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20.04.2015 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Bitte lächeln!

Über die heilsame Wirkung von Freundlichkeit. Eine Andacht.

Haben Sie heute schon gelächelt? Und wenn ja, wie oft? Sind Sie generell großzügig mit freundlichen Worten und Gesten oder eher nicht? Bei mir selbst habe ich festgestellt, dass ich manchmal vergesse, wie wichtig Freundlichkeit ist. Ich bin kein unfreundlicher Mensch, aber ab und zu scheinbar zu beschäftigt dafür. Da begrüßt mich ein Kollege und ohne auch nur aufzuschauen grüße ich zurück, weil ich gerade noch eine Mail schreibe. Oder die Verkäuferin wünscht mir einen „Guten Tag“, aber ich merke es nicht, weil ich in Gedanken schon im nächsten Geschäft bin.

Sicherlich passiert das jedem mal. Genau damit könnte ich dieses Verhalten wunderbar erklären und entschuldigen. Aber ich bin überzeugt: Ich mache es mir zu einfach, wenn für mich Freundlichkeit etwas ist, dass ich mir nur leiste, wenn ich Zeit dazu habe. Denn ob ich freundlich bin oder nicht, kann für mein Gegenüber einen riesigen Unterschied machen. Wieso ich das glaube? Weil ich es selbst erlebt habe.

Freundlichkeit macht gesund

Vor einigen Wochen musste ich wegen einer Operation mehrere Tage im Krankenhaus verbringen. Dort spürte ich am eigenen Leib, wie viel es ausmacht, ob ein Pfleger sich Zeit für ein Lächeln oder eine freundliche Nachfrage nimmt oder nicht. Ich fühlte mich bei einer Krankenschwester, die Freundlichkeit und Mitgefühl ausstrahlte nicht nur wohler, ich hielt sie unterbewusst sogar für kompetenter. Einfach weil sie mir das Gefühl gab, verstanden zu werden.

Auch die Bibel legt viel Wert auf Freundlichkeit. In Galater 5,22 wird Freundlichkeit als Frucht des Heiligen Geistes bezeichnet und in Sprüche 5,30 steht sogar: „Ein freundlicher Blick erfreut das Herz; eine gute Nachricht stärkt die Gesundheit.“ Laut der Bibel ist Freundlichkeit also nichts, was nur seelisch aufbaut, sondern auch körperlich neue Kraft schenkt. Auch das merkte ich während meiner Krankheit. Die Zuwendung, die ich von meiner Familie und meinem Ehemann erhielt, trug gefühlt ebenso stark zur Heilung bei wie die Medikamente, die mir die Ärzte verschrieben.

Zeit für ein Lächeln ist immer

Fakt ist also: Freundlichkeit ist lebensnotwendig für uns Menschen. Menschen, die nur selten freundliche Worte hören, neigen eher zu psychischen Problemen und werden schneller krank. Daher verwundert es nicht, dass in vielen Psalmen die Verfasser, Gott ganz bewusst bitten, ihnen freundlich zu begegnen. (Psalm 90,17) Doch diese Freundlichkeit, die wir uns von Gott und unseren Mitmenschen wünschen, ist keine Einbahnstraße. In Philipper 4,5 fordert Paulus die Gemeinde in Philippi auf: „Lasst alle sehen, dass ihr herzlich und freundlich seid.“ Diese Aufforderung gilt auch mir – und das egal, ob ich gerade Zeit dazu habe oder nicht.

Denn mal ehrlich: Es braucht nur wenige Sekunden, um der Kassiererin beim Bezahlen einen schönen Tag zu wünschen. Dadurch gerät mein Zeitplan nicht durcheinander. Ich kann also großzügig mit meinem Lächeln sein. Vielleicht werde ich für meine Freundlichkeit sogar belohnt, indem ich in den dankbaren Augen meines Gegenübers sehe, wie sehr er auf ein bisschen Herzlichkeit gewartet hat. Spätestens dann weiß ich wieder: Freundlichkeit ist ein Geschenk und verleiht neue Kraft.

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 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Rebecca Schneebeli ist Literaturwissenschaftlerin und arbeitet nebenberuflich als freie Lektorin und Autorin. Die Arbeit mit Büchern ist auch im ERF ihr Steckenpferd. Ihr Interesse gilt hier vor allem dem Bereich Lebenshilfe, Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungspflege. Mit Artikeln zu relevanten Lebensthemen möchte sie Menschen ermutigen.

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Kommentare (3)

Beate S. /

Danke für die Erinnerung!

Teresa B. /

Super Ulrike S. so sehe ich das auch. Das Lächeln begleitet mich immer durch mein Leben und ich bereue bis heute kein einziges Lächeln in meinem Leben ;-) Die meisten Menschen lassen sich anstecken mehr

Ulrike S. /

Super Anmerkung! ... Und man kann Gott (den Heiligen Geist) darum bitten, dass ER einen in Situationen schickt, in denen man "üben" und erfahren kann, wie wohltuend es ist, dankbar und freundlich zu mehr

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