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Temperaturanstieg

Hartmut Bärend über die Titus 2,11.

Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.

Titus 2,11

An den 13. März dieses Jahres denke ich heute immer noch gerne. Vorher gab es eine ganze Reihe von feuchtkalten und grauen Tagen in Berlin. Ich hatte gar keine Lust mehr rauszugehen, so deprimierend war das alles. Dazu die großen Krisen, die ja auch jetzt noch unser Leben verunsichern, der Krieg um die Ukraine, die Energiekrise, die Klimakrise, die Bildungskrise.

Aber dann kam der 13. März. Morgens plötzlich die helle Sonne. Glanz legte sich über die Natur. Und die Temperaturen stiegen von Stunde zu Stunde. Plötzlich Frühling, Wärme, Sonne, ja die liebe Sonne. Auch wenn die Last der Krisen bleibt, das Leben ist einfach anders, wenn der Frühling da ist und vor allem, wenn die Sonne scheint. Als ich dann draußen war, war es wie ein großes Aufatmen. Nicht nur bei mir selbst habe ich das gemerkt, sondern auch bei den Spaziergängern, denen ich begegnete.

Warum ich das heute so anspreche? Einmal, weil ich nicht vergessen will, dass hinter den dunklen Wolken auch immer die Sonne da ist. Und dass auf graue Tage auch helle, warme Tage folgen. Das macht mich gelassener und dankbarer. Dankbarer, weil ich weiß, dass Dunkel nicht dunkel bleibt und dass Gott im Regiment sitzt, „und führet alles wohl“, wie Paul Gerhardt einmal gedichtet hat. Aber da ist noch etwas anderes. Mir steht ein Bibelvers vor Augen, der mir bei diesen Gedanken einfällt und der zu mir zu sprechen beginnt. Der Apostel Paulus schreibt an seinen Mitarbeiter Titus einen bedeutsamen Satz. In Kap 2,11 heißt es: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.“

Was will Paulus damit sagen? Was auch kommen mag, so prägt er es seinem Mitarbeiter ein, es ist ein Licht in die Welt gekommen, dass niemand auslöschen kann. „Es ist erschienen“, ja, so erleben wir es, wenn die Sonne scheint. Die ganze Welt ist in das helle Sonnenlicht getaucht. Aber „es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen“, - das ist noch mehr als die Sonne, die vom Himmel scheint. Gnade ist jetzt das wunderbare Licht, das die Welt erleuchtet, ob sie es sieht oder nicht. „Gnade“ hängt ja in der deutschen Sprache mit „sich neigen“ zusammen.

Gnade, das heißt, dass Gott seine Welt nicht allein gelassen hat. Er hat sich zu uns heruntergeneigt. Er hat seinen Sohn, Jesus Christus in die Welt gesandt, damit wir erfahren, wie sehr Gott uns liebt. „Allen Menschen“ gilt seine Zuwendung. Jeder und jede kann sich geliebt wissen, für jeden ist Jesus Christus da. Alles kommt darauf an, dass wir uns seine Gnade gefallen lassen, dass wir Jesus einladen, unser Herr und Heiland zu werden.

Ich habe das vor vielen Jahren selbst getan. Ich habe mich an mein Bett gekniet und Jesus gebeten, mein Herr zu werden. 14 Jahre alt war ich damals. Ich habe Jesus von ganzem Herzen mein Leben übergeben. Was sich dadurch geändert hat? Ich hatte plötzlich Lust zum Beten. Ich fand die Bibel plötzlich ganz großartig und habe damit begonnen, viele Unterstreichungen zu machen. Ich fand auch die Christen nicht mehr so weltfremd wie vorher, sondern bin in ihre Nähe gerückt.

Das war alles vor über 65 Jahren. Allmählich habe ich dann begriffen, dass ich Jesus ja auch im Alltag ansprechen kann, ihm einfach ein „Herr, du weißt“ zurufen kann oder „Herr, jetzt bist du dran.“ Ich habe manchmal mit Jesus gesprochen wie Don Camillo mit seinem Herrn. Und der Glaube an Jesus hat mich stabiler gemacht. Ich lernte, dass Jesus für meine Schuld am Kreuz gestorben ist.

Ich brauchte und brauche mich nicht mehr ständig anzuklagen oder vor Gott zu ängstigen: Jesus ist ja für meine Sünden gestorben. Und: Ich empfinde es immer wieder als großen Trost, dass Jesus einmal auf mich warten wird, dann, wenn meine Zeit gekommen ist. Das Leben mit Jesus hat mir Sinnfüllung gebracht.

„Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen!“ Was für eine Zusage! Krisen werden uns auch weiter belasten und neue werden entstehen, die Sonne wird scheinen oder auch nicht. Aber er, Jesus Christus, die heilsame Gnade Gottes in Person, ist immer da. Er ist das Licht der Welt, das niemand auslöschen kann. Auch in Zukunft. Was kann es Wichtigeres und Schöneres geben, als ihm zu gehören!

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Kommentare (3)

Siegward G. /

WIR kennen UNS seit 1980 schon. Wie oft sind WIR UNS damals in Bad Salzuflen begegnet: in MBK, bei der LGB-Salzufler Glaubenskonferenz (Sie als Referent & ich als Moderator).

Nun las ich Deine mehr

Monika W. /

Danke. Dem kann ich mich nur anschließen!

Ursula /

Eine wohltuende Ansprache, vielen Dank Herr Bärend.