/ Wort zum Tag
Zielgerichtet leben
Michael Wehrwein über Philipper 3,20.
Wir sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.
Früher war alles besser, behaupten manche Leute. Der Blick in die Geschichte lehrt uns etwas anderes. Er zeigt uns: Immer wechselten sich Gutes und Schlechtes ab. Oft ging es ineinander über. Jede Zeit hatte ihre besonderen Vorzüge, aber auch ihre besonderen Herausforderungen. Das galt für die politischen Verhältnisse, für die gesellschaftliche Situation, für die wirtschaftliche Lage und Vieles mehr. Es betraf immer auch die Situation der christlichen Gemeinde und der Kirche Jesu Christi. Sie hatte Teil an der Geschichte ihrer Zeit. Sie lebte unter den jeweiligen Machtverhältnissen und Bedingungen. Auch der einzelne Mensch gestaltete seinen Lebensentwurf. Er war auf der Suche nach Sinn, nach Glück und Erfüllung.
So ist es auch heute. Es gibt viele Herausforderungen und ungeahnte Möglichkeiten. Die Flut an Informationen ist heute sicher wesentlich größer als in früheren Zeiten. Das Angebot an Entwürfen für die Gestaltung des Lebens ist riesig und schier uferlos. Die Auswahl fällt schwer. Manches ist schlecht und nicht in Ordnung. Wir leiden unter manchen Entwicklungen und politischen Entscheidungen. Auch manche Entwicklungen in den Kirchen geben Anlass zu Sorge. Es gibt gewiss Anlass zur Klage. Aber es ist auch vieles gut und wesentlich besser als früher.
Denken Sie zum Beispiel an die medizinische Versorgung, an materielle Dinge, die das Leben erleichtern, an gute Kommunikationsmöglichkeiten, an gute Arbeitsbedingungen, an Sozialleistungen oder an die Nahrungsmittelversorgung, die zumindest in unserem Land mehr als nur ausreichend ist. Denken sie an unser Leben in einem freien und demokratischen Land. Hier Bürger zu sein ist ein großes Vorrecht.
Es gibt viel Grund zu Zufriedenheit und Dankbarkeit. Gewiss kann man immer das Glas halb voll oder halb leer sehen. Es kommt auf den Blickwinkel, auf die Perspektive an. Orientierungshilfe ist gefragt. In allem Wandel und in allen Veränderungen dürfen sich Christen, darf auch ich mich immer daran erinnern, was uns durch Jesus Christus geschenkt ist.
Ja, wir sind Kinder unserer Zeit. Wir haben Teil an ihren Bedingungen. Auch Christen leben nicht auf einer Insel der Seligen. Politische Verhältnisse und Entscheidungen, gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse betreffen auch uns unmittelbar. In allem Wandel und in allen Herausforderungen ist die Erinnerung des Apostels Paulus von bleibender Bedeutung. Was er vor knapp 2.000 Jahren den Christen in der kleinen Gemeinde in Philippi geschrieben hat, kann auch für Sie und mich die entscheidende Perspektive sein. Paulus zeigt, was die Grundlage für das Leben eines jeden Christenmenschen ist. „Wir sind Bürger im Himmel, woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus“.
Heimatrecht im Himmel - das ist das Höchste, das Schönste und Beste. Die Verhältnisse in dieser Welt sind einem ständigen Wandel unterworfen. Die Mächtigen kommen und gehen. Diese Welt trägt ein Verfallsdatum. Unser Leben bleibt vom Lauf der Welt und ihrer Geschichte nicht unberührt. Auch unser Leben trägt ein Verfallsdatum. Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Aber in allem Wandel und allem Vergehen gilt für die Gefolgsleute Jesu: Wir haben eine bleibende Stadt. Unsere Heimat ist im Himmel. Darauf gehen wir zu. Und das Schönste ist: Wir können zielgerichtet leben. Wir gehen der Zukunft unseres Herrn Jesus Christus entgegen. Er kommt uns entgegen und wir gehen ihm entgegen. Das ist eine wunderbare Perspektive. Daher können wir unser Leben zuversichtlich und hoffnungvoll gestalten.
„Wir sind Bürger im Himmel woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“ Diese Botschaft zu verkündigen, ist Auftrag der Kirche und jedes Christen. Ich meine, das ist eine wunderbare Botschaft.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Lieber Michael Wehrwein,
es ist nicht richtig zu sagen, die heutige Zeit sei auch nicht anders, auch nicht schlechter als frühere Zeiten. Jesus selbst warnt uns vor der letzten Zeit, daß es eine … mehrZeit sein wird, in der die Wahrheit verkehrt wird und die Lüge überhand nimmt. Machen wir als Christen doch hier bitte nicht mit. Erinnern wir uns doch lieber an die Zeit vor über 40 Jahren, als die Strukturen der Gesellschaft noch ganz anders waren. Die Zeit damals hatte noch etwas wirklich Aufgehobenes und Friedfertiges sowie Maßstäbe, die ehrlich waren für den Menschen, für seine begrenzte Lebenszeit. Sicher muß man diese Zeit nicht verklären, aber daß die heutige Zeit im Vergleich zu damals abgründig und abwegig geworden ist, das brauchen wir nicht zu verschweigen. Es ist sogar töricht, wenn wir die Zeit dieser Welt schönreden, wenn wir abgründige Entwicklungen, wie wir sie nun einmal leider heute haben, nicht wirklich ernst nehmen. Paulus sagt es doch überdeutlich, daß die Menschen prahlerisch und überheblich sein werden, daß sie in ihrem Gewissen keinen wirklichen Ankerpunkt mehr haben, daß sie viel von sich selber halten werden. Paulus sagt, daß diese letzte Zeit von Lieblosigkeit, von Unversöhnlichkeit, von Ausschweifung geprägt sein wird. Bleiben wir doch bei der Wahrheit und lassen wir uns nicht verblenden vom trügerischen Wohlstand, dem wir heute überall huldigen.
Freundliche Grüße von Frank E.
Für mich heute ein wunderbares Wort und Hoffnung
Einfach ein herrliche Zusage und Hoffnung in diesen Tagen. Danke!