Navigation überspringen
© Julian Calder for Governor-General of New Zealand, via Wikimedia Commons CC BY 4.0

08.09.2022 / Kommentar / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Andreas Odrich

Hoffnung durch die Auferstehung Jesu

Zum Tod von Königin Elisabeth II.

 

Aus unserem Leben war sie praktisch nicht mehr wegzudenken, Königin Elisabeth II, Königin von England, und mit zunehmendem Alter auch Königin der Herzen vieler ihrer Fans. Am Donnerstag, den 08.09.2022, ist sie im Alter von 96 Jahren verstorben, 70 Jahre davon hat sie auf dem Thron regiert und Großbritannien repräsentiert. Außerdem war sie von Amts wegen Oberhaupt der Anglikanischen Kirche. Andreas Odrich von der ERF Aktuell-Redaktion erinnert an sie.


ERF: Der christliche Glaube von Königin Elisabeth II wurde in der Öffentlichkeit eher weniger thematisiert.

Andreas Odrich: Regelmäßige Kirchgänge hat es auf jeden Fall gegeben, nicht nur zu den christlichen Feiertagen. Aber in der westlichen Welt ist der christliche Glaube ja eher Privatsache. Dennoch hat sie sich auch in der Öffentlichkeit immer wieder zu den christlichen Werten bekannt, aber da soll noch mehr gewesen sein.

Als junge Frau soll sie den Evangelisten Billy Graham getroffen haben. Er soll sie mit seiner Botschaft beeindruckt haben. Es wird kolportiert, dass sie regelmäßig in der Bibel gelesen hat. Graham schreibt in seiner Biografie: Ihr Glaube sei „innig gewesen“ – also sehr persönlich.

Staatstragende Bedeutung

ERF: Einerseits wirkt so ein Königshaus aus der Zeit gefallen, andererseits hat es doch gewisse politische Wirkung.

Andreas Odrich: Man darf nicht unterschätzen, dass die Queen und das königliche Amt durchaus staatstragend sind. 1965 zum Beispiel, 20 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, hat sie West-Berlin besucht. Das hatte hohen symbolischen Wert, denn sie verstand sich als Vertreterin einer Schutzmacht und nicht als Vertreterin einer Siegermacht.

Berlin war damals durch die Mauer geteilt, und ihr Besuch war ein wichtiges Zeichen für die Berliner, dass der Westen sich mit der Teilung der Stadt und des Landes nicht abfinden würde. Fünfmal war sie insgesamt in Deutschland und hat damit auch symbolisiert, dass aus Feinden Freunde geworden waren. Und deshalb war sie auch bei vielen Deutschen so beliebt.

Mit der Zeit lockerer

ERF: Einen Knacks bekam die Beziehung der Briten zu ihr, als Elisabeth erst fünf Tage später offiziell auf den Tod ihrer Ex-Schwiegertochter, Lady Diana, reagierte.

Andreas Odrich: Da war sie sicherlich zu befangen und zu hölzern. Aber offensichtlich hat sie daraus gelernt, und wurde mit der Zeit lockerer. Gerade in den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder ein paar royale Scherze, etwa beim Anschneiden der Torte zu ihrem 70. Thronjubiläum, wo sie gesagt hat, die Torte sei wichtiger als sie, oder beim Eröffnen einer U-Bahnlinie, die nach ihr benannt wurde.

Vorbild für viele

ERF: Allgemein heißt es, mit dem Tod von Elisabeth II sei eine Ära zu Ende gegangen. Und viele Menschen fragen sich: Wofür brauchen wir überhaupt gekrönte Häupter?

Andreas Odrich: Das müssen letztlich die Briten wissen, wieviel Geld sie in Zukunft für ihre Royals investieren wollen. Denn die königliche Familie ist wahrscheinlich die teuerste Daily-Soap der Welt, und wirkt in ihrem Agieren nicht immer besonders christlich. Aber – wenn Prinz Charles seit Jahrzehnten für den Umweltschutz wirbt, wenn Harry in seiner Zeit als Prinz die Invictus Games für versehrte Sportler ins Leben ruft, dann ist das eben viel Wert und hat durch den Promistatus Vorbildcharakter.

Ungewöhnlich und gläubig

Andreas Odrich: Und schließlich die Queen selbst. Elisabeth hat als junge Frau im Krieg LKWs repariert und ist später mit ihrem Land-Rover über Land „gebrettert“. Und sie hat sich pflichtbewusst bis zum letzten Tag ihrer Aufgabe als Königin gestellt und treu ihren Dienst versehen, indem sie die neue britische Premierministerin Liz Truss vereidigt hat. Anlässlich der Pandemie hat sie gesagt:

Die Auferstehung Jesu gibt seinen Nachfolgern Hoffnung. So düster der Tod auch sein kann, Licht und Leben sind größer.
Königin Elisabeth II

Deshalb ist Elisabeth II für mich ein großes Vorbild mit einer noch größeren Botschaft, das ganz bestimmt in die Geschichte eingehen wird.


ERF: Vielen Dank für die Zusammenstellung.
 

 Andreas Odrich

Andreas Odrich

  |  Redakteur

Er verantwortet die ERF Plus-Sendereihe „Das Gespräch“. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und ist begeisterter Opa von drei Enkeln. Der Glaube ist für ihn festes Fundament und weiter Horizont zugleich.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Magdalena M. /

Zunächst eine formelle Sache: im Englischen schreibt man Elizabeth mit "z".
Mein Statement zur späten Reaktion auf den Unfalltod von Prinzessin Diana:
es war für uns alle unfassbar und äußerst mehr

Das könnte Sie auch interessieren