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© Gilles Lambert / unsplash.com

01.09.2021 / ERF Global Hope / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Claudia Schmidt

Facebook verändert Leben

Durch soziale Medien erfahren Menschen von Jesus, die in Ländern leben, wo Christen verfolgt werden.

Dieser Artikel ist zuerst im Herbst 2020 im IDEA SPEZIAL „Christenverfolgung“ erschienen. Wir danken herzlich für die Genehmigung, ihn auch auf unserer Seite zu veröffentlichen.


„Ich möchte nicht länger Imam sein. Ab jetzt verkündige ich nur noch den, der mir echten Frieden und erfülltes Leben schenkt: Jesus Christus.“ Zu diesem Entschluss kommt Hussein* aus Marokko nach langer Suche und zähem Ringen mit der Angst vor den Konsequenzen einer solchen Entscheidung. Sie kostete den ehemaligen muslimischen Geistlichen nicht nur seinen Lebensunterhalt, auch sein Leben stand auf dem Spiel. Trotzdem wagte er den Schritt. Er konnte nicht länger mit einer Lüge leben.

Am Anfang war eine Radiosendung

Angefangen hatte alles mit einer Radiosendung, die Hussein zufällig entdeckt hatte. „Talmatha“ heißt das Programm, was auf Deutsch „Nachfolge“ heißt. Interessiert hörte er zu. Als er am Ende der Sendung auf eine arabische Webseite verwiesen wurde, besuchte er sie. Er fand dort weitere Programme, eine App und Informationen über den christlichen Glauben. Neugierig klickte er sich durch die verschiedenen Angebote.

Hussein hatte viele Fragen, etwa wie er inneren Frieden finden kann. Sein intensives Koranstudium hatte ihm keine Antworten darauf gegeben und die Leere in ihm nicht füllen können. Weil seine Neugier größer war als seine Angst, trat er über Facebook in Kontakt mit Mitarbeitern des arabischen ERF Partners TWR.

Diese Medienplattform bietet auf ihrer Internetseite unter anderem christliche Videos, Onlinepredigten und ein Online-Radioprogramm an. Außerdem sind die TWR-Mitarbeiter auf sozialen Medienkanälen unterwegs und stehen dort Interessierten Rede und Antwort. Ohne Sorge haben zu müssen, dass jemand aus seinem Umfeld davon erfährt, konnte Hussein dort seine Fragen in der Anonymität des Internets stellen.

Vertrauen und Unterstützung digital

Im Laufe der Zeit entwickelte sich auf beiden Seiten eine vertrauensvolle Beziehung. Das Team spürte Husseins ernsthaftes Interesse am christlichen Glauben. Mit großem Engagement, Liebe und Geduld geht das Team auf seine Fragen und Zweifel ein. Sie suchen mit ihm nach Antworten, beten und ermutigen ihn.

In Ländern ohne Religionsfreiheit übernehmen solche Angebote nicht selten Aufgaben einer Ortsgemeinde, etwa die Betreuung Neubekehrter. Ein etwa zehnköpfiges Team in unterschiedlichen arabischen Ländern versucht, diese an Gemeinden zu vermitteln. Dort, wo das aufgrund von Christenverfolgung nicht möglich ist, bleibt TWR mit ihnen in Kontakt.

Hussein ist heute Teil eines Hauskreises in Marokko. Der Bedarf an fähigen Persönlichkeiten, die ehemalige Muslime theologisch, seelsorgerlich und persönlich begleiten, wächst ständig – ebenso wie die Zahl der Menschen, die Christen werden.

Auch Radio ist weiterhin wichtig

Der ERF unterstützt in Kooperation mit TWR die christliche Radioarbeit in der arabischen Welt. Erfahren Sie mehr über unsere Medienprojekte im Nahen Osten.

Bereits vor zehn Jahren hat TWR begonnen, über soziale Netzwerke auf seine christlichen Radiosendungen aufmerksam zu machen. Heute laufen fast alle Kontakte und Interaktionen über soziale Medien. Zudem sind viele Inhalte online verfügbar, neuerdings auch als Podcast. Die Entwicklungen im digitalen Medienbereich eröffnen ständig neue Möglichkeiten.

Trotz des rasanten Fortschritts bleibt klassisches Radio aber weiter interessant – besonders dort, wo der Staat die Verbreitung christlicher Medien im Internet einschränkt. Für die nächsten Jahre sind daher sowohl herkömmliche als auch neue Medienkanäle wichtig, um verfolgte Christen sowie Interessierte bestmöglich zu erreichen und zu begleiten.


Vom 14. bis 17. November 2021 findet wieder der Kongress „Christenverfolgung heute“ auf dem Schönblick (Christliches Gästezentrum Württemberg) statt. Die Veranstaltung informiert über die Situation bedrängter und verfolgter Christen in aller Welt. Veranstalter sind Idea und Schönblick. Darüber hinaus sind gut 40 weitere christliche Organisationen beteiligt. Der ERF ist als Medienpartner vor Ort. Bis zum 15.09 gibt es einen Frübucherrabatt, eine kostenlose Stornierung ist bis 7 Tage vor Kongressbeginn möglich.
Mehr Infos und Anmeldung


* Name geändert

 

 Claudia Schmidt

Claudia Schmidt

  |  Unit Leader ERF Global Hope

Verantwortet die weltweite Arbeit des ERF und ist begeistert, dass das Evangelium über Medien alle Grenzen überwinden kann.

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