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Vom Himmel persönlich behütet

Renate Schmidt über Daniel 3,28.

Gelobt sei Gott, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut haben.

Daniel 3,28

"Gelobt sei Gott, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut haben" – und genau das sagt einer, der vorher so getan hat, wie wenn: „ICH bin der Größte!“ Um 180 Grad gewendet! Was für eine Geschichte! Was für ein Gott!

Die Geschichte passiert im Alten Orient. Da ist ein König, dem die Macht zu Kopf gestiegen ist – und er lässt ein goldenes Bild anfertigen, das müssen alle anbeten. Mir fällt dazu das goldene Bild in Nordkorea ein: die riesig große Statue von Kim Il Sung und Kim Jong Il – Vater und Sohn, die ehemaligen Machthaber; wer daran vorbeigeht, muss sich verneigen. Schulklassen kommen vorbei – sie verneigen sich. Touristen kommen vorbei – verneigen sich. Wer es nicht tut, dem ist Straflager sicher. Und wer auch nur das Bild des aktuellen Machthabers zuhause nicht abstaubt, wird möglicherweise angezeigt von Nachbarn.

Im Grunde ja: Wieviel Angst haben diese Machthaber, wenn sie jede andere Meinung unterdrücken! Das klingt so gar nicht nach: „Ich bin der Größte!“ Und am meisten Angst haben sie in Nordkorea vor denen, die das schwarze Buch haben: die Bibel! Kein Familienvater wird seinen Kindern etwas vom Glauben an Jesus Christus erzählen, denn das Kind könnte es in der Schule aus Versehen verraten. Wie schrecklich! Warum so viel Angst? Weil der Glaube so eine innere Freiheit gibt?

In Babylonien, wo sich das Ganze abspielt – das ist wohl so um 600 vor Christus - da sind drei Männer so mutig, so frei, dass sie den Gehorsam verweigern: Sie werfen sich nicht vor dem goldenen Bild nieder! Und sie werden von der Stasi angezeigt und vor den König zitiert. Und sie zittern nicht – sie erkennen, wie armselig das Ganze ist. Sie haben auch keine Angst vor der Strafe – lebendig in die Müllverbrennungsanlage zu gehen... Dem König antworten sie: „Unser Gott kann uns erretten! Und selbst wenn er das nicht tut – werden wir trotzdem nicht gehorchen!“ Was für eine innere Freiheit! Dabei wussten sie damals noch nicht so klar, dass der Tod für Gläubige nur Durchgang ist zum Leben bei Gott – Ostern war ja noch nicht! Sie vertrauen Gott total!

Ich verstehe, dass der König sehr zornig wird: Das geht ja nun gar nicht, Widerstand gegen die Staatsgewalt! Er lässt sie in den Ofen werfen, schaut zu durch das kleine Doppelglasfenster – und sieht: Vier Männer spazieren da im Ofen herum… Wieso vier???

Der vierte sieht aus wie – ein Engel! Werden die drei wirklich vom Himmel persönlich behütet??? Er lässt die drei herausholen – sie sind völlig unversehrt, sie riechen nicht mal nach Rauch! Da ist er überwältigt – und sagt diesen Satz „Gelobt sei Gott, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut haben.“

Er befiehlt: Nun müssen alle in seinem Reich DIESEM Gott dienen, bei Todesstrafe. Typisch Diktator: Anweisung, Drohung - nun genau andersherum…

Gott hat seine Knechte errettet – er hat da was richtig erkannt: Wer Gott vertraut, ordnet sich ihm unter. Das bedeutet ja wohl das Wort „Knecht“. Wie ist das bei mir heute: Unterstelle ich mich diesem Gott – dem Vater Jesu Christi? Bin ich bereit zu sagen: „Jesus, geh DU voran auf der Lebensbahn“ – oder sage ich noch „Jesus, ICH geh voran auf der Lebensbahn, und DU wollest nicht verweilen, MIR getreulich nachzueilen“? Ich möchte mein Denken und Handeln dem unterstellen, der den besten Weg kennt. Er wird ihn mir zeigen, und ich werde trotzdem so frei sein, innerlich, wie nur möglich. Die Engel stehen bereit…

Vielleicht brauche ich sie heute nötig? Denn auch meine Umwelt lauert darauf, was ich tue – bereit, mir einen Strick daraus zu drehen. Keinen glühenden Feuerofen hält sie bereit, aber vielleicht Klatsch und Tratsch über mich? Das mitleidige Lächeln „Wie blöd kann man sein, so zu leben, so unter Gott?“ Vielleicht auch, dass mir Fehler passieren – aber auch dann wird Gott seine Engel senden: Fehler inklusive, also: Fehler bei mir, nicht bei den Engeln!

Gelobt sei Gott, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut haben!

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Kommentare (3)

Ulrich H. /

Vielen Dank für Ihre Auslegung!

Pfr. i.R. Dietrich T. /

Liebe Frau Pfrn.Schmidt. Ihr Beitrag heute war wieder mal Spitze.
Immer wenn meine Frau und ich am Morgen das Wort zum Tag hören und angekündigt wird dass Sie sprechen wissen wir dass es Herz " mehr

Sabine /

DANKE, Frau Schmidt, für das sehr verständliche u mit Begeisterung erzählte Wort zum Tag!!!!
Es macht mir Mut!