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Unbezahlbar

Walter Undt über Johannes 13,15.

Jesus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.

Johannes 13,15

Vormacher sind klasse. Menschen, die einem zeigen, wie etwas geht, sind unbezahlbar! Ich verdanke solchen Menschen viel, die mir zeigten, wie ein Computer funktioniert und was man alles damit machen kann. Ich habe nie einen Computerkurs besucht und nur in die wenigsten Handbücher reingesehen. Nicht, weil ich ein besonders Begabter wäre - nein! Es waren immer Menschen, die mir etwas vormachten, die mir zeigten, wie es geht. Solche Menschen sind unbezahlbar!

Um so einen unbezahlbaren Vormacher geht es auch im Bibelwort aus dem Johannesevangelium, Kapitel 13, Vers 15

Jesus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.

Jesus sagt von sich selbst: Ich habe euch vorgemacht, wie es geht, damit ihr es jetzt nachmachen könnt.

Das gilt zwar grundsätzlich für alles, was Jesus tat. Aber wenn Jesus das so hervorhebt, dann muss ihm das ein ganz besonderes Anliegen sein, dass wir es wirklich ganz genau so tun, wie er es tat.

Was war geschehen?

Jesus will mit seinen Jüngern zu Abend essen. Bevor sie damit anfangen, passiert nun das Entscheidende: Jesus zieht sein Gewand aus, bindet sich ein Leinentuch um und beginnt, seinen Jüngern die Füße zu waschen. Jesus legt die Kleidung eines Sklaven an und übernimmt die Sklavenarbeit. 

Für die Menschen war dieser Dienst unglaublich wertvoll. Die Füße, die verschwitzt und vom Staub und Dreck der Wege verklebt und schmutzig waren, wurden hier gereinigt. 

Ich weiß, dass das in unserer Zeit, in der wir sogar unsere Autos von Waschstraßen waschen lassen, nur schwer nachvollziehbar ist. Aber das, was Jesus hier tut, tut er, weil er seine oft so chaotische Jüngertruppe von ganzem Herzen liebt. 

Als Petrus an der Reihe ist, will der eine Extrawurst. Wenn sich Jesus schon so weit herablässt, dann soll er ihn ganz waschen, dann will er vor Gott komplett sauber dastehen.

Jesus gibt Petrus zu verstehen: Wer mir und meinem Wort glaubt, dessen Leben ist schon sauber. Der muss sich nur noch die Füße waschen lassen, weil die durch den Alltag einfach immer wieder dreckig werden.

Jesus macht seinen Jüngern deutlich: Wer ihm nachfolgt, kann sich noch so viel abmühen. Trotzdem wird er im Alltag immer wieder schuldig. Und diese Schuld muss weg. Das ist immer wieder nötig - mehr nicht.

Was Jesus seinen Jüngern hier vormacht und was sie ihm nachmachen sollen, kann man auf eine Kurzformel bringen: Wir sollen einander die Füße, nicht die Köpfe waschen!

Jeder Nachfolger Jesu kommt täglich mit Sünde, dem Dreck des Alltags, zusammen. Jeder. Keiner ist frei davon. Darum sollen wir uns - wie Jesus - voreinander hinknien und einander helfen, wieder sauber zu werden. Sünde voreinander bekennen, damit Jesus sie vergeben, abwaschen kann.

Die Jünger damals waren nicht anders, als wir es heute sind. Sie wollten immer gut voreinander dastehen, darum machten sie sich groß und die anderen klein. Jesus macht es anders vor: Er, der wirklich Große, macht sich ganz klein, um uns zu dienen, zu helfen, den Schmutz des Alltags loszuwerden. In der Fußwaschung hat er uns ein Beispiel gegeben, wie es aussieht, wenn wir einander so lieben, wie er uns liebt!

So sollen wir es nachmachen. Nicht einander an den Pranger stellen, nicht die Schuld verstecken, weil wir alle schuldig werden - sondern einander helfen, die Schuld loszuwerden.

Jesus hat es vorgemacht, damit wir es genau so nachmachen!

 

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Kommentare (1)

Gerlinde V. /

Der Gedanke von Jesus ist so gut zusammengefasst. Danke