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Vergebung erfahren

Rainer Kunick über 1. Johannes 1,8-9.

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,8-9

Es war im Konfirmandenunterricht. Kurz vor der Konfirmation hatten wir das Abendmahl besprochen und nun nahmen die Jugendlichen zu 1. Mal daran teil. Einer war nicht da und fragte später die anderen: „Wie war das denn beim Abendmahl“. Nachdem die Konfirmandinnen und Konfirmanden ihm erklärt hatten, wie das Abendmahl abläuft und welche Bedeutung es hat, sagte er: „ Meine Mutter hat gesagt, irgendwie hätte das auch mit Sündenvergebung zu tun. Bleib da lieber weg, denn so ein schlechter Kerl bist du nicht“.

Diese Begebenheit fiel mir wieder ein, als ich das Gotteswort las:

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1. Johannes 1,8-9).

Viele kennen das Wort Sünde eigentlich nur im Zusammenhang mit der Verkehrssünderkartei in Flensburg oder wenn ein Diabetiker ein Stück Kuchen isst und sagt: „Heute sündige ich wieder einmal“. Für viele Menschen hat das Wort Sünde keine Bedeutung mehr.

Nun sagt aber unser Gotteswort, dass wir uns selbst betrügen, wenn wir meinen, dass wir ohne Sünde sind. Das klingt so ganz anders. Sünde meint Trennung von Gott, bedeutet, schon am Anfang der Bibel, wie Gott sein zu wollen, die Stelle Gottes einnehmen und selber Herrinnen und Herren unseres Lebens sein zu wollen.

Viele Menschen haben, wie es jemand treffend gesagt hat, „vergessen, dass sie Gott vergessen haben“. Auch wenn wir an Christus glauben, sollen wir nicht denken, dass uns das Wort aus dem 1. Johannesbrief nicht betrifft. Auch wir Christinnen und Christen sind gefährdet. Auch wir vergessen oft genug, dass wir einen Gott haben, der unser Lob, unsere Wertschätzung und unseren Gehorsam will.

Auch wir neigen dazu, nur auf unsere eigene Kraft zu vertrauen. Unser Gotteswort sagt uns, was zu tun ist: Unsere Sünden bekennen und dann die Vergebung zu erfahren. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben. Er hat das, was uns von Gott und den Mitmenschen trennt, unsere Sünde auf sich genommen. Chirurgen schneiden krankes Gewebe aus dem Körper, damit der Patient geheilt werden kann. Christus lässt sich verwunden für unser Heil. Der Theologieprofessor Eberhard Jüngel hat einmal gesagt: Es gibt eine Wunde, die darf niemals heilen, das ist die Wunde Jesu am Kreuz. Schon im Alten Testament wird darauf hingewiesen:  Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt (Jesaja 53,5).

Albert Frey drückt das so aus:

Du hast Erbarmen und zertrittst all meine Schuld.

Du hilfst mir auf in deiner Treue und Geduld.

Du nimmst mir meine Last, nichts ist für dich zu schwer.

Du wirfst all meine Sünden tief hinab ins Meer.

Wer ist ein Gott wie du, der die Sünden verzeiht und das Unrecht vergibt?

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Anstoß

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Kommentare (1)

Gertrud-Linde W. /

Danke. Das müssen und sollen Christen immer wieder bedenken und beherzigen. So kommen wir auch mit der Unzulänglichkeit in Gesellschaft und Politik besser zurecht. Wir Christen sind als Vorbilder gefordert.