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Tränenlos

Ingo Maxeiner über Offenbarung 21,4.

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Offenbarung 21,4

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ So lautet der Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine aus der Offenbarung des alten Sehers Johannes. Die biblisch gebildeten Hörerinnen und Leser dieser Zeilen erinnerten sich an den Propheten Jesaja. Der hatte schon einmal vom Abwischen der Tränen gesprochen, als Folge der Rückkehr ins gelobte Land. Die war längst geschehen - und die nächste Vertreibung ab 70 nach Christus längst Realität. Eingebettet ist unser Vers in die Schau vom neuen Jerusalem. Das wird kommen nach dem Untergang der alten Welt, wenn alles verwandelt sein wird. Und dann, ja dann werden die Tränen aus den Augen abgewischt sein. Und jetzt?

Jetzt leben wir in der Zeit von Freuden und von Tränen, von Glück und Leid, von Verzweiflung und Hoffnung. Gerade erst liegt das Osterfest hinter uns. Die Botschaft von der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus will mich berühren, ergreifen und aufrichten - wunderbar. Und vielleicht kommt da die eine oder andere Freudenträne in meine Augen. Aber auch Tränen des Leides sind da, hier und heute, wo wir leben, wo die Menschen in aller Welt leben. Viele weinen wegen körperlicher Schmerzen. Über den Verlust von geliebten Menschen, über Kriege in nah und fern, über enttäuschte Hoffnungen. Vielleicht weinen etliche auch, wenn sie erkennen, dass sie doch so anders sind als ihr Bild von sich selbst. Ich erinnre mich an Petrus, der entsetzt auf das Verleugnen seines Herrn und Heiland zurücksah. Jetzt gehören Tränen zu mir. Leid zu vermindern und Tränen zu reduzieren sind meine Aufgaben. Für unsere Gesundheit und die der Mitmenschen soll und darf ich sorgen. Kriege beenden, für Gerechtigkeit und Menschenwürde eintreten.

Viele Tränen aber bleiben unvermeidbar. Lassen Sie uns die eigenen Täler der Tränen annehmen und Gottes Botschaften und Impulse erkennen: wo bin ich gefragt zu handeln, umzukehren, mich zu versöhnen, neu zu lieben? Und wo kommt er, unser Herr und Heiland, in den Tränen zu mir, in der Reue? Wo und wie lenkt Gott meine Aufmerksamkeit hin auf sich? Wie lädt er mich ein, meine Hoffnung für Zeit und Ewigkeit ganz bei ihm zu suchen und zu finden? Johannes spricht von der endzeitlichen Zukunft des Menschengeschlechts. Er redet von dem, der kommen wird - und was passieren wird. Will ich meine Gegenwart recht anschauen, einschätzen und gestalten, dann brauche ich den Blick auf den verheißenen Himmel, auf die neue Erde. Die kommen auf Sie und mich zu. Diese Verbindung erwarte ich, die Einheit von Himmel und Erde, den gemeinsamen Wohnort von Gott und Mensch, den Raum unendlicher Fülle und ewigen Friedens. Den werde ich erleben. Nach der Zeit auf der Erde, nach unserer Auferweckung, im Angesicht Gottes wird das ganz bestimmt geschehen. Dann wird es keine Tränen mehr geben, kein Leid, keinen Tod. Dann, wenn er kommt, zur Verwandlung der Welt, wird das alles passieren.

Lassen Sie uns diese Gewissheit im Glauben fest bewahren und sie uns gerne und immer wieder vergegenwärtigen. Und vielleicht erleben Sie so schon jetzt, dass die eine oder andere Träne versiegt!

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