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/ Wort zum Tag

Weihnachten im Sommer

Birgit Wolfram über Lukas 1,49.

Maria sprach: Er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.

Lukas 1,49

Was – schon wieder Weihnachten? Wir haben doch erst Sommer! Und doch geht es heute um Maria. Sie wissen schon, die Mutter Gottes. Die Weihnachtsmaria, wie ich sie auch gerne nenne.

Von ihr ist ein Gebet in der Bibel abgedruckt. Auch bekannt als Magnificat, der Lobgesang der Maria. Und sie sprach: „Denn Gott hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist!“ Nachzulesen im Lukasevangelium, Kapitel 1, Vers 49.

Ein junges Mädchen freut sich auf ihr erstes Kind und bedankt sich überschwänglich bei Gott: „Du hast große Dinge an mir getan, du bist mächtig und dein Name ist heilig!“

Also, ganz ehrlich: Nicht jede Frau bricht in sofortigen Jubel aus, wenn sie erfährt, dass sie schwanger ist. Das bringt erst mal vieles durcheinander. Oft braucht es Zeit, diese neue Situation anzunehmen. Und dann kommt die Freude. Das war bei der Weihnachtsmaria nicht anders! Die jubelte auch erst viel später...

Aber der Reihe nach: Maria lebte vor über 2000 Jahren im Land Israel, in dem kleinen Dorf Nazareth. Dort wuchs sie auf. Ihr Leben war nicht einfach. Die Frauen mussten den Haushalt machen: jeden Tag wurde Brot gebacken, die Wäsche gewaschen, Wasser geholt, das Haus geputzt und auf die Kinder aufgepasst. Die Arbeit war anstrengend und die Tage waren immer gleich.

Das Leben von Maria schien vorgezeichnet: Sie war verlobt mit Josef, einem Zimmermann, und sollte bald heiraten. Doch was dann geschah, stellte alles auf den Kopf!

Ein Engel kam zu ihr und sprach: Maria, du wirst schwanger werden und Gottes Sohn zur Welt bringen! (Lukas 1, 31)

Von einer Minute auf die andere war alles anders. So ist das, wenn Gott persönlich eingreift. Und nicht immer ist dem Menschen zum Loben zumute!

Maria stimmte zwar zu: „Mir geschehe, wie du gesagt hast“ (Lukas 1,38), aber das machte es nicht leichter. Dass ihre Familie ihr nicht glauben würde, war ja klar: Wie bitte? Ein Engel? Schwanger ohne Mann? So was gibt es nicht!

Maria tat das einzig richtige. Sie nahm sich eine Auszeit und floh zu ihrer Verwandten Elisabeth. Die kannte sich nämlich mit religiösen Dingen aus. Sie war eine Priesterfrau, mindestens dreimal so alt wie Maria. Und: ebenso schwanger, weil ein Engel das gesagt hatte!

3 Monate verbrachten diese beiden Frauen gemeinsam. Im Gebet, im Austausch, in der Geburtsvorbereitung. Diese Zeit brauchte Maria, um mit sich ins Reine zu kommen. Um Frieden zu haben über diese neue Situation. Und dann konnte sie loben:

„Denn Gott hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist!“

Es ist nicht einfach, das Leben anzunehmen und Gott dafür zu loben. Da braucht es Gebet, Zeit und gute Freunde. Ich wünsche Ihnen und mir auch eine „Elisabeth“. Einen Menschen, der uns persönlich auf unserem Weg begleitet.

Damit Sie und ich auch einmal sagen können: Gott hat große Dinge an mir getan! Deswegen ist die Weihnachtsmaria auch im Sommer wichtig. Weil sie uns genau daran erinnert!

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Anstoß

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Kommentare (4)

Hildegard /

Danke für die wunderbare Andacht. Sehr ansprechend.

Pfr. i. R. Dietrich Tews /

Wieder eine hervorragende Andacht! Danke schön! Frau Wolfram hat eben eine besondere Gnade zur Verkündigung des Evangeliums. Liebe Grüße auch an die GGE. In Jesus sehr verbunden, Dietrich und Annegret Tews.

Ulrich H. /

Eine schöne Andacht, vielen Dank!

Judith /

Danke für die Andacht. Die Geschichte aus dieser Perspektive zu sehen, ist auch sehr interessant.