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/ Wort zum Tag

Wer liebt, der bleibt

Erika Best-Haseloh über 1. Johannes 3,24.

Wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

1. Johannes 3,24

Wer Gottes Gebote befolgt, lebt in Gott, und Gott lebt in ihm. Und dass Gott in uns lebt, erkennen wir daran, dass er uns seinen Geist gegeben hat.

Wenn ich diesen Vers lese, fühle ich mich ziemlich überfordert. Gottes Gebote befolgen, das hört sich sehr anstrengend an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gar nicht zu schaffen ist. Und wenn ich es nicht schaffe, bedeutet das dann, dass Gott nicht mehr in mir lebt? Manchmal habe ich ja Zeiten, da klappt das ganz gut mit dem Befolgen der Gebote. Dann habe ich auch ein gutes Gefühl. Aber es gibt auch Zeiten, da tue ich Dinge, die ganz bestimmt nicht mit Gottes Geboten zu vereinbaren sind. Aber was sind Gottes Gebote, was muss ich befolgen? Das hat Johannes so formuliert: Gottes Gebot ist: Wir sollen an Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben, und wir sollen einander lieben, wie Jesus es uns befohlen hat. 

Zuerst hat es sich so angehört, als ob Gott das Einhalten vieler Gebote von mir erwartet. Nun hat Johannes es zu einem Gebot zusammengefasst. Es erinnert mich an die Begebenheit, die in Matthäus 22 berichtet wird. Jesus wird von einem Gesetzeslehrer nach dem wichtigsten Gebot gefragt. Jesu Antwort lautet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand! Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!“  Das erste, was Gott will und worüber er sich freut, ist, dass ich dem Namen seines Sohnes Jesus Christus glaube. Diesem Namen glauben bedeutet, sein ganzes Vertrauen darauf zu setzen, dass er wirklich der Sohn Gottes ist. Und dieses Vertrauen zu Jesus wird dann lebendig, wenn es sich in der Liebe zu meinen Mitmenschen äußert. Gewiss möchte Gott vielerlei von uns. Und so gibt es im Einzelnen viele Gebote und Aufträge für uns und unseren Dienst. Aber alle diese Anweisungen haben dieses eine Gebot als Grundlage. Das Gebot des Vertrauens zu Jesus Christus dem Sohn Gottes. Und dieses Gebot wird durch die daraus folgende Konsequenz der Nächstenliebe zum Doppelgebot.

Vertrauen und Liebe kann man nicht gebieten im Sinne eines Kommandos. Jemanden zu vertrauen, ist eine Entscheidung. Es ist zu vergleichen mit einer Beziehung zwischen Menschen. Ich entscheide mich für jemanden und vertraue darauf, dass er es gut mit mir meint. Ich verbringe Zeit mit dem anderen und lerne ihn immer besser kennen. Wenn ich mich entscheide, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, also Gottes Gebot zu halten, dann lebe ich in Gott. Oder wie es an anderer Stelle heißt, „er nimmt Wohnung in mir“. Das bedeutet Nähe und Gemeinschaft. Und ich lerne Gott immer besser kennen und verstehen. Diese Gemeinschaft erfüllt mich mit Freude und Zuversicht und davon „fließt dann mein Herz über“. Dann ist es fast unmöglich, dass meine Mitmenschen nichts davon mitbekommen. Ich gebe das, was in mir ist, nämlich Gottes Liebe, weiter an die Menschen in meiner Umgebung. Das Bleiben in Gott hat Konsequenzen, die nicht verborgen bleiben. Es bedingt sich gegenseitig und so könnte ich sagen: „Wer liebt, bleibt. Und wer bleibt, liebt.“

Und dass das wahr ist, erkenne ich durch Gottes Geist, den er uns geschenkt hat.

Logisch sind diese Aussagen schwer zu verstehen, aber im göttlichen Leben gilt unsere übliche Logik nicht mehr. Dann ergeht es mir manchmal so wie dem kleinen Mädchen, das sich auf dem Heimweg von der Kirche an ihre Mutter wendet und sagt: „Mama, die Predigt heute Morgen habe ich nicht verstanden.“ „Was hast du daran denn nicht verstanden?“, fragt die Mutter. Das Mädchen überlegt eine Weile und sagte: „Also der Pastor hat gesagt, dass Gott größer ist als wir. Stimmt das?“ „Ja, das stimmt“, antwortet die Mutter. „Er hat aber auch gesagt, dass Gott in uns lebt. Und stimmt das auch?“ Wieder antwortet die Mutter: „Ja, das stimmt auch.“ „Guck mal“, sagte das Mädchen, „wenn Gott größer ist als wir und er in uns lebt, müsste er dann nicht aus uns rausgucken?“

 

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Kommentare (2)

Jürgen B. /

Liebe Frau Best-Haseloh.
da ist Ihnen eine ausgezeichnete Auslegung/Erklärung zum Lehrtext gelungen. Das, was Sie schreiben, ist eine gute Werbung für unseren HERRN. Mit dem Gottes- und Nächstenliebegebot ist tatsächlich das Wesentliche gesagt.
Gott segne Sie!

Manfred S. /

Wenn nur viele Christen, das erkennen würden. Wie viele glauben sie müssten unserem großen Gott noch etwas zurückgeben für seine Erlösungstat und bemühen sich und strengen sich an. Und erkennen mehr