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Zufrieden

Renate Schmidt über Psalm 116,7.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.

Psalm 116,7

Sei zufrieden! Mit der Zufriedenheit tue ich mich schwer! Vielleicht ist es aber auch nur ein Zerrbild von „Zufriedenheit“, was ich habe: dass da jemand auf dem Sofa sitzt, die Hände über dem Bauch faltet und gähnt; Zufriedenheit ist langweilig… Da passiert ja nix!

Unzufriedenheit hat doch was Gutes: Georg Müller sah das Elend der Waisenkinder und hat angefangen, ihnen eine Heimat zu geben – und was ist da draus geworden! Oder Martin Luther King, oder Mutter Teresa…

Nein, ich will mich nicht zufrieden geben mit dem Zustand der Welt, wie sie ist! Vieles ist so ungerecht! Und solange Menschen noch nicht den Frieden in Jesus gefunden haben, kann ich mich nicht zufriedengeben! Ich finde es schlimm, wenn Menschen sagen: „So ist es halt! Da kann man nichts machen!“ – da packt mich schon so was wie Zorn: Doch, man kann beten, und: ja, Menschen können sich verändern, auch nach schlimmer Kindheit, auch noch im Alter! Ich fühle mich so beschenkt von Gott, und ich habe so viel zu erwarten für die Zukunft, für das Leben danach – ich habe solche Sehnsucht, dass andere das auch noch bekommen…

Unzufriedenheit kann natürlich auch kommen aus dem „immer noch mehr wollen“ – Mehr Geld, mehr Reichtum, mehr Urlaub, mehr Zeit… Reicht es denn nie? Ich habe heute arbeiten können, bin satt geworden, darf mich nachher ins Bett legen, es gibt Menschen, die mich mögen – was will ich denn mehr? Bescheide dich – es geht dir doch gut! Und dann mit einem Dankgebet mich schlafen legen. Und morgen wird Gott wieder da sein.

Aber ja: wenn mich ein Wort ärgert – wie dieses Wort „zufrieden“ - dann ist es wohl genau für mich bestimmt: was mich ärgert, bringt mich weiter! Denn ich brauche das schon sehr, dass es abends auch mal gut ist; „für heute ist es genug!“ Wie sagte Martin Luther sinngemäß: „Das Evangelium läuft – auch wenn ich jetzt grade dasitze und mein Bier trinke“ – oder so. Nein, pausenlos beten, rackern, tun – das ist es ja auch nicht! Es liegt ja nicht alles an mir!

Das will ich noch besser hinkriegen – dieses Verlangen: ja, da kann noch so viel mehr werden, da ist Gott noch nicht am Ende – und das: für heute reicht es! Ich bin dann wie ein eben gestilltes Kind, in den Armen des Vaters, und das muss jetzt gar nichts mehr tun, das darf einfach sein.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes - beim Psalmbeter kommt die Zufriedenheit nach einem heftigen Aufgewühltsein der Seele: er hat Schlimmes durchgemacht, Stricke des Todes, Jammer und Not (Vers 3) – ob nun die Umstände schlimm waren, oder ob er es so empfunden hat? Manches ist für den einen ein „Klacks“, ein anderer leidet heftig, auch unter einer Kleinigkeit; da sind wir verschieden „gebaut“. Auf jeden Fall hat es den Beter ins Gebet getrieben – er hat bei Gott um Hilfe geschrien, und dann sagt er: du hast meine Seele von Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten (8) Auf jeden Fall kann er jetzt wieder glauben, dass Gott ihm Gutes tut; das war ihm vorher wohl fraglich geworden. Er hat seinen Frieden wieder gefunden bei Gott, kann ihm wieder vertrauen.

Ja, Die Umwelt tut einem nicht immer Gutes - - - aber der Herr tut dir Gutes, das ist erfahrbar, das hat Gott in seinem Wort versprochen, im Tod seines Sohnes verbürgt, und mit der Auferstehung besiegelt.  Darauf kann ich mich verlassen.

Und darauf darf sich auch jeder verlassen, der noch nicht Gottes Kind geworden ist: Gott tut Gutes – jedem! Nur sieht es nicht jeder, oder mancher schreibt es seiner Tüchtigkeit zu. Ich will diese Zufriedenheit lernen, denn sie tut mir gut – und sie ehrt Gott!

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Anstoß

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Kommentare (2)

Ruth N, /

Eine super Losung,dachte ich beim lesen, genau für mich (nach den letzten angefochtenen Tagen). Und nach dem Hören ihrer Worte bin ich dankbar, ja, Gott ist gut

Helga S. /

Liebe Frau Schmidt,
Wenn einem ein -erwachsenes- Kind genommen wurde, wie kann ich da sehen, dass Gott Gutes tut?......