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Herbert Laupichler über Markus 16,9-10.

Als Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.

Markus 16,9–10

Die Ostergeschichte beginnt für mich irgendwie gruselig. So empfinde ich jedenfalls den Bericht im Anhang des Markus Evangeliums. Dort heißt es:

„Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.“ Nachzulesen im Markusevangelium, Kapitel 16, die Verse 9 und 10.

Wohl ungefähr 90 Jahre später schreibt auch der Apostel Johannes in seinem Evangelium, das Maria Magdalena früh am ersten Tag der Woche zum Grab kam. Als es noch dunkel war.

Frauen waren die letzten, die Golgatha verlassen hatten. Und Frauen sahen zu, wie Josef von Arimathia und Nikodemus den gestorbenen Jesus ins Felsengrab legten. Um dann den schweren Stein vor die Öffnung der Höhle zu rollen.

Frauen waren auch diejenigen, die in der Morgendämmerung des Sonntags zum Grab gingen. Aber zuerst erschien der auferstandene Jesus Maria Magdalena. Scheinbar stand sie mitten in der Nacht ganz alleine am Grab.

Maria Magdalena kam aus dem Dorf Magdala, am Westufer des Sees Genezareth.

Eines Tages zog Jesus mit seinen Jüngern durch dieses Dorf. Weil er wusste, dass dort Maria wohnte, eine schwer gebeutelte Frau.

Sieben Dämonen beherrschten diese arme Frau. Und Jesus treibt sie alle aus. Sieben Dämonen. Vollkommen besessen war Maria und wurde von Jesus vollkommen geheilt.

Und vollkommen wird sie frei durch das Eingreifen von Jesus. Und folgt ihm nach. Manchmal denke ich, dass sie über das Ende ihres geliebten Herrn unendlich enttäuscht und traurig gewesen sein muss.

Und die ausgetriebenen Dämonen wurden zu einem Kennzeichen von Maria Magdalena. Und gerade ihr erschien Jesus zuerst nach seiner Auferstehung.

Wer immer auch den Anhang im Markus – Evangelium geschrieben hat, ihm war wichtig, den Bericht über das Geschehen am Grab unbedingt zu ergänzen. Eben mit dem Hinweis, dass Jesus der Maria Magdalena zuerst erschienen war. Vielleicht, um am Beispiel von Maria zu zeigen, dass durch den Tod von Jesus und dessen Auferstehung die Macht des Bösen vollkommen besiegt ist.

Und dieses Erscheinen von Jesus macht etwas mit Maria. Sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Sie redete nicht nur davon. Sondern verkündete es ihnen. Sie macht etwas mit Nachdruck und Vollmacht öffentlich bekannt. Und erklärt es auch. Schließlich ist der, um den es in ihrer Verkündigung geht, ihr ganz persönlich erschienen. Und trotz der Dunkelheit konnte sie erkennen, dass es Jesus war.

Maria Magdalena weiß auch ganz genau, zu wem sie gehen sollte. Wem sie etwas verkünden sollte. Sie verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Obwohl Jesus seinen Jüngern oft genug von seiner Auferstehung erzählt hatte, versanken sie nach seinem Tod in tiefe Trauer und trugen Leid. Tränen flossen.

Doch diese Trauer, dieses Leid sollte so nicht bestehen bleiben. Jesus wollte, dass seine Jünger getröstet werden. Und um die gute Nachricht seiner Auferstehung aus den Toten weiterzutragen.

Deshalb erscheint er als erstes der Maria Magdalena. Damit sie seinen Jüngern diese Auferstehung verkünden konnte.

Maria Magdalena, eine Frau, die Jesus so vollkommen vom Einfluss böser Mächte befreit hat, trägt diese Botschaft zu denen, die Leid trugen und weinten.

Der Herr ist auferstanden, er ist wirklich auferstanden. Daher ist auch heute diese Tatsache ein großer Trost.

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Kommentare (4)

Waltraud R. /

Die Andacht war sehr gut

Claudia H. /

Maria Magdalena erkannte Jesus nicht gleich, erst als er sie angesprochen hatte. So steht es im Wort Gottes.
Frohe Ostern

Anneli S. /

Ich hab mal eine Frage. Hab ich das richtig verstanden das der Jünger Jesu 90 Jahre nach Jesu Auferstehung sein Evangelium geschrieben haben soll? Mit 120 Jahren? Er war wohl auch so alt wie Jesus als er mit ihm unterwegs war. Ist für mich komisch.

Jacqueline G. /

Wunderbar! Danke!!