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© ERF, Oliver Jeske

05.07.2017 / Aktuell / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Ein Schritt zur Einheit der Kirche

Reformierte schließen sich lutherisch-katholischer Erklärung an

Vor 500 Jahren schlug Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Damit löste er die Reformation aus. Menschen fingen an, neu zu erkennen: Ich kann und brauche selbst nichts tun, um Gott zu gefallen. Er nimmt mich an, einfach wenn ich seinem Sohn Jesus Christus vertraue.

Aber es gab auch die Kehrseite der Medaille: Die Reformation führte zur Kirchenspaltung. Neben der katholischen Kirche gibt es bis heute unter anderem Lutheraner und Reformierte.

Aufgerufen, die Teilung zu überwinden

Diese drei Glaubensgemeinschaften sind einen entscheidenden Schritt aufeinander zugegangen. In einem Festgottesdienst in der Stadtkirche von Wittenberg sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm:

„Heute, 500 Jahre später, haben wir verstanden: Wir können uns mit solch einer Spaltung nicht zufrieden geben. Wir haben verstanden: Wir sind dazu gerufen, Teilung zu überwinden.“

Aus diesem Grund ist in Wittenberg der Weltbund der Reformierten Kirchen der Erklärung zur Rechtfertigungslehre zwischen Katholiken und Lutherischem Weltbund beigetreten. Klingt kompliziert. Besagt aber eigentlich nur: Die drei christlichen Globalplayer sind sich einig bei der Antwort auf die Frage: Wie bekomme ich Frieden mit Gott? Brian Farell ist der katholische Beauftragte für die Einheit der Christen. Er zitierte aus dem gemeinsamen Bekenntnis:

Allein aus Gnade von Gott angenommen

„Allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen und empfangen den Heiligen Geist.. Er erneuert unsere Herzen und befähigt und beruft uns zu guten Werken.“

Bei schönen Worten allein dürfe es allerdings nicht bleiben. Das betonte Pfarrerin Najla Kassab Abousawan in ihrer Predigt. Die Vorsitzende der evangelischen Synode von Syrien und dem Libanon, forderte:

„Die Kirche muss lernen, selbst eine Art Sterbeprozess zu vollziehen! Damit sie bereit ist, sich ganz für andere zu öffnen und zu den Armen zu gehen. Dann werden wir erfüllt werden mit der Kraft der Auferstehung. Wir müssen unsere Komfortzone verlassen! Erinnern wir uns an Luthers Worte. Er sagte: Eine Religion, die nichts gibt, die nichts kostet und die nicht leidensbereit ist, die ist nichts wert.“

„Gemeinsam Christus wiederentdecken“

Gemeinsam und vereint wolle man Wege suchen, um von Jesus Christus in einer Welt weiterzusagen, die zerrissen und gespalten ist. Die gemeinsame Erklärung von Reformierten, Lutheranern und Katholiken sei ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm erinnerte abschließend in Wittenberg daran: „Welchen zentralen Impuls hatte Martin Luther für die Reformation gegeben? Es war das Bestreben, Jesus Christus wiederzuentdecken. Das ist es, was Martin Luther wollte! Wenn wir dasselbe heute tun wollen, dann können wir das nur gemeinsam in einem ökumenischen Geist tun.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (1)

Bianca /

Eine eine Weltkirche wird langsam aufgebaut. Ein Zeichen der Zeit in der wir leben. Dazu die evangelische Kieche die die Ehe für alle unterstützt und von der Kanzel nicht mehr Gottes Wort predigt mehr

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