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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Umkehr nach vorne

Ellen Hörder-Knop über Apostelgeschichte 3,19.

Ob ich den Zug noch erwische? Ich renne zu Gleis 3, der Schaffner pfeift bereits. Im letzten Moment springe ich hinein. Geschafft! In 45 Minuten werde ich zu Hause sein. Nachdem ich schon eine halbe Stunde in mein Buch vertieft bin, blicke ich kurz aus dem Fenster und traue meinen Augen nicht: Unbekannte Landschaft. Ich sitze im falschen Zug.

Wegen Gleisarbeiten fuhr mein Zug heute von einem anderen Bahnsteig ab. Nun fahre ich in die entgegengesetzte Richtung. Wäre ich doch früher am Bahnhof gewesen! Hätte ich besser aufgepasst! Jetzt bleibt mir nur eins: beim nächsten Halt aussteigen und zurückfahren.

Die Situation erinnert mich an den Aufruf des Apostels Petrus am Geburtstag der Kirche, an Pfingsten. Kann man nachlesen in der Apostelgeschichte, Kapitel 3, Vers 19. Einer großen Menschenmenge ruft er zu:

„Ändert euer Leben und kehrt zu Gott zurück. Dann wird er eure Schuld beseitigen.“

Petrus wusste, wovon er sprach. Seine Situation war im wahrsten Sinne des Wortes verfahren gewesen. Vollmundig hatte er versprochen, für Jesus zu sterben, und hatte ihn schließlich dreimal verleugnet. Ein echtes Dilemma – wäre es anschließend nicht zur Begegnung mit dem auferstandenen Jesus gekommen. Diese Begegnung veränderte alles.

Egal, wie verfahren eine Situation erscheint, Gott schenkt Vergebung und die Chance zur Umkehr. Damit bleibe ich nicht in Selbstvorwürfen stecken und lasse mich nicht von Fehlern der Vergangenheit aufhalten. Umkehr ist eine Antwort auf Gottes Einladung zu einem Neuanfang. So finde ich den Weg zurück zu Gott. Dort gehöre ich hin.

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