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Zuhause

Matthias Rapsch über Lukas 15,21-22.

Der Sohn sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an.

Lukas 15,21–22

„Die Krähen schrei’n und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnei’n - Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat.“ So hat es Friedrich Nietzsche einmal sehnsuchtsvoll formuliert. Der Mensch braucht eine Heimat, ein Zuhause. Damit können ganz unterschiedliche Vorstellungen verbunden sein: Für die einen ist es eine liebgewordene Landschaft mit ihren Traditionen und Gebräuchen. Für andere ist es die eigene Familie oder einfach Menschen, die sich freuen, wenn man da ist. Jeder Mensch braucht ein Zuhause und einen Ort, an dem er Liebe und Geborgenheit erfährt. In dem Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn oder liebenden Vater, das im Lukasevangelium im 15. Kapitel steht, geht es genau darum. Ein Vater hatte zwei Söhne. Der jüngere von beiden lässt sich sein Erbteil auszahlen. Er erwartet nichts mehr von seinem Zuhause. Er will selbstbestimmt leben. Ohne einen Vorwurf lässt ihn sein Vater ziehen. So macht der Sohn seine eigenen Erfahrungen. Erst ist das Geld weg, dann die Freunde. Eine Inflation befeuert seinen Abstieg noch. Schließlich landet er als abhängiger Knecht bei einem Schweinehirten. Schweine waren für die Juden unreine Tiere. Er bekommt noch nicht mal das Schweinefutter. Jetzt ist er ganz unten. Da setzt der Wendepunkt bei ihm ein. Er erinnert sich an sein Vaterhaus und statt um sich zu schlagen, geht er in sich. Wie schön war es doch zuhause. Den Tagelöhnern geht es dort sogar besser als mir. Ich will wieder zurück zu meinem Vater. Ich habe mir das selbst eingebrockt. Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, Vater.

So kommt er abgemagert und zerlumpt nach Hause. Sein Vater erkennt ihn schon von weitem. Kein Zweifel. Es ist sein geliebter Sohn. Er rennt ihm entgegen, fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Was für ein Vater. Der Sohn bekennt seine Sünde und macht reinen Tisch. Der Vater ist froh, dass sein Sohn wieder zuhause ist und spricht zu den Knechten: Bringt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an. Dieses Kleid steht für Vergebung und sogar für Stellvertretung - Mein Sohn ist jetzt wieder der Vizechef.

Jesus erzählt dieses Gleichnis den damaligen Hörern und uns mit einer Absicht. So sind wir Menschen und so ist euer Vater im Himmel. Wir sind alle weggerannt und wollten ohne Gott leben. Seit den ersten Menschen Adam und Eva gibt es einen tiefen Riss zwischen Gott und uns Menschen. Eine der Folgen sind statt Freiheit ungute Bindungen und Abhängigkeiten. Das können wir weltweit aber auch in unserem persönlichen Leben erleben. In der Trennung von Gott passieren schlimme Dinge: Feindschaft, Hass, Krieg und Gewalt. Doch der lebendige Gott setzt alles auf eine Karte und läuft uns in Jesus entgegen. Ja, er erniedrigt sich so sehr, dass er für unsere Sünde und Schuld ans Kreuz geht. Dort auf Golgatha breitet er seine Arme aus und lädt uns ein, wieder nach Hause zu kommen. Egal, wo Sie sich auf Ihrem Lebensweg zurzeit befinden. Er sehnt sich als Ihr Vater, als Ihr Schöpfer nach Gemeinschaft mit Ihnen. Sie dürfen so kommen wie Sie sind, ihm Ihr Herz ausschütten und Ihre Schuld bei Jesus abladen. So werden Sie wieder aufatmen und das Leben spüren. Wohl dem, der diese Heimat bei Gott hat!

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