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Was ich unbedingt behüten und bewahren muss

Wolf-Dieter Kretschmer über Sprüche 7,2.

Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel.

Sprüche 7,2

Das Bibelwort, das heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, ist nicht unbedingt populär. Es ist eine Empfehlung, die einer Zeit entstammt, die als das goldene Zeitalter Israels bezeichnet wird. König Salomo hat es niederschreiben lassen.

Im Buch der Sprüche lese ich: Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel. (Sprüche 7,2).

Hier spricht also ein Vater mit seinem Sohn. Er rät ihm, Gottes Gebote zu beachten und das eigene Handeln sorgfältig nach ihnen auszurichten. Aber, wie das häufig so ist, achten die Kinder mehr auf das, was die Eltern tun, als auf das, was sie sagen. So ist es wohl auch bei Salomo und dessen Sohn Rehabeam gewesen.

Salomo belehrte seinen Sohn über die Gebote Gottes und setzte sich selbst mit zunehmendem Alter über sie hinweg. Die Bibel berichtet davon, dass er sogar Götzenstatuen für seine ausländischen Frauen errichten ließ und dort Opfergaben darbrachte.

Ein altes Sprichwort fasst es so zusammen: „Wasser predigen und Wein trinken.“

Das Ergebnis? Als Rehabeam zum König gekrönt wurde, meinte er, dort weitermachen zu können, wo sein Vater Salomo aufgehört hatte.  – Er scheiterte krachend. In Folge seiner Unfähigkeit schrumpfte das bedeutende Königreich seines Vaters, das sich vom Euphrat bis zum Roten Meer erstreckt hatte, zu einem kleinen Regionalfürstentum.

Dabei hätte es anders kommen können, wenn sich Rehabeam konsequent an die ihm bekannten Weisungen Gottes gehalten hätte.

Ich sehe hier eine wichtige Lektion für mich. Es reicht nicht, sich mit der Bibel zu befassen. Es ist auch nicht genug, zu wissen und zu verstehen, was Gott fordert. Ich muss bereit sein, mein Leben entsprechend zu führen. Ich muss willens sein, mich Gottes Weisungen unterzuordnen.

Es gibt einen Satz, der mir in anschaulicher Weise vor Augen hält, worum es geht:

Gedacht ist nicht gesagt. Gesagt ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist noch lange nicht getan.

Im Jakobusbrief werde ich daran erinnert, was ich zu tun habe: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.“ (Jakobus 1,22).

Nun gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Salomo und Rehabeam. Als Christ lebe ich in der Zeit nach dem Kreuz von Golgatha. Durch seinen Opfertod hat Jesus mich mit Gott versöhnt. Damit sind wesentliche Forderungen des mosaischen Gesetzes bereits erfüllt. Für mich als Christ geht es nicht mehr um die Frage, wie kann ich überhaupt einen Zugang zu Gott finden, sondern darum, wie ich mit diesem Zugang ein Gott wohlgefälliges Leben auf dieser Erde führe.

Nichtsdestotrotz gelten zwei Prinzipien: Einerseits das, was Salomo beschrieben hat und andererseits meine Vorbildfunktion.

Wenn ich mich nach dem richte, was Jesus lehrt und das befolge, was ich im Neuen Testament lese, werde ich leben. Mehr noch: Ich werde gedeihen. Und weil das so ist, tue ich gut daran, Gottes Weisungen wie meinen Augapfel zu hüten. Aber nicht nur das. Ich muss, was ich gelesen oder gehört und verstanden habe, auch in praktisches Handeln übersetzen. Tue ich das nicht, bin ich unglaubwürdig und meinem Glauben fehlt Überzeugungskraft.

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Kommentare (2)

Ernst G. /

Lieber Herr Kretschmer
Der Vergleich von Salomo u Rehabeam ist wirklich gut gewählt. Wir sagten zueinander, dass wir noch vermehrt achtsam mit unserm Handeln und unseren Gedanken umgehen wollen, mehr

Dr.med.Peter-Michael I. /

Ein sehr guter Impuls. Ich leite eine Trauergruppe und denke daß man den Spruch auch erweitern kann für Trauernde indem man hinzufügt behalte mein Andenken und mein gelebtes Leben so wirst du leben mehr