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Was für eine Bitte!

Volker Teich über Daniel 9,17

Lass leuchten dein Angesicht über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!

Daniel 9,17

Der altgewordene Daniel sitzt in seinem Haus, weitab von Jerusalem in Persien und studiert in alten Schriftrollen. Eine einzige Frage interessiert ihn: Wann endlich ist die Zeit des Elends für Jerusalem vorbei? Wann endlich erbarmt sich Gott über sein Volk Israel und seine Stadt Jerusalem? Wann endlich?

Ihm geht es gut, sehr gut sogar. Er ist wohlhabend. Er ist angesehen und lebt in Frieden. Und doch, ihn quält diese Frage. Und so beginnt er zu Gott zu beten. Aber auffällig ist: Er klagt Gott nicht an, im Gegenteil. Er klagt Gott die Schuld seines Volkes. Er klagt Gott all das Unrecht, das sein Volk in der Geschichte getan hat. Wie wenig haben sie nach Gott gefragt? Wie wenig galt das Wort Gottes bei ihnen. Sie haben den Bund mit ihm gebrochen, das Wort Gottes mit Füßen getreten. Sie haben Gott ins Angesicht abgesagt. Dies alles klagt Daniel und gibt so Gott die Ehre. Du Herr, unser Gott hast recht in deinem Handeln, in deinem Gerichtshandeln! Was für ein erschütterndes Gebet! Und dann, am Ende dieses Gebetes bittet er Gott: „Lass leuchten dein Angesicht über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!“ (Daniel 9,17). Was für eine große Bitte!

Daniel weiß: Wenn Gott auf sein Volk schaut, wenn Gott sein Volk ansieht, dann gibt es Rettung. So war es doch in der Geschichte immer wieder. Wenn Gott das Leid und das Elend seines Volkes sah, dann griff er wunderbar ein. So war es, als das Volk noch in Ägypten war und so war es auch zur Zeit der Richter Israels. Als Gott das Elend sah, da jammerte es ihn und er erbarmte sich über sein Volk.

Daniel weiß um den großen Segen Aarons. Am Ende eines jeden Gottesdienstes wurde er schon bei den alten Israeliten gesprochen: „Der Herr, segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“

„Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig“, das ist Segen! Das leuchtende Angesicht Gottes über uns – was kann uns Besseres passieren? Da schaut Gott mit leuchtenden Augen nach uns. Da breitet sich der ganze Glanz des Himmels über unserem Leben aus – was ist das für ein Geschenk!

Daniel betet für das zerstörte Heiligtum, er betet um Heil für Jerusalem. Gott, der Herr, möge sich trotz des Unheils, trotz des menschlichen Versagens über seine Stadt erbarmen.

Und wir? Wir dürfen heute alles Scheitern, alle Schuld, alles Versagen von uns und anderen vor Gott bringen. Wir dürfen alles Leid, alle Krankheit und alles, was uns belastet, vor Gott bringen und ihn dann bitten: Herr, lass leuchten dein Angesicht über uns und über dieses Elend der Welt. Und wenn er uns ansieht, dann geschieht uns Heil, heute. Und in Jesus, seinem Sohn, tut er dies.

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