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Wie kann Petrus da schlafen?

Martin Scheuermann über Apostelgeschichte 12,8-9.

Der Engel sagte zu Petrus: Gürte dich und binde deine Sandalen. Er tat es. Und er sagte zu ihm: Leg dir den Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm - er wusste jedoch nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah.

Apostelgeschichte 12,8–9

Das Wunder der Befreiung des Apostels Petrus aus dem Gefängnis. Der Bibelvers, der das beschreibt, steht in Apostelgeschichte 12,8–9 und lautet: „Der Engel sagte zu Petrus: Gürte dich und binde deine Sandalen. Er tat es. Und er sagte zu ihm: Leg dir den Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm - er wusste jedoch nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah.“

Für mich gehört diese Geschichte zu den spannendsten im Neuen Testament – ein echter Krimi: Schon die ersten christlichen Gemeinden erleiden heftigen Gegenwind – man könnte auch von teuflischen Widerständen sprechen. König Herodes Agrippa, der Erste, tötet Jakobus.  Jakobus war einer der Leiter der Jerusalemer Urgemeinde. Das Volk applaudiert dem König kräftig für seinen kaltblütigen Mord. Dadurch angespornt schnappt sich Herodes auch Petrus, den Gründer der Gemeinde. Er sperrt ihn ins Gefängnis, und zwar in den Hochsicherheitstrakt. In Fesseln gelegt und schwer bewacht gab es für Petrus kein Entrinnen.

Bedrängnis und Verfolgung erleiden Christen bis heute. Sind wir darauf eingestellt und vorbereitet? Paulus schreibt im Brief an die Epheser, Kapitel 6, Vers 12: „Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut. Er richtet sich gegen die Mächte und Gewalten, die Weltenherrscher, die diese Finsternis regieren. Ja, er richtet sich gegen die bösen Geister, die im Reich der Lüfte herrschen.“ Es liegt in der Natur der Sache: Weil Jesus Gegner hatte, geht es seinen Nachfolgern nicht anders. Heute gehen wir davon aus, dass mindestens 300 Millionen Christen ihren Glauben nicht freiheitlich leben können, sondern bedrängt, misshandelt oder verfolgt werden.

Zurück zur Geschichte: Nun kommt die letzte Nacht für Petrus. Am kommenden Tag soll Petrus dem Volk vorgeführt werden. Was mich völlig überrascht – Petrus schläft! Er musste mit seiner Hinrichtung rechnen. Wie kann Petrus da schlafen? Könnten sie ruhig schlafen, wenn sie wüssten, sie stünden Morgen vor Ihrem ewigen Richter? Das aber war die Situation von Petrus. Er kannte das Wort der Heiligen Schrift: „Mensch, es ist dir gesetzt einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Ich habe mir die Frage gestellt, warum Petrus in dieser extrem gefährlichen Situation schlafen konnte. Mir kamen folgende Gedanken: Petrus vertraute den Worten aus Johannes 10. Dort verspricht Jesus seinen Nachfolgern: „Ich gebe meinen Schafen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ Petrus wusste sich in Jesu Hand geschützt und geborgen. Er war bereit seinem Heiland und Richter zu begegnen. So schläft er wahrlich den Schlaf des Gerechten.

Das war bei Petrus nicht immer so. In Matthäus 8 wird berichtet, dass Petrus mit den Jüngern auf dem See in einen gewaltigen Sturm kam. Das Boot drohte unterzugehen. In Lebensgefahr und voller Panik wendet sich Petrus an den schlafenden Jesus und macht ihm den Vorwurf: „Wie kannst du jetzt schlafen? Wir gehen unter und müssen sterben.“ Da bedrohte Jesus den Sturm. Es wurde windstill. Jesus fragt Petrus: „Wo ist dein Glaube?“ Ja, Petrus hat von Jesus gelernt. Sein Glaube ist gewachsen. Er vertraut nun ganz seinem Vater im Himmel. Petrus erlebt dann das Wunder der Befreiung. Schlafwandelnd wird er vom Engel Gottes aus dem Gefängnis in die Freiheit geführt.

In welche Not und Gefahr wir auch kommen – unser Vater im Himmel ist da. Wir sind niemals allein. Jesus hat uns versprochen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

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Anstoß

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Kommentare (3)

Constanze G. /

Jesus ist bei mir alle tage- bis an der Welt ende

Ralf E. /

Herzlichen Dank. Eine erfrischende Ermutigung.

Waltraud R. /

Sehr gut