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16.05.2018 / International / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Heike Knauff-Oliver

Beten und Fasten

Die deutschsprachigen Evangelischen Allianzen rufen Christen zum Gebet für Muslime auf.

 

Der 16. Mai 2018 ist ein bedeutender Tag, in mehrfacher Hinsicht: Zusammen mit den Evangelischen Allianzen, Österreich und Schweiz, ruft die Deutsche Evangelische Allianz zum Gebet während des Ramadans auf. Der Internationale Tag des Zusammenlebens in Friedenkommt erstmals hinzu. 

30 Tage Gebet für die Islamische Welt

Vom 16. Mai - 14. Juni fasten Muslime im Ramadan. Während dieser Zeit beteiligen sich Christen weltweit an der Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“. Weil Christen in verschiedenen Regionen der islamischen Welt hautnah die physischen und geistlichen Nöte der Menschen um sie herum wahrnahmen, wurde die Initiative gestartet.  Vor 25 Jahren begannen sie, für Muslime zu beten und ermutigten andere dazu, mitzumachen.

Wollen Muslime, dass Christen für sie beten?

 

Wie Muslime zu der Aktion stehen und wie sie hier in Deutschland darauf reagieren, wurde in einem kleinen Kreis von Migranten  zum Thema. Die Reaktionen waren erstaunlich:  „Es ist unglaublich… ganz toll und so wichtig“, entfährt es Abdul aus Äthiopien auf die Frage. Genauso angetan antwortet Shakiba eine junge Frau aus Afghanistan „Wir Muslime freuen uns darüber, dass Christen für uns beten, das heißt, dass sie uns verstehen“.  Es zeige die Menschlichkeit und die großen Werte der Christen, meint Rani aus Syrien. „Ich denke, wir sind alle Menschen. Wir sollten uns bei der Hand nehmen und einander helfen…. Ich bin stolz darauf, dass Christen für die islamische Welt beten“, so Rahimi aus Pakistan. „Super!“ und „Wow, das finde ich ganz toll“.  „Wir freuen uns, dass Christen auch während des Ramadan beten.“ „Danke für eure Gebete, wir brauchen dringend Frieden!“ Durchweg freudig und positiv waren die Reaktionen. Die Sehnsucht nach Frieden und nach dem einen  wahren Gott verbindet. Das ermutigt im Gespräch zu bleiben.

„Ich denke, wir sind alle Menschen. Wir sollten uns bei der Hand nehmen und einander helfen…. Ich bin stolz darauf, dass Christen für die islamische Welt beten“, so Rahimi aus Pakistan.

„Wofür kann ich für dich beten?“

Wir beten für Muslime, weil Gott sie – wie alle Menschen – liebt. Und weil viele Muslime unter dem wachsenden islamischen Extremismus, zerstörerischen Naturkatastrophen und endlosen Kriegen leiden. Gleichzeitig kommen weltweit viele Menschen in der islamischen Welt zum Glauben an Jesus Christus.

Der Schwerpunkt der Gebetsinitiative in diesem Jahr liegt auf der Familie. Das Thema Familie verbindet. Die Familie ist Ursprung unseres Glaubens, unserer Werte und Prägungen. In einem Gebetsheft werden tägliche Anliegen benannt. Sie kommen von christlichen Mitarbeitern, die im intensiven persönlichen Kontakt mit den Menschen stehen. „Sie wissen, dass ihre muslimischen Freunde es schätzen, wenn Christen für sie beten“, erklärt Dr. Reinhard Strähler als Mitverantwortlicher und Vorsitzender des Arbeitskreises Islam. Die Gebetsinitiative selber wird in christlichen Gemeinden weltweit bekannt gemacht. „Wir freuen uns, wenn Christen dadurch ermutigt werden, auch konkret für ihre muslimischen Freunde zu beten. Nicht um sich mit etwas hervortun zu wollen: „Seht her, wir beten für euch!“ Aber in dem Sinn, dass ich meinen Freund oder Freundin frage: „Wofür kann ich für dich beten?“

Auf der Suche nach dem wahren Gott

Etwa eine Million Christen in aller Welt beteiligen sich schätzungsweise an der Aktion. Die Deutsche Evangelische Allianz erkennt die Herausforderung an, einen ungetrübten Blick auf muslimische Menschen zu bewahren:  Islamistische Extremisten sorgen weltweit für Schlagzeilen und tausende Unschuldige leiden unter wachsendem Extremismus und endlosen Kriegen.  Dazu kommen an zerstörerische Naturkatastrophen. Gleichzeitig, so der Arbeitskreis Islam, entwickelten sich gegenwärtig auch die größten geistlichen Aufbrüche in der muslimischen Welt, die es je in der Geschichte gab. Gerade in der Zeit des islamischen Fastenmonats sehnen sich viele Muslime oft besonders danach, Gott zu begegnen und seine Wege besser zu verstehen. Der Ramadan ist daher auch für Christen eine gute Gelegenheit, mit muslimischen Mitbürgern über den christlichen Glauben ins Gespräch zu kommen.

In dem Gebetsheft „30 Tage“ gibt es für jeden Tag des Ramadan interessante Informationen über ein Land oder eine Volksgruppe, verbunden mit konkreten Anliegen zum Gebet. Für Familie und Kinder gibt es eine besondere Ausgabe.

Die Hefte können Sie bei der Evangelischen Allianz bestellen!

 

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 Heike Knauff-Oliver

Heike Knauff-Oliver

  |  Freie Mitarbeiterin

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