinem Text können wir schließen, dass Jesus gelebt hat, dass er ein weiser Lehrer war, unter Pontius Pilatus zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde und Anhänger hatte, die berichteten, dass er auferstanden sei.“ Noch ein Beispiel: Der samaritanische Historiker Thallus verfasste um 55 n. Chr. eine dreibändige Geschichte der ihm bekannten Welt. Zwar ist sein Werk verloren gegangen, durch Zitate anderer antiker Schreiber ist es aber zum Teil erhalten. Der christliche Chronist Sextus Julius Africanus schreibt, dass Thallus darin auch die Kreuzigung Jesu behandelte und von einer Finsternis und einem Erdbeben zu diesem Zeitpunkt berichtete, wie auch die Evangelien.
Thallus war kein Christ und wollte daher eine übernatürliche Deutung dieses Ereignisses vermeiden. Julius Africanus schreibt: „Diese Finsternis nennt Thallus im dritten Buch der Historien eine Sonnenfinsternis. Wie mir scheint, gegen vernünftige Einsicht.“ (In der Tat ist eine Sonnenfinsternis zur Zeit eines Passahfestes gar nicht möglich.) Der nicht-christliche Historiker erwähnt die Finsternis nur, um ihren übernatürlichen Ursprung zu widerlegen. Damit gibt er aber zu, dass sie stattgefunden hat.
Die Geschichte von der Auferstehung: Eine Verschwörung der Apostel?
Bibelkritiker versuchen oft, die Apostel als Verschwörer darzustellen. Nach der Kreuzigung hätten sie die Lüge von der Auferstehung ausgeheckt und verbreitet. „Wer denkt, dass es sich um eine Verschwörung handelt, hat einfach noch nie mit Verschwörungen gearbeitet“, stellt Wallace klar. Einmal verhörte er zwei junge Männer, die er verdächtigte, einen Mord begangen zu haben. Er trennte sie voneinander und knöpfte sich zunächst Charlie vor. Aus ihm war nichts herauszukriegen.
Irgendwann sagte Wallace: „Charlie, dein Freund hat mir bereits erzählt, wo wir das grüne T-Shirt finden, das du letzte Nacht getragen hast. Wir beide wissen, dass ich das Blut des Opfers daran finden werde.“ Charlie blickte zum ersten Mal auf und Wallace erkannte sofort, dass er auf die Finte hereingefallen war. Er antwortete: „Vic lügt! Er hat mir das Shirt zum Geburtstag geschenkt, aber er trägt es selbst öfter als ich.“ Wallace bluffte, er hatte Vic noch gar nicht verhört. Alles was er hatte, war die Aufnahme einer Überwachungskamera. Die Gesichter der Täter waren nicht zu erkennen, nur dass einer ein grünes Shirt getragen hatte.
Aber mit der Information von Charlie ging er jetzt zu Vic und sagte: „Ich habe gerade mit Charlie gesprochen. Er hat mir erzählt, dass du das grüne Shirt öfter trägst als er und dass du das Opfer erstochen hast. Charlie ist bereit, gegen dich auszusagen.“ Vic sah sich von seinem Freund verraten und packte aus: Dass Charlie zugestochen hatte, aber auch er selbst im Mord involviert war, wo sie das Messer versteckt hatten und viele weitere Details.
Wallace resümiert: „Nach meiner Erfahrung sind Verschwörungen unglaublich schwierig aufrecht zu erhalten. Voraussetzung ist die kleinstmögliche Anzahl an Mitverschwörern, hervorragende Kommunikation untereinander, sehr enge persönliche Bindung, wie es normalerweise nur bei biologischer Verwandtschaft gegeben ist und ein Minimum an äußerem Druck.“ Keiner dieser Faktoren trifft auf die Jünger zu. Zwölf Verschwörer sind viel zu viele, ganz abgesehen davon, dass es in Wirklichkeit weit mehr waren.
Paulus sprach von 500 Augenzeugen, die noch zu seinen Lebzeiten die Auferstehung Jesu bezeugen konnten. Sie hätten die Verschwörung über einen viel zu langen Zeitraum aufrecht erhalten müssen. Sie waren ohne Kommunikationsmöglichkeiten verstreut von Nordafrika bis nach Indien und konnten nicht wissen, ob die anderen sie nicht längst im Stich gelassen hatten. Der Druck war gewaltig.
