/ Wort zum Tag
Was wirklich zählt
Friedhelm Geiß über Psalm 147,15.
Er sendet seine Rede auf die Erde, sein Wort läuft schnell.
Was braucht es eigentlich zu einem erfüllten und zufriedenen Leben? Es lohnt, sich darüber schriftlich Gedanken zu machen. Schreiben Sie eine Liste mit all dem, was Ihnen dazu wichtig ist. Gehen Sie anschließend jeden Punkt Ihrer Aufzeichnung durch und fragen sich: „Ist das wirklich wichtig? Worauf kommt es wirklich an?“ Und dann vergleichen Sie das Geschriebene mit Psalm 147,13-15. Ob Ihr Ergebnis ähnlich ist?
„Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen. Er sendet seine Rede auf die Erde, sein Wort läuft schnell.“
Geborgenheit – Segen – Frieden – Nahrung – und ein gutes Wort! Der Psalmbeter umschreibt diese Werte mit Bildern der damaligen Welt. Und alle haben einen Bezug zu dem, der das Leben geschaffen hat, es erhält und führt. Werte, die verortet sind im lebendigen Gott, der uns in Jesus menschlich begegnet, sind immer lebensförderlich und lebenserhaltend. Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist eine Beziehungsgeschichte. Und in der Beziehung zu Gott wird ein Leben sinnvoll, lohnend und voller Hoffnung. In dieser Beziehung wird dem Menschen das geschenkt, was er wirklich braucht.
Geborgenheit. „Er macht fest die Riegel deiner Tore.“ Die fest verriegelten Stadttore boten im alten Israel Schutz und Sicherheit. Wer keine Geborgenheit kennt, empfindet Leben und Sein schnell als „unheimlich“ – ohne Heim sein. Die Beziehung mit Gott aber stellt mich in eine heilende Gemeinschaft.
Segen. „Er segnet deine Kinder in deiner Mitte.“ Segen bedeutet, dass Gott mir freundlich zugewandt ist. Er gibt mir Anteil an seiner heilschaffenden Kraft. Und dieser Segen wirkt sich zuerst im engsten Kreis des Lebens aus – in der Familie. Der Segen Gottes macht ein Leben reich, selbst wenn nicht viel Geld auf dem Konto ist.
Frieden. „Er schafft deinen Grenzen Frieden.“ Was für eine Zusage. Wenn ich an meine Grenzen komme, dann taucht Unvermögen, Kraftlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Mutlosigkeit auf. Und genau dort will der Friede Gottes die heilende Kraft sein, die mich stark macht, gerade auch durch Grenzen neue Erfahrungen zu machen. Der Friede Gottes gibt auch in stürmischen Zeiten eine Gelassenheit, in der Hand Gottes zu ruhen.
Nahrung. „Er sättigt dich mit bestem Weizen“ – das bedeutet: Gott weiß auch um alle körperlichen Bedürfnisse. Er sorgt sich nicht nur um meine Seele, sondern auch um meinen Leib. Alle meine Bedürfnisse sind bei ihm in guten Händen. Er gibt mir, was ich brauche. Heute für heute und morgen für morgen.
Ein gutes Wort. „Er sendet seine Rede auf die Erde, sein Wort läuft schnell.“ Menschsein lebt davon, angesprochen zu werden. Ohne „An-Sprache“ verkümmert Leben in der Einsamkeit und Trauer. Wer angesprochen wird, lebt auf. Gott spricht uns an. Wenn Gott spricht, geschieht etwas. Sein Wort ist kein Dahergerede, sondern Tat-Wort, Tat-Sache. In Jesus wurde das Wort Gottes Mensch. Greifbar, begreifbar und sichtbar. Gott hat in Jesus mit uns Beziehung aufgenommen, mit uns geredet. „Und wer den Namen des Herrn anrufen wird, der wird gerettet.“ – so Petrus in seiner Pfingstpredigt (Apg 2,21). Beziehung geschieht durchs Wort. Gottes Wort, niedergeschrieben in der Heiligen Schrift, ist lebendig. Gott hat dafür gesorgt, dass rund um den Globus dieses Wort bekannt wird. Warum? Weil ihm die Beziehung mit uns so wichtig ist. Und wer auf ihn hört und seinem Wort vertraut, wird erleben: Gottes Versprechen sind keine Versprecher.
Was braucht es zu einem erfüllenden und zufriedenen Leben? Ich meine, man braucht Gott, um Mensch zu sein.
Ihr Kommentar
Kommentare (7)
Einen schönen guten Morgen Herr Geiß. Das ist eine Morgenandacht zum mit der Zunge schnalzen. Da lacht und freut sich die Seele...das wirkt innerlich wie eine Dusche. Ganz herzlichen Dank. Ich bin begeistert.
Moin, ein Kommentar enthält die Frage " Warum lässt Gott dieses Leid zu?"
Ist er verantwortlich für vom Menschen gemachten Verbrechen, Versagen und Wegschauen? Wir haben alles mitbekommen: Seele, … mehrHerz, Augen , Ohren etc.
Wegen Kleinigkeiten werden Petitionen eröffnet, Nachbarn verklagen sich gegenseitig, Gesetze zum Schutz des Anderen werden gebrochen, Staaten rüsten auf und ignorieren ihre Bürger etc.
Und wie oft musste ich lesen und hören:
Warum Corona?
Nein, wozu Corona.
Fangen wir doch endlich an und hinterfragen uns und unsere Gewohnheiten.
Wachstum um jeden Preis? Jo, so sieht die Welt aktuell aus! Hat ein Politiker schon mal ansatzweise zugegeben dass der Mensch schuld ist an den Wanderbewegungen aus Afrika oder Asien?
Wo bleiben die Milliarden die in die Länder überwiesen wurden? Wer überprüft den Einsatz der Summen zum Wohle der Menschen?
Nicht nach oben schauen und kritisieren. Wir stehen hier, da sollten wir anfangen.
Gott hat uns verlassen? Nein, wir haben ihn verlassen!
Bleiben Sie gesund!
wunderbare Auslegund und Worte Herr Geiss.Danke
Vielen Dank Herr Geiß für die heutige Andacht. Sehr erquickend, wegweisend, ermutigend aktiv zu werden. Gottes Segen
Vielen Dank für diese morgendliche Andacht. Es bedeutet mir jeden Morgen sehr, sehr viel, da ich mit sehr wenigen Menschen reden kann. Dankeschön.
WUNDERBARE Auslegung (für mich!!!!!), Herr Geiß!!!!!!! Vielen herzlichen Dank!!!!!!!
Lieber Herr Geiß,
vielen Dank für diese großartigen Gedanken für den heutigen Tag. Mit einem habe ich aber immer wieder meine Schwierigkeiten! Sie schreiben:
"Nahrung. „Er sättigt dich mit bestem … mehrWeizen“ – das bedeutet: Gott weiß auch um alle körperlichen Bedürfnisse. Er sorgt sich nicht nur um meine Seele, sondern auch um meinen Leib. Alle meine Bedürfnisse sind bei ihm in guten Händen. Er gibt mir, was ich brauche. Heute für heute und morgen für morgen."
Mein Problem ist folgendes. Warum lässt Gott unzählige Kinder in Afrika und in Asien und in Latainamerika verhungern? Warum lässt Gott dieses Leid zu?
Eventuell können Sie mir bei dieser Frage helfen.
Mit liebenden Grüßen Ihr
Siegfried G.