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© ERF, Oliver Jeske

20.12.2017 / Tradition / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Warum beschenken wir uns an Weihnachten?

Hans-Jörg Voigt über Luther, Nikolaus und das größte Weihnachtsgeschenk.

Weihnachten naht – und damit die Zeit der Geschenke. Doch woher kommt der Brauch, sich gegenseitig eine Freude zu machen?  Bischof Hans-Jörg Voigt von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat nachgeforscht. Und ist auf Bischof Nikolaus von Myra gestoßen, „ der der Überlieferung nach zwei Mädchen des Nachts Goldklumpen auf ihr Bett geworfen hat, damit sie sich standesgemäß verheiraten konnten. Aus dieser Legende ist der Brauch entstanden, am Nikolaustag Bescherung zu halten.“

Vom Nikolaus zu Luthers Erziehungsmethoden

Doch Moment mal: Die größeren Pakete liegen bekanntlich unterm Weihnachtsbaum und nicht im Nikolausstiefel. Daran hat der Reformator Martin Luther seinen Anteil. Ein Zitat von ihm ist belegt, in dem er seine Tochter fragt, was Sie sich „vom Heiligen Christ, dem Christkind wünscht“.

Jetzt könnte man natürlich denken: Luther hat dabei im Blick gehabt, dass Gott uns Menschen mit seinem Sohn an Weihnachten ja das größte Geschenk gemacht hat. Doch die Wahrheit ist ernüchternder. Luther, so sagt Voigt, „ging es bei den Geschenken um Kindererziehung“ im vorpädagogischen Zeitalter. Nach dem Motto: „Wenn ihr fein artig seid, bekommt ihr auch ordentlich Geschenke.“

Nicht jeder große Theologe ist also auch gleich ein begnadeter Pädagoge. Und wahrscheinlich wird man Luther am ehesten gerecht, wenn man ihn auch als Kind seiner Zeit sieht. Unzweifelhaft habe Martin Luther seine Kinder sehr lieb gehabt.

Das größte Geschenk: Jesus

Und tatsächlich habe Gott uns Menschen mit seinem Sohn in der Krippe ein unglaubliches Geschenk gemacht, sagt Bischof Vogt: „Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Da liegt Gott in einem Futtertrog in Bethlehem auf einer Windel im Stroh. Winzig klein, verwundbar, verletzbar und nimmt unser Leben an.“

Jesus könne deshalb verstehen, was es heißt, krank zu sein, zu frieren oder Flüchtling zu sein. Maria und Joseph sei nichts anderes übrig geblieben, als auf der Flucht vor Herodes Asyl in Ägypten zu suchen.

Das heißt: Gott ist niemandem fern. Ihm sei unser Leben und Leiden nicht egal. Das ist eine gute Nachricht, die es zu feiern gilt, meint Hans-Jörg Voigt. Mit dieser Freude hat auch der Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche schon einige Weihnachtsgeschenke gepackt: „Gott weiß, wie unser Leben sich anfühlt. Er schafft offene Türen zu sich hin durch seinen Sohn Jesus Christus. Das ist sein Geschenk.“ Durch eigene Geschenke können man davon etwas erkennbar werden lassen. Bischof Hans-Jörg Voigt mahnt, aber es nicht zu übertreiben. „Ein kleineres Geschenk mit etwas mehr Überlegung und etwas mehr Herz kann sehr viel mehr bedeuten als ein großes Geschenk ohne viel Überlegung.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (2)

Unger /

Dein Gehalt durch Spenden lässt dir den Blick auf Golgatha betrüben. Nicht Menschen sind
der Maßstab , sondern Jesus Christus. In Liebe Unger

E.Wiehle /

Jesu Geburt ist ein Geschenkan uns alle.Wenn wir uns einander lieben, ist das das größte Geschenk für Jeden!!!

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