Aus frühkirchlichen Quellen wissen wir, dass alle Jünger bis auf Johannes grausame Märtyrertode starben. Petrus wurde in Rom kopfüber gekreuzigt, Philippus in Phrygien gekreuzigt, Nathanael in Armenien zu Tode gepeitscht: Die Liste ließe sich fortführen. „Und es gibt Männer wie Matthäus, die erst spät zu der Gruppe stießen und mit keinem der anderen verwandt waren. Matthäus wurde in Afrika zu Tode gefoltert. Und Sie wollen mir erzählen, dass er nicht von seinen Behauptungen abgelassen hätte, um sein Leben zu retten?“
Fall gelöst! Und jetzt?
Nach diesen und vielen anderen Untersuchungen kam Warner Wallace zu dem Schluss, dass die Evangelienberichte wahr sind. Jesus hat gelebt, Wunder vollbracht und durch seine Auferstehung bewiesen, dass er Macht über den Tod hat. Diesem Jesus hat Wallace sein Leben anvertraut. Heute sagt er:
Ich bin nicht Christ, weil ich so aufgewachsen bin, oder weil es mein Leben einfacher macht. Um ehrlich zu sein, macht es das Leben oft sogar komplizierter. Ich glaube der christlichen Botschaft, weil es die Wahrheit ist. – Cold-Case Ermittler Warner
Ihm ist das wichtig, denn: „Wenn man die Leute fragt, warum sie Christen sind, werden die meisten sagen: Weil ich mit diesem Glauben aufgewachsen bin. Aber das gilt wahrscheinlich genauso für die meisten Hindus, Buddhisten, Muslime oder Mormonen. Dadurch wird es noch lange nicht wahr.“ In den USA kehren mittlerweile 70 Prozent der Jugendlichen in ihren ersten College-Jahren dem Glauben an Jesus den Rücken. Der Hauptgrund dafür sind intellektuelle Zweifel am Christentum. „Viele Christen in unserer Kultur sind gewissermaßen zufällig Christen, weil sie so aufgewachsen sind. Sie glauben zwar das Richtige, wissen aber nicht, warum es richtig ist“, sorgt sich der vierfache Familienvater.
Was können Gemeinden und Familien dagegen tun? Wallace kennt darauf nur eine Antwort: „Das Erste, was wir tun müssen, ist, mit dem unbegründeten Glauben aufzuhören. Wir müssen unseren Glauben neu aufrollen, untersuchen, warum er wahr ist und unsere jungen Leute darin trainieren.“ Und was kann jeder Einzelne dazu beitragen? „Sie können einen Fall nicht verhandeln, wenn Sie ihn nicht kennen. Machen Sie sich mit der Materie vertraut und lernen Sie, Fragen zu beantworten. Das ist unsere Aufgabe als Christen, wie Petrus sagt: ‚Seid jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.‘“ (1. Petrus 3,15)
Ihr Kommentar
Kommentare (9)
Ein hervorragender Gedankenansatz und eine sehr gute Vorgehensweise. Es reicht nicht, den Glauben seiner Eltern aus Tradition anzunehmen. Das hat nichts mehr mit wahrem Glauben zu tun. Insofern teil ich Wallace Ansicht, Christ aus innerer Überzeugung und Erkenntnis zu sein
Ich schließe aus Ihren Ausführungen, dass Sie davon ausgehen, dass kein Brot- und Fischvermehrungswunder stattgefunden hat, sondern die Leute genügend 'Einkaufsmöglichkeiten vprfanden, so dass alle genug zu essen hatten??!!
@griepswoolder:
Dass die Meinung eines Königs vor 250 Jahren reicht, um etwas zu wissen, kann ich nicht nachvollziehen.
Mit „Menschensohn” spielt Jesus auf den Menschen-Sohn in Dan 7,13-14 an, der … mehrmit den Wolken des Himmels zum Thron Gottes fährt, und dort die Herrschaft über die ganze Welt erhält, um all,e Menschen zu richten. Wer die Evangelien gelesen hat, dem fallen sofort einen Reihe von Stellen ein, in denen Jesus sagt, dass er genau diese Rolle im jüngsten Gericht haben wird.
Dass Jesus Gott ist, wurde zwar erst 325 zum verbindlichen Glaubensinhalt erklärt (d.h. wer das nicht sagte, aus der Kirche ausgeschlossen), aber gelehrt wurde das schon vorher. Etwa von Tertullian, der über 100 Jahre vor Nicäa das Wort »Trinität« geprägt hat, um den Unterschied zwischen Trinität und heidnischen Triaden zu betonen. Und auch schon früher wurde das gesagt, im NT eindeutig in 1.Joh 5,20, indirekt auch öfter bei Paulus. Auch Jesus hat für sich Dinge beansprucht, etwa die Ehre (bzw. Herrlichkeit, im gr. und hbr. das gleiche Wort) Seines Vaters (Mk 8,38), die JHWH keinem Anderen gibt (Jes 42,8) - womit Jesus indirekt sagt, dass Er kein anderer als JHWH ist!
