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22.09.2017 / Kommentar / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Andreas Odrich

Lustvoll wählen

Warum es sich lohnt, zur Bundestagswahl zu gehen.

 

Langweilig und profillos - so haben viele den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017 wahrgenommen. Und so kommt die Aufregung wahrscheinlich erst hinterher. Denn erstmalig ist es so gut wie sicher, dass wir sechs Parteien im Parlament haben werden.

Und deshalb ist es nicht egal, wie die Wahl am Sonntag ausgeht. Große Koalition, Jamaika, Schwarz-Gelb, oder... Der Wähler, also Sie und ich, haben es mehr denn je in der Hand, wie und von wem die nächsten vier Jahre in Deutschland Politik gemacht wird. Wirklich jede Stimme zählt. Dazu kommt die Frage, wer die Opposition anführen wird. Auch das wird unser Land nachhaltig prägen.

Suchet der Stadt Bestes - gerade jetzt ist Gelegenheit dazu

Und deshalb habe ich bereits als Briefwähler meine Stimme abgegeben, damit ich die Wahl nicht versehentlich im wahrsten Sinne des Wortes verschlafe. Und ich lade auch Sie ein, dabei zu sein, auch wenn Sie zu den 50 % der Deutschen gehören, die laut verschiedener Umfragen noch unentschlossen sind. Gehen Sie am Sonntag zur Wahl, und sei es 10 Minuten vor Schluss der Wahllokale. Das ist die einzige und beste Möglichkeit, mitzubestimmen.

Sie selbst wissen am besten, worüber Sie sich als Wähler in den letzten Jahren geärgert haben und auf wen Sie Ihre Hoffnung in der Zukunft setzen. Da werden wir durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber das ist völlig normal und kann die Demokratie nur fördern.

Wir wählen nicht den Messias sondern Menschen mit Fehlern

Auch ich habe nicht "den" Politiker oder "die" Partei, mit der ich mich zu hundert Prozent identifizieren kann. Es gibt einiges, was ich jeweils zu kritisieren habe. Mir hilft dabei das Wissen, dass wir nicht den Messias, sondern Menschen wählen. Menschen, die mit Fehlern behaftet sind und zuweilen merkwürdige Entscheidungen treffen, genauso wie ich selbst auch. Das heißt nicht, dass mir alles "sch...-egal" ist, was in der Politik geschieht, aber, es hilft mir, abzuwägen, und nicht einfach von der Couch weg in einer selbstgefälligen Konsumhaltung von anderen Übermenschliches zu erwarten.

Raus aus der Konsumentenhaltung

Politik ist nur so gut, wie das, was ich selbst beitrage. Ich kann mit den Kandidaten aus meinem Wahlkreis Kontakt aufnehmen und mit ihnen diskutieren und sie als Christ segnen und für sie beten. Ich kann mich selbst ehren- oder hauptamtlich einbringen, in Elternbeiräten, in Sportvereinen, Parteien, Initiativen, Vereinen und Verbänden. Nicht nur einmalig mit einem Kreuzchen sondern nachhaltig und dauerhaft.

Für ein konstruktives und gewaltfreies Miteinander beten

Ich bete dafür, dass wir vor und nach der Wahl bei einem friedlichen und konstruktiven Miteinander bleiben. Das sich politische Gegner in der Sache auseinandersetzen aber als Menschen zusammenfinden, die im besten Sinne des Wortes daran interessiert sind, das Gemeinwohl zu gestalten. Dass sich Bürger und Politiker in gegenseitiger Achtung begegnen. Dass Politiker das Wohl aller Menschen im Blick haben, und Bürger nicht vergessen, dass Politiker auch nur Menschen sind. Gerade wenn nach dem 24. September die Diskussion um unsere politischen Werte erst so richtig entbrennt, will ich mich genau dafür stark machen.

 Andreas Odrich

Andreas Odrich

  |  Redakteur

Er verantwortet die ERF Plus-Sendereihe „Das Gespräch“. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und ist begeisterter Opa von drei Enkeln. Der Glaube ist für ihn festes Fundament und weiter Horizont zugleich.

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Kommentare (1)

Hesekiel /

Ich habe lustvoll gewählt. Und mir hinterher lustvoll die betretenen Gesichter angeschaut, die mit den Folgen der eigenen Politik konfrontiert wurden.

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