1. Idee: Nur ein Geschenk pro Person
Ich mag es, an Weihnachten Geschenke zu bekommen. Und ich mag es auch, anderen mit Geschenken eine Freude zu machen. Doch wer hat eigentlich gesagt, dass jeder jedem etwas schenken muss? Es gibt es Alternativen, die Stress und Geld sparen können, ohne dass man auf Geschenke komplett verzichten muss: Eine Idee wäre eine etwas abgewandelte Form des „Wichtelns“: Jedes Familienmitglied zieht einen Namen aus dem Familienkreis. Für diese Person muss er oder sie sich dann ein Geschenk ausdenken. Am besten legt man noch eine Obergrenze fest und benennt einen bestimmten Betrag, den ein Geschenk kosten darf. Das Ganze muss nicht geheim bleiben, man darf beim anderen ruhig einen Wunsch erfragen. Am Heiligabend bekommt dann jeder ein Geschenk, aber im Vorfeld musste sich jeder auch nur um eine persönliche Geschenkidee kümmern. Das entlastet sehr und auf einmal fängt es auch wieder an, Spaß zu machen, wenn man seinen ganzen Einfallsreichtum (und auch Finanzen) nur auf eine Person konzentrieren kann.
2. Idee: Ein Geschenk für die ganze Familie
Statt sich gegenseitig zu beschenken, kann man sich als Familie, aber auch als Paar, ein gemeinsames Geschenk machen. Und zwar am besten in Form einer gemeinsamen Aktion, für die man sich gemeinsam entscheidet. Das hat den Vorteil, dass man sich bereits im Vorfeld Gedanken macht und sich überlegt: Was würden wir denn mal wieder gerne als Familie, als Paar oder als Freundeskreis gemeinsam unternehmen? Das verbindet, der Fokus wird automatisch auf die Gemeinschaft gelegt und nicht auf Dinge.
3. Idee: Es muss nicht immer Weihnachtsgans sein
Wer sagt eigentlich, dass man drei Tage hintereinander schlemmen muss, bis sich die Balken biegen? Kartoffelsalat mit Würstchen sind ein praktischer Klassiker nicht nur für den Heiligabend. Auch am ersten und zweiten Weihnachtstag tut es ein „normales“ Sonntagessen. Wichtig ist, dass man sich gemeinsam um den Tisch versammelt und Zeit zum Austausch hat. Weihnachten wird nicht unterm Baum, aber auch nicht am Küchentisch entschieden.
4. Idee: Weniger ist mehr
Ich erinnere mich noch an einen Heiligabend, an dem wir als junge Eltern alles perfekt machen wollten. Zuerst mit Freunden essen, dann in den Gottesdienst gehen, danach die Nachbarin einladen und dann in Ruhe Bescherung halten. Uff! Selbst jetzt beim Schreiben wird mir schwindelig, wenn ich an diesen Weihnachtsmarathon denke. Und so verlief denn auch der Abend - stressig und einfach nur schrecklich. In diesem Jahr haben wir uns entschieden, nur ein oder zwei Dinge zu machen – und die dafür richtig zu genießen. Dazu haben wir uns überlegt, was uns wirklich wichtig ist. Vielleicht ist es dann nur der Gottesdienst, den man besucht. Oder dass man sich Zeit für Nachbarn oder Verwandte nimmt, die krank sind.
Tipp 5: Süßer die Plätzchen nie schmecken!
Was auch in Stress ausarten kann, ist die ganze Kalorienschlacht im Advent. Plätzchen hier und Nikoläuse dort. Ich muss zugeben, mir fällt es schwer, an der Plätzchenschale vorbeizugehen und die weihnachtliche Lindtschokolade im Regal stehen zu lassen. Doch es gibt andere Wege, sich regelmäßig Gutes zu tun und zu entspannen. Warum sich nicht einen schönen Gedichtband kaufen, um dann abends mit seiner Frau gemeinsam Gedichte zu lesen, zu reden und eine Tasse Tee zu trinken. Der darf dann auch gerne weihnachtlich schmecken!
Idee 6: Eine schrecklich nette Familie!