Aber klar, wer lieber Nazifreunden wie Ludendorff glaubt, die allgemeine Ähnlichkeiten übertrieben haben, dem werden auch solche Infos nicht überzeugen können.
Das die Geschichte von Jesus nur Mythologie ist, ist doch schon seit über 250 Jahren bekannt. Schon der deutsche Kaise Friedrich der Große hatte das schon erkannt. Siehe: Friedrich des Große: … mehrVorrede zum Auszug aus Fleurys Kirchengeschichte (1766)
Die Urchristen hielten Jesus für einen Menschen, selbst nach den Evangelien hat er nie behauptet, das er ein Gott gewesen war. Er bezeichnete sich als Menschensohn. Zum Gott wurde Jesus erst 325 auf dem Konzil auf Wunsch des römischen Kaisers erklärt. 381 kam der Heilige Geist als 3. Gottheit hinzu. Was die Gleichnisse von Jesus betrifft, so sollte man mal in den indischen Religionstexten nachsehen. Dort findet man die Vorlagen, auch für's AT (Schöpfungsgeschichte u.a.). Auch das ist schon seit mehr als hundert Jahren bekannt. Siehe dazu auch: Ludendorff, Matthilde - 1931 - Erlösung von Jesu Christo. Zuletzt hatte das Ende der 90-ziger Jahre der dänische Religionswissenschaftler Dr. C. Lindtner bestätigt, das viele Gleichnisse und Geschehnisse von den heiligen Texten des Buddhismus entnommen wurden. Natürlich gab es auch sonst viele Fälschungen und Verfälschungen. Auch diese Fachbücher sind noch verfügbar, sogar im Buchhandel. Ich forsche schon seit mehreren Jahren zur Entstehung der christlichen Religion, war früher aber auch mal gläubig.
PS: Berichtet doch mal, wann Jesus wiedergekommen ist. Sollte doch noch zu Lebzeiten der Jünger geschehen, spätestens nach Paulus zu Lebzeiten der Briefeempfänger von Paulus...
@ Felix
Es gibt unzählig viele Diskussionen, Kirchen und Bewegungen, die christlich sind, jedes teilt eigene Erfahrungen, heute gibt es noch immer viele Menschen, die Wunder erleben, also erleben, … mehrwie sie von Krankheiten erlöst werden, oder Menschen fühlen plötzlich, dass irgendetwas sehr dringend ist, wie das eigene Kind zum Krankenhaus zu fahren, plötzlich wird eine schwere Krankheit entdeckt, die man mit Fieber hätte verwechseln können. Wir nennen es Inutition, oder Mutterinstinkt, das sind jedoch auf dieser Ebene nicht rational nachvollziehbare Geschehnisse, denn es sind keine wilden Tiere, die diesen Mutterinstinkt wecken könnten, und eine rationale Überlegung sofort zum Krankenhaus zu fahren, wenn Fiebersymptome präsent sind, ist auch nicht das, was wir als selbsterklärend anerkennen würden.
Sowieso, wer es wirklich wissen will, wird viele Menschen finden, die Ähnliches erlebt haben, meistens jedoch gehen viele Erfahrungen im Sturm des Lebens wieder unter. Kaum ein Skeptiker will wirklich in diese Tiefe hinein, daher schwimmen sehr viele Diskussionen nur an der Oberfläche herum, Mitmenschen offenbaren ihren Zorn gegen Gott, oder wollen einfach Bestätigung aus Wissenschaft, und anderen Lebensbereichen erfahren. Auch Wirkungen, die von anderen Religionen, wie dem Hinduismus ausgehen, sind bereits bewiesen. Studien lesen allein reicht nicht, es geht um das Empfinden, um kleine und große Wunder. Sie werden in der Tiefe niemals alles auf Placebo schieben können.
Dies ist ein Kommentar zu der Aussage unter "Fall gelöst! Und jetzt?":
Nach diesen und vielen anderen Untersuchungen kam Warner Wallace zu dem Schluss, dass die Evangelienberichte wahr sind. … mehr
Meine Meinung ist:
Die Evangelienberichte, nämlich dass Christus am Kreuz gestorben ist und
wieder auferstanden ist von den Toten sind erwiesenermaßen wahr.
