Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Wie die Burg Alhambra

Manfred Schultzki über Psalm 71,3.

Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen.

Psalm 71,3

Vor einigen Jahren waren wir in Südspanien in Urlaub. Wir haben eine Fahrt nach Granada gemacht und uns die beeindruckende maurische Burg Alhambra angeschaut. Ein besonderes Prachtstück ist der maurische Garten. Viel Wasser in Teichen und plätschernden Brunnen. Dazu wunderschöne Bäume und Sträucher und eine Vielfalt von Blüten. Der Duft: immer wieder neu und anders, aber angenehm und frisch. Ein Fest für alle Sinne.

Das war kein Garten für jedermann. Auch kein Schrebergarten zum Anbau von Gemüse zur privaten Versorgung. Es war ein echter Lustgarten. Und damit niemand dort eindringen konnte, war er von einer Mauer umgeben und geschützt. Niemand sollte stören dürfen. Niemand sollte dort etwas stehlen können oder gar zerstören. Hoch gelegen und geschützt. Wunderbar.

Vielleicht hatte der Beter des 71. Psalms einen solchen Garten vor Augen. Denn so ähnlich wie die Alhambra hat man solche Gärten jahrhundertelang angelegt. Eine grüne Insel im Beige-braun der Wüste und der Städte. Mit köstlichen Früchten und kühlenden Nischen.

Jedenfalls ist das gemeint, wenn der Beter bittet: Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann. Die Übertragung der Guten Nachricht "Sei mir ein sicheres Zuhause" trifft es nur halb. Auch andere Übertragungen bleiben aus meiner Sicht hinter dem Gemeinten zurück. Es geht um einen Zufluchtsort, der mehr ist als ein Schutzraum im Keller. Vielmehr bietet er Raum zur echten Entspannung, eine gute äußere Versorgung, aber auch innere Erholung. Abschalten. Wissen, dass der Kampf wirklich vorbei ist. Hier fallen alle Lasten und Sorgen einfach ab.

O ja, der Beter ist ganz sicher, dass Gott ihm hilft. Er weiß, dass er sich auf Gottes Zusagen fest verlassen kann. Psalm 71 ist ein Vertrauenslied. Er beginnt mit den Worten: Herr, ich traue auf dich. Der Beter kennt seinen Gott schon von Kindesbeinen an. Dennoch steckt er momentan in großen Schwierigkeiten. Darum wendet er sich an Gott und ruft ihn voller Vertrauen um Hilfe an.

Nicht alle Christen können auf ein langes Glaubensleben zurückblicken. Und manche, die dann in Anfechtungen durch Krankheit oder andere Ereignisse geraten, denken: Die, die schon lange im Glauben stehen, die haben es besser. Sie haben mehr Erfahrungen mit Gott machen können, von denen sie zehren können. Doch das muss nicht so sein. Auch erfahrene Christen können sehr ins Zweifeln und Fragen geraten. Und dann geraten alle guten Vorerfahrungen ins Rutschen. Muss es wirklich diesmal genauso gehen wie davor? Das ist doch nicht gewährleistet. Darum ist in diesem Zusammenhang etwas anderes entscheidend, nämlich sich auf die Zusage Gottes zu besinnen.

Liebe Leserin, lieber Leser, wir kennen uns nicht. Aber wenn Sie solche Hilfe nötig haben, lade ich Sie ein, sich einzureihen in die Schar der Beter, die sich so an Gott wenden. "Gott, du hast zugesagt mir zu helfen. Das will ich nicht vergessen. Das lasse ich mir nicht nehmen. Darauf will ich vertrauen. Auch wenn ich die Hilfe noch nicht sehen kann. Sei du für mich ein sicherer Garten mit einer starken Mauer. Ein Ort, bei dem ich alle Lasten ablegen kann und alle Sorgen schwinden. Amen"

 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Hedy /

Amen! sehr gut, Danke.

Michaela /

Das ist eine starke Botschaft- ganz genau das habe ich gerade gebraucht. Danke dafür!

arnold k. /

danke!