Viel Stress ergibt sich daraus, dass man sich verpflichtet fühlt, an Weihnachten nicht nur die Eltern, sondern vor allem auch die unterschiedlichsten Verwandten zu besuchen. Logisch ist das eigentlich nicht. Denn warum sollte ich einige der schönsten Tage im Jahr mit Menschen verbringen, an die ich sonst während des Jahres kaum denke? Deshalb mein Tipp: Lieber Weihnachten als Anlass nehmen, um sich darüber Gedanken zu machen, wer einem wirklich wichtig ist oder wer einen braucht. Und dann diese Menschen anrufen und gleich ein Treffen fürs neue Jahr ausmachen.
Idee 7: Digitale Weihnachtsgrüße
Zugegeben: Im digitalen Zeitalter sind es manchmal die analogen Informationsmittel, die aus der Masse herausstechen. Trotzdem muss man sich nicht zu viel Stress mit Weihnachtskarten machen. Lieber ein paar Karten weniger schreiben und sich dafür genau überlegen, wem man eine Freude machen möchte. Oder eben doch eine liebevolle SMS oder E-Mail, die von Herzen kommt.
Welche Tipps haben Sie, um ein entspanntes Weihnachtsfest zu feiern? Schreiben Sie einen Leserbrief und teilen Sie uns und anderen Lesern Ihre Ideen für ein ruhiges Weihnachtsfest mit!
Ihr Kommentar
Kommentare (11)
Aufgrund der Rückmeldungen möchte ich noch kurz was zum Thema Gottesdienst klären. Ich bin natürlich nicht gegen einen Gottesdienst am Heiligabend. Ich glaube aber, dass es Situationen gibt, wo man … mehrsich aus gutem Grund auch dagegen entscheiden kann. Ich bin zwar auch sehr für gute Gebräuche und Rituale, aber man muss auch immer wieder die Freiheit haben, diese zu durchbrechen. Nämlich dann, wenn sie das Eigentliche verschütten. Das aber muss jeder für sich klären. Meine Gedanken sollten dazu eine Anregung sein, aber keineswegs eine Vorschrift.
Egal, wie Sie in diesem Jahr Weihnachten feiern, auf jeden Fall wünsche ich Ihnen die Erfahrung, dass Sie an Weihnachten etwas von dieser tiefen, unaufdringlichen Nähe Gottes spüren, die er uns vor 2000 Jahren geschenkt hat und seitdem immer wieder neu schenkt.
Mit lieben Grüßen,
Michael Gerster
Redaktionsleitung ERF Online
Auch ich zuckte beim lesen leicht zusammen, was, kein Gottesdienst ?
Der Artikel hat wirklich viele wunderbare Ideen, die wir im Eltern- und Geschwisterkreis, wie wohl viele Nichtkonsumgehetzten so … mehroder so ähnlich umsetzen.
Aber kein Gottesdienst, nein, das hieße dann ja das Kinde mit dem Bade ausschütten. Ganz im Gegenteil. Meine Schwester, ihr Mann und die Kinder gestalten das Krippenspiel seit Jahren aktiv mit.
Und das essen mit Freunden kann man gut im Januar nachholen!.:-) Wenn diese partout den Baum sehen wollen, tut's notfalls auch ein schönes Foto auf dem Bildschirm...:-)
Danke für die z.T. sehr guten Tipps- auch für Ihre Offenheit be-
treffs der Entscheidung, den Abend
mal ohne Gottesdienst auszukommen. Auch Zeit für andere Menschen zu haben zählt
m.E. als Dienst für Gott.
Gesegnete Weihnachten!
ja selbst auf den Gottesdienst werden wir in diesem Jahr verzichten.lieber herr gerster....was für eine idee ???? da wird ja auf das eigentliche verzichtet: auf jesu geburtstag ist das die vereinfachung von weihnachten ????
oder habe ich da was falsches verstanden ???
ja selbst auf den Gottesdienst werden wir in diesem Jahr verzichten... - Geistliche Feste - und das ist Weihnachten ja doch als Geburt des Herrn der Gemeinde, sollte von Christen nicht einfach zum … mehr(vielleicht auch irgenwie frommen) privaten Familienfest gestaltet werden. Auch der Weihnachtsgottesdienst braucht mitbetende Christen!
"...ja selbst auf den Gottesdienst... verzichten...."