In dem Artikel:
"Zur Historizität der Auferstehung von Jesus Christus"
vom 01.01.2000 von Prof. Dr. Peter Zöller-Greer steht am Anfang:
Der Gelehrte für Römische Geschichte, Professor Thomas Arnold, 15 Jahre "Headmaster of Rugby", Autor des 3-bändigen Standardwerkes "Geschichte Roms", und Inhaber des Lehrstuhls für moderne Geschichte an der Oxford-Universität, sehr gut vertraut im Umgang mit Beweisen zur Bestimmung historischer Tatsachen, sagte: "Ich bin seit Jahren daran gewöhnt die Geschichte anderer Zeiten zu studieren bzw. die Beweise derer zu untersuchen und abzuwägen, welche darüber schrieben, und mir ist keine einzige Tatsache der Geschichte der Menschheit bekannt, die besser und vollständiger bewiesen wäre, jedenfalls nach dem Verständnis einer fairen Untersuchung, als das große Zeichen, welches Gott uns gegeben hat, nämlich dass Christus gestorben ist und wieder auferstanden von den Toten."*
* Zitiert von McDowell, J. in: A Ready Defense, (p. 116), Th. Nelson Publ., Nashville 1993
Typische unspezifische Ablehnung aller Teile des Evangeliums durch einen Atheisten, würde ich meinen. Jungfrauengeburt z.B. ist sehr warscheinlich, da heute wohl jeder entsprechende Mediziner eine … mehrsolche durch künstliche Befruchtung erzeugen könnte. Wie sollte da ein höher entwickeltes Wesen nicht schon vor 2000 Jahren viel eleganter
das gleiche Ergebnis erreicht haben.
Hallo Felix,
ja, das ist realistisch und mit einer gesunden Portion Skepsis gedacht. Natürlich spricht unserer alltägliche Erfahrung gegen Wunder. Von daher finde ich die Schlussfolgerung, es gebe … mehrnichts Übernatürliches, naheliegend.
Ich habe Wallace so verstanden: Auch menschliches Verhalten folgt gewissen "Gesetzen". Jemand ist vielleicht bereit zu lügen, um einen Vorteil zu haben. Aber wer ist bereit zu lügen und einen Nachteil davon zu haben? Was ist, wenn dieser Nachteil Hunger, Ausgrenzung, Armut bedeutet? Was bringt die Lüge? So etwas machen Menschen nicht (das ist auch eine Beobachtung aus unserem alltäglichen Leben). Was ist, wenn die Lüge ihm sogar Folter und einen qualvollen Tod beschert? Dazu kommt, dass die Apostel ja an Gott glaubten (ob es ihn nun gibt oder nicht). Sie hätten also gewusst, dass sie sich gegen Gott stellen. Selbst die meisten Atheisten unter den Bibelforschern sind sich einig, dass die Jünger ihre Geschichte selbst geglaubt haben. Die einzige logische Erklärung ist dann, dass die Auferstehung passiert ist. (Manche versuchen es durch Halluzinationen weg zu erklären. Aber glauben Sie, dass Dutzende Menschen gleichzeitig die gleiche Halluzination hatten?). Insofern tut Wallace das gleiche wie Sie: Unser Wissen über die Welt hilft uns zu beurteilen, was plausibel ist und was nicht. Die plausibelste Antwort ist, dass Jesus auferstanden ist.
Aber ist die Auferstehung Jesu, seine vollbrachten Wunder wie auch die Jungfrauengeburt nicht extrem unwahrscheinlich? Weil, außer in bekannten Legenden z.B. um antike Herrscher, noch nie … mehrvorgekommen?
Begründet unser cold-case Ermittler eigentlich, warum er diese zentralen Geschichten\Wunder glaubt? Nur weil sich die Aussagen der Evangelien ergänzen oder manchmal auch widersprechen: dies ist einem Realisten doch zu wenig. So ist es z.B. wahrscheinlicher, dass diese Geschichten eine legendenhafte, nachträgliche Überhöhung darstellen. Oder?
Nur weil einige Aussagen glaubwürdig sind, müssen es damit nicht alle sein. Und hier ist der Interessenskonflikt der Apostel zwischen historischer Wahrheit (das Leben Jesu) und legendarischer Überhöhung (Göttlichkeit Jesu) doch offensichtlich. Oder?