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Zugegeben

Andreas Hannemann über 1. Johannes 1,9.

Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

 Jeder merkt, dass da etwas falsch gelaufen ist – sogar der Verursacher selbst. Dennoch: Nach einer lapidaren Entschuldigung kommt eine ausführliche Rechtfertigung: Eigentlich waren es ja die Umstände, die zu der Situation geführt haben. Die anderen, die Eltern, der Arbeitgeber – wer oder was auch immer: Die Eigenverantwortung wird zur Seite gedrängt. Die Entschuldigung ist kaum noch hörbar. Ein solches Verhalten fällt bei anderen Menschen als störend auf. Verhalte ich mich nicht manchmal selbst so? Warum eigentlich? Vielleicht, weil es peinlich ist, offen einen Fehler zuzugeben. Man macht sich verletzlich, angreifbar. Der gute Ruf wird beschädigt, so meint man jedenfalls.

Johannes ermutigt nun dazu, vor Gott ehrlich zu werden: „Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,9).

Jesus weiß ohnehin, wie und warum ich eine Sünde begangen habe. Ich brauche ihm keine umschweifende Begründung zu liefern, warum ich lieblos gewesen bin, andere belogen habe oder böse, verletzende Worte über andere benutzt habe. Gott kennt mein Herz und er sieht mich dennoch liebevoll an, weil er mich gerne bei sich haben möchte. Gott hat Sehnsucht nach einer bereinigten Beziehung zu uns, die durch seine Treue geprägt ist.

Was passiert eigentlich, wenn ich vor Gott nicht ehrlich werde, ihm gegenüber nicht bekenne, was ich falsch gemacht habe? Dann geschieht das, was das Wort Sünde in seinem Kern bedeutet: Das Wort Sünde und das Wort Sund sind sprachlich einander ähnlich. Der Sund trennt zwei Landstücke voneinander. Durch die Meeresenge kann man nicht ohne weiteres zum anderen Ufer gelangen. Mit der Sünde ist es wie mit dem Sund: Sie trennt zwischen Gott und Mensch.

Je öfter ich es zulasse, dass sich das Meerwasser der Sünde zwischen Gott und mir ausbreitet, desto weiter entferne ich mich von Gott.

Es gibt eine traurige Beobachtung: Christen, die schon seit vielen Jahren Jesus nachfolgen, haben oft Schwierigkeiten damit, Sünden zu bekennen, die sie immer wieder tun.

Hat das etwas mit der Sorge zu tun, vor Gott als Versager dazustehen?

Vielleicht schämen sich manche Christen davor, Gott ehrlich zu benennen, was falsch im Leben läuft. Der heutige Bibelvers lädt dazu ein, sich neu Christus anzuvertrauen. Er, der durch sein Sterben und Auferstehen die Macht der Sünde gebrochen hat, er wartet vertrauensvoll darauf, dass wir uns ihm anbefehlen. Denn:

Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Ihr Kommentar

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Kommentare (3)

Karlheinz F. /

Danke für die gute Erklärung.
Es ist leider eine sündige menschliche Eigenschaft immer wieder das eigene Versagen jemand anderen anzulasten.
Dafür hat man sogar den inneren Schweinehund erfunden. mehr

Thomas S. /

Vielen Dank für den Impuls. Ich hatte bisher sehr große Probleme mit dem Begriff Sünde. Als mir aber klar wurde, das Gott die Sünde hast, andere den Sünder liebt, war mir geholfen. Jetzt kann ich viel klarer mit meiner eigenen Sündhaftigkeit umgehen und ehrlich im Spiegel ansehen!

Markus /

Danke Andreas, für dieses Wort zum Tag. Mir ist, der liebe Gott hätte es mir durch dich für mich geschrieben.