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Wenn einer eine Reise tut …

Ulrich Nellen über 1. Mose 24,56.

Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben.

1. Mose 24,56

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ – sagt ein Sprichwort – und da ist ja was dran. Wenn ich z.B. an meine letzte Reise mit dem Zug zurück denke: Ja, es ist echt immer noch ein Abenteuer zu verreisen!

Und jetzt im August sind wir ja mittendrin in der Reisezeit.

All die Preissteigerungen in diesem Jahr können uns vielfach nicht davon abhalten, in diesen Wochen dennoch unterwegs zu sein – und da kommt nun so ein Bibelwort wie heute irgendwie passend:

Da steht im Buch 1. Mose, im 24. Kapitel, Vers 56:

„Halte mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben!“

...sagt der Angestellte mit einem Zwinkern im Auge zu seinem Chef, der ihm gerade noch kurz vor dem Urlaub den Schreibtisch vollpackt.

Das verbinden wir vielleicht mit solch einem Wort. Oder wir seufzen das in Richtung auf die Anzeige im Bahnhof, auf der wir auf eine Verspätung von 60 Minuten hingewiesen werden.

Das Interessante an Bibelstellen ist allerdings immer, in welchem Zusammenhang sie stehen und uns eigentlich sagen wollen.

Schaun‘ wir mal:

Da geht es vordergründig um eine sich anbahnende Liebesgeschichte, in der die zukünftige Braut zu ihrem Bräutigam ziehen will und ihre Familie will sie nicht wirklich loslassen – so was soll es ja auch heute noch geben – habe ich gehört...

Diese Familie hätte vielleicht gerne auch eine Signalanlage wie bei der Bahn ausfallen lassen, damit die Reise nicht stattfindet... (Nur keine Änderung im Familiensystem!)

Aber in der Bibel steht nichts, was nicht auch eine Übertragung im geistlichen Bereich hat. So auch hier:

Es geht eigentlich um die Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen:

Da sendet er einen Boten, der um die Menschen wirbt – und hier diese Braut steht für eine jede und einen jeden von uns heute. Gott wirbt um uns – weil er uns liebt. Dieser Bote in der Übertragung steht für den Geist Gottes, der uns zeigt, wer und wie dieser Gott ist.

Im nächsten Satz in Vers 56 ist es angedeutet, wenn der „Brautführer“ sagt: „Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe...“ – mit der Braut versteht sich.

Und das ist eine Reise – ja – bei manchen Menschen kommt dieser Zug von Gott und hin zu ihm zur rechten Zeit – bei anderen hat man den Eindruck, es ist fast zu spät – „Ich will ja diesem Gott näher sein, der so faszinierend anders ist als alles andere in dieser kalten und oft so lieblosen Welt, es ist einladend, zu erfahren, dass er mich liebt und sich nach mir sehnt.“

In solch einer Situation hilft dann dieses Bibelwort auch weiter: „...der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben.“

Es hat mal einer gesagt: Gott kommt nie zu spät. Das alte deutsche Wort GNADE übersetze ich in diesem Zusammenhang so:

Gott hat alle Hindernisse und Einschränkungen beseitigt, die mich hindern könnten, mich auf diese Lebensreise zu ihm zu begeben. Ich verpasse den Anschluss nicht – komme nicht zu spät, kann dieser Einladung der Liebe Gottes folgen.

Und dann stimmt es wieder einmal: Wenn einer eine solche Reise tut - dann kann er wirklich was erzählen – und zwar im Positiven – denn dieses Reiseziel ist ein liebender Bräutigam, der sich nach uns als Braut sehnt.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

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Kommentare (1)

Ute /

Vielen Dank für diese interessanten Gedanken!