Das ist doch mal ein Tipp, den man beim ERF nicht gerade erwartet. Und doch steckt ja viel Wahres drin. Was suche ich ausgerechnet Weihnachten … mehrGott, wo er doch ganzjährig zu finden wäre. Warum dann aber ausgerechnet Weihnachten überhaupt feiern, wo ich doch auch an irgendeinem Tag Geschenke verteilen könnte und irgendein großes Fest anstünde. Nein Weihnachten bleibt etwas Besonderes - etwas Heiliges - mit Gottesdienst - so viel Zeit muss sein. Beste Grüße
Was habe ich´s gut. Da ich dieses Jahr nicht noch einmal nach Hause reise, habe ich alle Weihnachtsgeschenke beim letzten Besuch vor einer Woche auf dem Dachboden platziert. Die Vorbereitung war so … mehrhektisch, wie sie normalerweise vor WEihnachten stattfindet. Nur eben 4 Wochen vorher. Mit Freunden hier beschenke ich mich nicht (- schon schwer genung, was Passendes zum Geburtstag zu finden). Jetzt kann ich das bunte Treiben lächend geniesen. Wiederholung ist mein großer Plan für nächstes Jahr. Hoffentlich gelingt es mir, auch wenn ich wahrscheinlich keinen äußeren Anlass haben werde!
Zur Nachahmung bestens empfohlen. Liebe Grüße
herzl. dank für diese wunderbaren text mit den punkten für eine entspannte weihnacht. ja, man will es immer allen recht machen. und der hl. abend dieses jahr soll bei uns wirklich entspannt werden, … mehrdenn - würstchen und kartoffelsalat kenne ich auch aus meiner kindheit - unsere tochter bringt einen leckeren franz. ofenkäse mit nach hause, es gibt dazu einfach nur baguettes und eine riesenschüssel feldsalat. und so können wir dann als familie mit 2 kindern und deren freunden einen entspannten abend geniessen. und sie haben so recht mit dem schreiben der weihnachtspost, ich habe mir eine prioritätenliste angelegt, nach der ich arbeiten werde. denn die weihnachtswünsche sollen ja von herzen kommen und mit liebe verbunden sein, so werde ich nur diese "abarbeiten", zu denen ich mir wirklich zeit nehmen kann, sollte etwas übrig bleiben, mache ich daraus einfach wünsche zum neuen jahr, die Marburger Medien haben mir dafür schon schönes Material geliefert. und für die jungen leute geht auch ne e-card oder ihre im text angebotene geschichte.
herzlichen dank für diesen so wunderbaren heuten newsletter, herzliche weihnachtsgrüße und eine gesegnete zeit.
Hallo,
wie viel wird jedes Jahr geschrieben über eine sinnvolle Verschlankung des Weihnachts(kosum)festes und wie wenig wird umgesetzt.
Wenn nur Ihre sinnvollen Vorschläge umgetzt würden.....
Bis 28 … mehrJ. war ich bekennender Atheist und haßte diesen entsetzlichen Brimborium um das Weihnachtsfest.
Das dieser Konsumterror nichts mit Religion zu tun hatte, sah ich damals schon nur zu deutlich.
In den freien Weihnachtsfeiertagen hatte ich viel Zeit, gerade, weil es keinerlei Besuchsmarathon und übliche Brauchtumspflege gab und schnappte mir ein Buch, daß ca. 1 Woche vorher bei mir abgegeben wurde.
Dann wurde ich genau in den freien Weihnachsfeiertagen durch dieses Buch gläubig und ?????
Nichts änderte sich!
Konnte immer noch gar nichts mit dem Weihnachtsfest als Solches anfangen.
Mit meinem späteren Mann habe ich nie Geschenkeaustausch gemacht und erst mit dem Sohn kam dann der 1. Weihnachtsbaum auf die Deele. Als der mit 13 J. Unmut äußerte, den zu schmücken, war auch damit wieder Schluß.
Heute ist er 19, studiert außerhalb, nennt sich ungläubig und wird dieses Jahr auch kein Weihnachtsgeschenk mehr bekommen. Warum auch?
Mir tun diese ganzen gehetzten Leute schon immer leid. Macht der ganze Streß wirklich irgendjemandem Freude?
Lieben Gruß,
RBine
Lieber Herr Gerster!
Dank Ihre sachlichen, nützlichen und das wirklich Wichtige zur Adventszeit ergründende Zeilen find ich nun auch Zeit, mich für Ihre Tipps herzlich zu bedanken.
Danke!
Es grüßt … mehrverbunden mit den Wünschen für eine besinnliche und gottgeweihte Adventszeit für Sie und alle Menschen
herzlich Heidrun P.