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Vergesst die Liebe nicht

Ulrich Mack über 1. Timotheus 1,5.

Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben.

1. Timotheus 1,5

Das Bibelwort für heute hat mit Bildung und Erziehung zu tun, und da grüße ich heute einmal besonders alle, die in irgendeiner Weise pädagogisch tätig sind – in der Schule oder Gemeinde, Erzieherinnen, auch Eltern und Großeltern.

Viele von Ihnen sind, so hoffe ich, gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen, wollen sie etwas lehren, sie ins Leben führen. Eine wunderbare Aufgabe! Aber manchmal gar nicht so einfach, ich weiß! Ich habe Schulklassen erlebt, die oft eine große Portion Nerven und Geduld gebraucht haben. Und vor allem viel Liebe.

Damit sind wir beim Bibelwort für heute. Paulus schreibt an Timotheus: „Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben“.

Nun stand Timotheus weder vor einer Schulklasse noch in einer Kita. Er war Gemeindeleiter. Er hatte mit Jungen und Alten zu tun. Er sollte sie in den christlichen Glauben einführen und gleichzeitig vor Irrlehren bewahren. Und das in der Großstadt Ephesus. Da kamen Leuten aus ganz verschiedenen Kulturen und Prägungen zusammen. Aus ihnen sollte nun eine Gemeinde werden. Eine echte Herausforderung.

Und da gibt Paulus die Richtung der Gemeinde-Pädagogik vor; und es spricht nichts dagegen, dass wir sie im Blick auf unsere Erziehungs-Aufgaben heute hören:

Das Ziel der Unterweisung, so Paulus, ist Liebe. Und die zeigt sich in einem reinen Herzen, im guten Gewissen und ungeheucheltem Glauben. Anders gesagt: Liebe, die mit Ehrlichkeit, Klarheit und Echtheit verbunden ist.

Vielleicht denken Sie jetzt: Das sagt sich so leicht. Aber was, wenn manche Kinder einfach nerven, wenn Jugendliche über die Stränge schlagen? Klar, dann braucht es gute Regeln und den Mut, sie durchzusetzen. Aber, so würde Paulus jetzt hinzufügen, vergesst dabei die Liebe nicht. Jeder Mensch ist von Gott geschaffen und geliebt, und jedes Kind soll eben davon ein Bild bekommen, soll so ins Bild gesetzt werden über sich und die Welt. Eine solche Bildung meint Paulus. Das Ziel der Unterweisung ist Liebe, schreibt er. Und das hängt zusammen mit Ehrlichkeit und Echtheit. Danach fragen nicht nur junge Leute: Was ist wirklich echt? Wem kann ich vertrauen? Was glauben?

Paulus macht dem Timotheus Mut. Mut, sich selbst immer wieder neu von der Liebe füllen zu lassen, die von Christus kommt. Im Griechischen steht für Liebe das Wort agape – und damit meint Paulus die Liebe, die ihre Wurzeln in Gott selbst hat. Von ihr können wir uns selbst prägen lassen. Wir – das ist meine Erfahrung – wir sind in der Erziehung nie perfekt; wir – ob zuhause oder in der Schule – wir bleiben Kindern oft das schuldig, was sie eigentlich brauchen. Gerade darum ist die Ermutigung des Paulus wichtig. Eine junge Lehrerin sagte: Ich bin froh, dass ich für die Jugendlichen, die mir zu schaffen machen  - dass ich für sie beten kann und Gott bitten kann, dass er mir Kraft und Liebe für sie gibt.

Einen solchen Mut wünsche ich heute allen pädagogisch Engagierten – den Lehrerinnen, Erziehern, Jungscharleitern, Eltern und Großeltern. Vergesst die Liebe nicht. Weil Gott die Kinder liebt – und uns.

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Kommentare (2)

Ruth Maria /

Es ist immer eine Freude verbunden mit einem geistigen Impuls,wenn ich von Ihnen auf ERF lese. Sie waren schon als Pastor in Geradstetten eine Bereicherung für mich. Bleibt zu hoffen, dass Ihre mehr

Rainer /

Eine herrliche Aufforderung zur echten Gottesliebe, dem Leben der Liebe Gottes die unser himmlischer Vater, in welchem wir unseren Ursprung haben, welcher uns geschaffen hat, uns schenkt wir ausleben mehr