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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wovon lebst du?

Jörg Dechert über Lukas 12,13-21.

Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt? Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.[...]

Lukas 12,13-21

„Sag mal, wovon lebst du eigentlich?“ – wer so gefragt wird, antwortet in der Regel mit Verweis auf seinen Beruf. Und ich finde es bezeichnend, dass wir diese Frage zuerst und vor allem mit Blick auf unsere materiellen Lebensgrundlagen hören (und beantworten).

Das war früher nicht anders. Im Lukasevangelium erzählt Jesus eine  Geschichte um seinen Zuhörern und ihren Standardantworten auf diese Frage den Spiegel vorzuhalten (Lukas 12, 13-21). Die Geschichte handelt von einem wohlhabenden Landwirt, der eine fulminante Ernte einfährt und riesige Scheunen plant, um auf lange Zeit von seinem materiellen Wohlstand zu leben.

Aber Jesus warnt gleich vorneweg, in Vers 15:

Hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.

Denn, so Jesus, die Strategie des wohlhabenden Landwirts läuft ins Leere. Eines Nachts endet das irdische Leben des Landwirts, und damit ändert sich schlagartig seine Lebensgrundlage:

Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern, so hört es der eifrige Scheunenbauer in der Geschichte von Gott höchstpersönlich, und wem wird dann gehören, was du bereitet hast?

 Und damit keiner die Pointe verpasst, erklärt Jesus den Landwirt in seiner Geschichte zum mahnenden Beispiel für uns alle: So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott. 

 Wovon lebst du? – diese Frage hat also zwei Antworten. Eine kurzlebige, diesseitige, die wir alle geben, und die in der Regel auf materiellen Wohlstand verweist. Und eine nachhaltige, ganzheitliche, die über den Tod hinaus vor Gott Bestand hat.

Diese zweite, nachhaltige, ganzheitliche Antwort – Reich sein bei Gott - die will ich mit meinem Leben geben.

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Renate F. /

Lieber Herr Dechert,
Bevor Sie hier auch nicht mehr erscheinen, (oder doch noch ab und zu ? :) ) möchte ich Ihnen auch herzlich danken für Ihren Einsatz im Erfplus. Ja, schade. Ich habe Sie sehr mehr

Roland P. /

Lieber Dr. Jörg Dechert,
danke für diesen "Anstoß".
Ihre Art das Wort Gottes "rüberzubringen" , auszulegen, hat mich immer stark beeindruckt.
Es war ein lockerer und offener Stil.
Bitte lassen sie sich immer wieder hören.