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© Carsten Meier / ERF

04.04.2023 / Zum Schwerpunktthema / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Lisa Mann

Das Arbeiten von morgen braucht Agilität

Im Gespräch mit Christian Kolb, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ERF, über Agilität und die Zukunft des ERF.

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Das stellt auch Unternehmen vor Herausforderungen. Firmen mit einer agilen Organisationsstruktur haben die Möglichkeit, schneller und flexibler auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zu reagieren.

Dies hat auch der ERF erkannt und Ende 2022 den Prozess der Umstrukturierung des Unternehmens angestoßen, mit dem Ziel Mitte 2023 das agile Arbeitsmodell vollständig eingeführt zu haben. Wir sprachen mit Christian Kolb, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, über Agilität, die Transformation und die Zukunft des ERF.


ERF: Christian, warum braucht es in unserer heutigen Gesellschaft agiles Arbeiten?

Christian Kolb: Wir leben in einer Zeit, in der sich die Dinge immer mehr und immer schneller verändern. Um auf diese Komplexität richtig zu reagieren, braucht es ein hohes Maß an Flexibilität und Agilität. Als Unternehmen kann man viele Produkte produzieren, doch dies nützt einem nichts, wenn man keine Kundschaft hat, die einem diese Produkte dann auch abnimmt.

Auf den ERF übertragen, wäre dies der Fall, wenn der User sich von unserem Angebot und unseren Inhalten nicht angesprochen fühlt und abschaltet.

Deswegen ist es wichtig, sich in regelmäßigen Abständen zu fragen, was unsere Nutzerinnen und Nutzer brauchen. Wir arbeiten schließlich mit Menschen für Menschen. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir nur in unserem Elfenbein-Turm leben und Inhalte vorbei an den Bedürfnissen unserer Userinnen und User produzieren.


ERF: Was braucht es, damit ein Unternehmen agil arbeiten kann?

Christian Kolb: Ich bin davon überzeugt, dass man Agilität lernen kann. Darunter verstehe ich ein stetiges Üben. Man kann nicht einfach sagen: Ab morgen sind wir als Unternehmen agil unterwegs, denn das wird nicht gelingen.

Agiles Arbeiten setzt ebenso voraus, dass die Mitarbeiter diesem Arbeitsmodell offen gegenüberstehen und sich darauf einlassen. Sprich, fürs Agile Arbeiten braucht es auch ein agiles Mindset sowie eine Kultur welche Mitarbeitende ermöglicht sich darin auszuprobieren

Wenn ich agil arbeite, dann muss ich mir darüber bewusst sein, dass sich meine Arbeit permanent verändert. Dies betrifft vor allem die Fragen, wie und mit wem ich arbeite?

Nehmen wir das Thema Projektarbeit als Beispiel. Hier braucht es eine Offenheit dafür, dass während der Arbeit möglicherweise Anpassungen am ursprünglichen Ablauf vorgenommen werden. Es geht nicht darum, stumpf ein Konzept umzusetzen. Stattdessen arbeitet man mit dem Konzept und bleibt bis zum Schluss offen für mögliche Veränderungen.


ERF: Wie lebt und arbeitet der ERF nach diesen Prinzipien?

Christian Kolb: Mit dem neuen Medienhaus haben wir schon die passende Infrastruktur für das Agile Arbeiten geschaffen. Im nächsten Schritt geht es darum, dieses Modell in unseren täglichen Arbeitsalltag zu integrieren.

Zum Beispiel möchten wir zukünftig bei unserer Arbeit die Entscheidungsstrukturen entschlacken. Genau hier soll die Neuausrichtung ansetzen: Wie kommen wir dazu, dass wir nicht mehr jeden fragen müssen, ob etwas gemacht werden darf? Stattdessen brauchen wir schlankere Strukturen, weniger Führungspositionen, mehr Verantwortung für den Einzelnen, um schlussendlich mehr für die Menschen da sein zu können. Dies bedingt auch eine neue Führungskultur die noch stärker wie bisher in das Vertrauen der Mitarbeitenden investiert.

Wir möchten mehr in den Kontakt mit Menschen und weniger in die interne Entscheidungsstruktur investieren. Gerade hier sehe ich Optimierungspotenzial. In meinen Augen sind wir momentan als missionarisches Unternehmen zu langsam, weil wir viel Zeit darauf verwenden, uns mit uns selbst zu beschäftigen.


ERF: Welche Vision steckt hinter der Umstrukturierung des ERF?

Christian Kolb: Unsere Vision ist es, dass wir als Unternehmen in ein paar Jahren so flexibel sind, dass wir es schaffen, immer dann ein neues Format rauszubringen, wenn die Menschen es brauchen. Dies schaffen wir, weil wir die Power und nötigen Ressourcen haben, bei neuen Medien-Trends mitzugehen, um noch schneller mit unseren Inhalten bei den Menschen zu sein.


ERF: Was ist dein persönlicher Lichtblick, wenn es um die Umsetzung der Umstrukturierung geht?

Christian Kolb: Oh, gute Frage! Ich glaube, am meisten freue ich mich darauf, dass wir uns bei unserer Arbeit noch stärker auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer konzentrieren werden.

Auch motiviert es mich, dass zukünftig die Feedbacks unserer Nutzer im Arbeitsleben mehr Raum einnehmen werden. Denn das ist ja, wofür wir im ERF jeden Tag aufstehen: Dass Menschen Gott kennenlernen und er ihr Leben verändert, und darauf wollen wir als Unternehmen wieder neu das Hauptaugenmerk legen. In der Hoffnung, dass dies auch bei den Menschen ankommt und sie merken, dass der ERF die Wünsche und Bedürfnisse seiner Userinnen und User im Blick hat.

Ebenso wünsche ich mir, dass wir es schaffen, mit unseren Inhalten auch neue Menschen zu erreichen und ihnen Gottes Botschaft verkündigen können.


ERF: Danke für das Gespräch.
 

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Karin /

Sehr geehrter Herr Kolb,
Ihr Statement klingt irgendwie sehr sekulär. Ich glaube, wenn Jesus nicht mehr die praktische und reale Mitte ist, regieren Aktivismus, Zahlen und Konzepte, statt Frucht mehr

Gertrud-Linde W. /

Euer Auftrag ist s e h r anspruchsvoll und herausfordernd. Nur durch und in JESUS zu bewältigen, mit IHM auf dem Weg. Das ist tatsächlich im Austausch und nahe bei den "Usern". Und lt. NT wird im mehr

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