Dr. Ulrike Kostka ist die Direktorin der Caritas, der Wohlfahrtsarbeit der katholischen Kirche in Berlin. Der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit, ist für sie ein Grund dankbar zu sein. „Ich bin überzeugt: Das ist ein Wunder gewesen.“ Möglich sei es geworden „durch viele, viele Menschen, aber ich glaube auch, durch Gottes Hilfe!“
Dankbarkeit fürs Zuhören
Neben aller Freude blendet Kostka aber auch nicht die Probleme aus. Viele Menschen im Osten fühlten sich abgehängt, in ihren Problemen nicht ernst genommen. Hier sei die Caritas – neben anderen christlichen Organisationen – ein wichtiger Ansprechpartner. „Viele Menschen gehen vorurteilsfrei auf uns zu und sind erst einmal froh, dass jemand da ist, der ihnen zuhört.“
Ein offenes Ohr und konstruktive Gespräche, so beschreibt die Caritas-Direktorin einen wichtigen Teil ihrer Arbeit. Gleichzeitig gelte es aber auch, klare Kante zu zeigen – vor allem, wenn es um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geht. „Das kann sein, dass wir sagen, dass wir eine andere Position haben.“
„Es kann nicht alles an Flüchtlingen liegen“
Kostka will an die wirklichen Probleme der Menschen heran. „Es kann überhaupt nicht alles an Flüchtlingen liegen, denn viele Menschen haben kaum jemals etwas mit Flüchtlingen zu tun gehabt.“
Bei allen Problemen, die bewältigt werden müssen. Bei allen Mauern, die nach Ansicht von Ulrike Kostka noch in den Köpfen existieren: Die Bilanz 28 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung ist für die Berliner Caritas-Direktorin unterm Strich positiv: „Ich finde es nach wie vor ein Wunder, was die Menschen zusammen – ich denke, mit dem Heiligen Geist – erreicht haben: eine Wende ohne Gewalt.“
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