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Wie wir beten sollen

Werner Heise über Matthäus 6,9.

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.

Matthäus 6,9

Als Kind hatte ich das Glück, dass meine Eltern nicht nur still für sich gebetet haben, sondern auch in Gegenwart von uns Kindern. So lernte ich von ihnen, wie ich beten kann. Das ist keineswegs selbstverständlich. Setzt es doch voraus, dass ein Gott da ist, an den ich mich wenden kann.

Denen, die mit ihm unterwegs waren, sagte Jesus einmal: 

„Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.“ Nachzulesen im Evangelium nach Matthäus, Kapitel 6 Vers 9.

So wie Jesus selbst es getan hat (z.B. Johannes 11,41; 17,1), kann auch ich mich an den Vater im Himmel wenden. Der ist nicht nur der allmächtige Schöpfer, der Erde und Weltall durch sein Wort ins Dasein gerufen hat (Hebräer 11,3). Und durch das Wort seines Christus erhält (Hebräer 1,3). Der ist nicht nur Herr über alle Mächte und Herrscher in der sichtbaren und in der für uns unsichtbaren Welt. Er ist der Vater aller, die auf Jesus vertrauen und neues Leben von Gott bekommen haben (Johannes 1,12; 3,3.6.7). Und alle Kinder Gottes können sich an ihren himmlischen Vater wenden. Der ist – anders als irdische Väter – niemals geschafft oder übermüdet, mit sich selbst beschäftigt oder nicht daran interessiert, wie es seinen Kindern geht. Im Gegenteil.

Es bewegt ihn, wenn sie Angst haben. Wenn sie belastet sind. Oder orientierungslos. Deshalb ist es so wichtig, dass ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Gott, der Vater, thront nicht missgelaunt im Himmel. Verärgert darüber, wie wir Menschen seine sehr gute Schöpfung beschädigt haben. Ratlos, weil wir so habgierig und böse und ungerecht sind. Er hat längst alles getan, damit wir befreit werden können. Wo wir uns selbstherrlich überschätzen. Oder durch Süchte gebunden sind. Oder in Lügen verstrickt.

Dass die, die zu Jesus gehören, sich vertrauensvoll an ihren Vater im Himmel wenden können, bedeutet nicht, dass sie ihm respektlos begegnen. Im Gegenteil. Als Jesus denen, die ihm zuhörten, sagte, wie sie beten sollen, nannte er ihnen als erstes Anliegen: „Dein Name werde geheiligt.“ Damit ist nicht gemeint, dass die, die beten, irgendeinen geheimnisvollen Gottesnamen in besonderer Art und Weise aussprechen müssten. Der Name steht hier für die Person. Gott, der Vater, soll also geheiligt werden. Durch die, die beten. Was nicht bedeutet, dass Gott dadurch heilig würde, dass wir beten. Er ist der heilige Gott. In Ewigkeit. Er war heilig, bevor wir überhaupt von ihm gehört und zu ihm gebetet haben. Er ist heilig, ob wir zu ihm beten oder nicht. Dass Gott heilig ist, gehört zu seinem Wesen.

Wenn ich bete „Dein Name werde geheiligt“, werde ich mir bewusst, dass ich mit Gott und nicht mit einem Menschen rede. Und mir wird klar, dass ich nur deshalb mit Gott, dem Vater im Himmel, reden kann, weil ich durch Jesus sein Kind bin.

Gott heilige ich nicht dadurch, dass ich fromme Worte mache, sondern mich von dem fernhalte, was nicht zu ihm passt. Ich kann zum Beispiel keinen Gewinn machen, indem ich andere über’s Ohr haue. Keine Prüfung bestehen, weil ich getäuscht habe. Mir nicht Ruhe verschaffen, indem ich Frau und Kinder mit Worten niedermache.

Gott heiligen kann ich auch dadurch, dass ich wahr und ehrfürchtig von ihm spreche. Nicht leichtfertig. Manche Redensart wie ‚O Gott’. ‚O Jemine’ oder ‚um Gottes willen’ kann da aus dem Wortschatz gestrichen werden.

Jesus hat gesagt, wie wir beten sollen. Machen wir’s doch so.          

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Kommentare (2)

Silvia B. /

Vielen Dank! Sehr gut!

Renate F. /

Guten Morgen,
Ihr Wort zum Tag 28.12.23
Zu Matth.6.9
Warum nicht "Oh Jemine?"
Was bedeutet dieses Wort?
Liebe Grüße Renate F.