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Wer hat recht?

Burghard Affeld über Jesaja 30,18.

Der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren!

Jesaja 30,18

Krach im Kinderzimmer. „Hans! Bleib hier! Gib mir meine Puppe wieder! Das ist meine Lieblingspuppe. Ich sag das Mama!“ Halb schreiend halb weinend läuft Liesa zur Tür, um die Mama zu holen. Hans versperrt ihr den Weg. „Du alte Zicke. Du hast mein Haus kaputt gemacht, das ich gerade aufgebaut hatte.“ – „Ich hab dein Haus nicht absichtlich kaputt gemacht. Du hast mir das in den Weg gestellt. Da bin ich über dein Haus gestolpert. Ich kann nichts dafür!“ verteidigt sich Liesa. Sie schreit so laut, dass die Mutter ins Kinderzimmer stürmt und fragt, was denn hier los sei. - Eine bekannte Szene aus vielen Kinderzimmern.

Das kennen wir auch aus anderen Bereichen des Lebens. Die familiären Streitereien oder kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern laufen ähnlich ab. Das dadurch erzeugte Leid ist für viele Menschen bitterer Alltag. Jeden Tag bestürmen uns Nachrichten von schlimmen und oft grausamen Ungerechtigkeiten aus aller Welt. Manchmal ist das kaum auszuhalten.

Erstaunlich, dass Gott sich das mitansieht. Wie kann er das zulassen? An Gottes Stelle würde ich entweder dreinschlagen oder mich von allen Streitereien und Kämpfen der Menschen abwenden. Sollen sie doch zusehen, wie sie fertig werden! - Gott aber handelt ganz anders.

Im Propheten Jesaja im 30. Kapitel seines Buches in Vers 18 lesen wir: „Der Herr ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren.“

Gott möchte, dass sich auf dieser Erde unter uns Menschen das Recht durchsetzt gegen alle Ungerechtigkeiten. Deshalb hat er seine Gebote und Weisungen den Menschen gegeben. Danach sollen sie leben und handeln. Gelingt es ihnen nicht, gibt es die großartige Chance der Vergebung. Jesus hat uns das möglich gemacht. Sein Vater im Himmel ist für Recht und Gerechtigkeit. Deshalb ist Jesus seinem Vater gehorsam gewesen bis zum Tode am Kreuz. Alle Ungerechtigkeiten und alle Schuld der Menschen hat er am Kreuz auf sich genommen. Auch meine Schuld und die Schuld meiner Gegner.

Im Jüngsten Gericht wird Jesus diejenigen freisprechen, die an ihn geglaubt haben. Er spricht das letzte Urteil über alle Menschen. Das entlastet uns besonders dann, wenn wir Unrecht erfahren haben. Wohl allen, die Gott das letzte Urteil überlassen. Er ist mehr als eine Mutter, die zwischen ihren streitenden Kindern schlichtend eingreift. Er ist der letzte Richter! Wer sich so Gott überlässt, kann gelassen seiner Zukunft entgegen leben.

Als ich vor Jahren am Telefon die Nachricht von unserem tödlich verunglückten Sohn erhielt, schrie ich innerlich zu Gott. Der Schmerz war groß. In mir drohten Hass und Wut aufzusteigen gegen den, der dieses Unrecht verursacht hatte. Während ich den Hörer auflegte, bat ich Gott, mir zu helfen, dem Täter zu vergeben und mich vor Bitterkeit im Herzen zu bewahren. Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich die Wut auf den Täter verloren hatte. Ich musste lernen, unseren Sohn loszulassen und Gott das an uns geschehene Unrecht zu überlassen. Gott ist der letzte Richter über den, der mir Unrecht angetan hat. Nun war ich frei und glücklich in der Gewissheit:

„Der Herr ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren“.

 

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