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/ Wort zum Tag

„Wohnst du noch …?“

Walter Undt über Johannes 14,19.

Ein großes Möbelhaus hat einmal mit dem Slogan geworben: „Wohnst du noch - oder lebst du schon?“

Auf den ersten Blick wird nicht jedem Menschen auffallen, was damit gemeint ist. Man wird also - ob man will oder nicht - zum Nachdenken gezwungen. Dahinter steckt dann die Botschaft: Möbel gibt es überall, aber richtig leben, geht nur mit unseren Möbeln.

Ich habe mich gefragt, ob sie den Werbeslogan aus der Bibel abgeschrieben haben. Denn im Evangelium von Johannes (14,9) lesen wir

Jesus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.

Diese Aussage macht mich genauso hellhörig und zwingt zum Nachdenken: Was will Jesus damit sagen? Klar lebt er! Und genauso lebendig stehen seine Jünger neben ihm, schließlich redet er doch gerade mit ihnen. 

Aufschlussreicher wird es, wenn wir den Zusammenhang sehen. In der Neuen Genfer Übersetzung heißt es: 

Ich werde euch nicht als hilflose Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber werdet mich sehen, und weil ich lebe, werdet auch ihr leben.

Jesus spricht also von seinem Abschied, von seinem Sterben. Ich stelle fest: Als Sohn Gottes spricht er von seinen Jüngern wie von seinen Kindern, wenn er sagt: „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück“. Jesus hat eine ganz besondere Beziehung, ein familiäres Verhältnis zu seinen Leuten!

Auffallend ist auch: Menschen verbannen das Thema Tod am liebsten aus dem Leben. Jesus nicht. Immer wieder hat er beispielsweise seinen Jüngern erzählt, dass er bald sterben werde. 

Petrus fand das überhaupt nicht lustig und stellte sich daraufhin Jesus in den Weg und sagte: Jesus, du darfst alles tun, nur nicht sterben!

Was die Jünger vor Pfingsten nicht verstanden - und was unsere Vorstellungskraft bis heute sprengt - ist die Tatsache, dass es bei Gott noch ein anderes Verständnis von Tod und Leben gibt.

Aus Gottes Perspektive ist nämlich jeder tot, der ohne Beziehung zu ihm lebt. Der lebt zwar seine paar Jahre auf der Erde, aber das ist aus der Perspektive der Ewigkeit ein kaum erfassbar kleiner Zeitraum. Für Gott jedenfalls ist es nicht „das Leben“ - egal mit welchen Möbeln wir es auch ausgestalten!

Einmal wollten Menschen Jesus nachfolgen, zuerst aber noch jemanden beerdigen. Daraufhin sagte Jesus: Folge du mir und lass die Toten ihre Toten begraben! (Matth. 8,22)

Wie sollen Tote Tote begraben?

Diese Aussage bringen wir mit unserem menschlichen Verständnis von Tod und Leben nicht zusammen. 

Dafür wird ganz deutlich, welches Verständnis Gott von Tod und Leben hat. „Das Leben“ gibt es nämlich nur mit dem Erfinder des Lebens - in der persönlichen Beziehung zu Gott, wie man es als Jünger mit Jesus leben und erleben kann.

Dieses Leben beginnt in dem Moment, in dem ein Mensch sein Leben Jesus Christus anvertraut, Gottes Wort, der Bibel, glaubt und sich dafür entscheidet, Jesus nachzufolgen. Man nennt das auch Wiedergeburt. 

Damit beginnt eine persönliche Beziehung zu Gott, ein Leben als Kind Gottes, das nicht mit dem Tod endet, sondern nach dem Tod erst seinen eigentlichen Status erreicht.

Wenn Jesus sagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben - dann ist das ein weiterer Hinweis für uns, dass Leben viel mehr ist als unsere irdische Existenz. 

Diese Aussage soll uns heute neugierig machen, zum Nachdenken bringen und letztlich dazu ermutigen, unser Leben allein an dem Lebensbringer Jesus Christus festzumachen.

Seine Einladung gilt uns heute wie den Jüngern damals, wenn er sagt: 
„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“

 

 

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Kommentare (2)

Bernd S. /

Was für eine herrliche Verheißung !
Danke, Bruder für Deine Auslegung !

Andrea H. /

Ich freue mich immer, wenn nicht nur Geschichten erzählt werden, sondern ganz klar darauf hingewiesen wird, wer unser Leben ist und wie man es bekommt: Durch unseren Herrn Jesus Christus! Vielen Dank für die gute Erklärung.